Review: Die neue Mannequin Pussy EP "Perfect" treibt auf der Welle weiter, die die Band hin zum Indie-Punk-Hype verfrachtet hatte.

Mannequin Pussy – Perfect EP

Der Nachfolger des gefeierten „Patience“ treibt auf der gleichen Welle weiter, die Mannequin Pussy hin zum Indie-Punk-Hype verfrachtet hatte, misst zu seinem Leid jedoch ein großen und wichtigen Pluspunkt des Vorgängerwerkes.

Lies sich „Romantic“ 2016 noch für elf Songs gerade 17 Minuten Zeit, so gelingt es der „Perfect“-EP fünf Stücke in 14 Minuten unterzukriegen. Das liegt vorrangig daran, dass die Philadelphier*innen noch mehr Wert auf Balance legen. Genauer gesagt: Die Balance ihrer zwei Kern-Stilistiken. Unbedarften Punk-Einminütern zum einen sowie melancholisch-verträumte … Weiterlesen

In Pandemie-Zeiten bekommen konservierte Live-Momente ein ganz anderes Gewicht. Wir präsentieren euch unsere 10 liebsten Live-Videos.

Die Liste: 10 Live-Videos mit Gänsehaut-Garantie

Wenn es weiterhin unmöglich bleibt Konzerten hautnah beizuwohnen, dann müssen für „das Gefühl“ eben konservierte Erinnerungen herhalten. So manchem Konzertmitschnitt gelingt es, Momente einzufangen, die Armhaare in die Höhe schnellen und Münder aufspringen lassen. Zehn unserer liebsten eingefangenen Live-Videos haben wir euch hier zusammengestellt – mit Gänsehaut-Garantie.… Weiterlesen

Review: Autor Jonas sieht im Debüt der Post-Punker Squid einen Anwärter auf das Album des Jahres.

Squid – Bright Green Field

Post-Punk goes Electro! Zumindest wenn man nach dem Label geht, das sich dem grandios-frenetischen Debüt von Squid angenommen hat. Auch wenn Warp eigentlich das Zuhause von experimenteller Dance-Music und Techno ist, macht die Labelwahl durchaus Sinn und das nicht nur, weil der Sound der fünf Wahl-Londoner ebenso unberechenbar ist wie von Label-Kollegen Aphex Twin, sondern auch, weil keine verkrampfte Genrespezifizierung dem wilden Konglomerat aus Kraut, Jazz, Ambient, Math, Drone, Noise, Indie und was alles sonst noch in „Bright Green Field“

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Wincent Weiss - Vielleicht irgendwann

Wincent Weiss – Vielleicht Irgendwann [Doppel-Review]

Knapp zwei Jahre nach der Veröffentlichung seines letzten Albums ist Wincent Weiss mit neuer Musik zurück. „Vielleicht irgendwann“ heißt sein drittes Studioalbum und liefert fünfzehn brandneue Tracks. Yvonne und Alina haben sich „Vielleicht Irgendwann“ einmal genauer angehört:

Das meint Alina:

Irgendwas gegen die Stille. Irgendwie anders. Vielleicht irgendwann. Sechs Jahre ist es her, dass die DJs Gestört aber Geil ein Cover des Songs „Unter meiner Haut“ von Elif auf einem Festival spielten und dieses über Nacht viral ging. Die … Weiterlesen

Cover des neuen Weezer Albums "Van Weezer".

Weezer – Van Weezer

Weezer Fans sind sie gewöhnt: Die qualitative Achterbahnfahrt, die jede Neuveröffentlichung der vier Amerikaner mit sich bringt. In den letzten fünf Jahren reichte der Hörgenuss von Weezer Neuveröffentlichungen dementsprechend von „grandios“ („OK Human“, „White Album“) über „kann man machen“ („Teal Album“) hin zu „das vergessen wir besser wieder“ („Pacific Daydream“, „Black Album“). Mit „Van Weezer“ setzt sich dieser holprige Ritt fort.

