Aurora – The Gods We Can Touch

Überirdisch wie Björk, folkig-mysteriös wie Myrkur, verzwickt poppig wie Au/ra: Die Faszination Aurora ist kaum greifbar, entschwindet den Händen und Ohren schneller als man eine Schublade öffnen kann. Doch schon seit Beginn ihrer Karriere verfolgt die norwegische Künstlerin ihre Vision eines ganz anderen Sounds. Und dieser eignet sich in der einen Sekunde für einen Hexenzirkel im Wald, in der nächsten für die Indie-Tanzfläche um 4 Uhr nachts und zuletzt fürs Teetrinken auf dem heimischen Sofa. Vielleicht schauen dabei auch noch ein paar Elfen über die Schulter. Diesem weiten Soundrahmen bleibt Aurora Aksnes – so ihr Name im Personalausweis – auch auf dem dritten Album „The Gods We Can Touch“ treu. Nur eben in noch extremer als zuvor.

Nicht von dieser Welt

Als inhaltlichen Rahmen wählt die Musikerin für diese neue Platte nämlich die griechische Mythologie. Und jeder Song ist, einem Poesiealbum gleich, einer