Stolperfallen

Der Plan ist schnell umschrieben: Auf „Van Weezer“ möchten die Südkalifornier den Ursprüngen … Weiterlesen

Review: Auf dem fünften Iceage Album „Seek Shelter“ erreichen die Experimente u. a. durch den Einsatz eines ganzen Gospelchores ein neues Niveau.

Iceage – Seek Shelter

Durch den genre-untypischen Anteil an Gospel hat es fast den Anschein als würden die geschundenen Post-Punk-Seelen von Iceage endlich in den Himmel auffahren können – nur dass sie dabei in der abgeranzten Kneipe vor den Pforten hängenbleiben, um ihren Poetenherzschmerz mal wieder in viel Rotwein und Düsterromantik zu ertränken.

An hardcorelastigem No-Wave ausgetobt und ihrer Zerstörungswut Luft gemacht haben sich die Dänen schließlich schon genug auf ihrem Debüt „New Brigade“ und dessen Nachfolger „You’re Nothing“. Seitdem heißt es dem jugendlichen … Weiterlesen

Review: Kaum ein Album wurde mehr von der LBTQI*-Community erwartet als das Debüt von girl in red. Autorin Emilia ist begeistert.

girl in red – if i could make it go quiet

Es gibt nicht viele Künstler*innen, die bereits mit ihrer Debütsingle so einen großen Hype auslösen, wie girl in red es mit „i wanna be your girlfriend“ 2018 getan hat – fast 170 Millionen mal wurde der Song bis heute auf Spotify gestreamt. Seitdem ist die Norwegerin aus sämtlichen Indie-Playlists und Listen der vielversprechendsten neuen Künstlerinnen kaum noch wegzudenken und hat mittlerweile über 2 Millionen Follower auf Instagram. Umso überraschender ist es eigentlich, dass erst jetzt, drei Jahre und zahlreiche Singles … Weiterlesen

Review: Autor Maximilian ist sich sicher – "Vital" ist ein atmosphärisches Meisterwerk, welches Big | Brave in all ihren Facetten zeigt.

Big | Brave – Vital

Dass Trios vielschichtigen Lärm machen können, haben bereits legendäre Bands wie Primus, Dinosaur Jr. oder Motörhead im Laufe ihrer Karrieren unter Beweis gestellt. Auch in der jüngeren Vergangenheit haben Gruppen wie Brutus und Marriages gezeigt, dass drei Menschen vielseitigere Klangexperimente hervorbringen können, als es so manch einer sechsköpfigen Band gelingt. Big | Brave stellen da keine Ausnahme dar. Das Trio aus Montreal führt auf seinem jüngsten Album „Vital“ Einflüsse verschiedenster Genres zusammen, um massive Klanggebilde zu errichten.

Zum Einstürzen gebaut

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Mine-Hinüber-Cover

Mine – Hinüber

Ein Ende ist etwas Düsteres, Finsteres, Ungemütliches. Es zieht uns entweder überraschend den Boden unter den Füßen weg oder wir laufen mit vollem Bewusstsein darauf zu. So oder so neigen wir dazu, lieber über hoffnungsvolle Anfänge zu sprechen als über das Ende, so unausweichlich es auch scheinen mag. Ganz anders ist es in der Kunst, die als Projektionsfläche besonders oft von Herzschmerz gezeichnet ist. Wenn Mine nun auf ihrem vierten Solo-Album die imposantesten Streicher zum zentralen Topos „Hinüber“ rausfährt, dann … Weiterlesen

Cover des dritten Royal Blood Albums "Typhoons".

Royal Blood – Typhoons

Dem Death From Above 1979-Vergleich müssen sich Royal Blood stellen. Immerhin waren die Kanadier die ersten, die auf den Duo-Hype damals Anfang der 2000er als Schlagzeug-Bass-Kombination aufsprangen und den Viersaiter dabei ungewohnt nah an den Gitarrensound brachten. Mike Kerr und Ben Thatcher aka Royal Blood übertrugen dieses Konzept dann in den 2010er-Jahren in den Mainstream, kamen statt dem Hardcore und Punk aber aus dem Alternative und Rock. Doch die Parallelen zwischen den Zweimannbands reichen noch weiter: Beide bringen nach … Weiterlesen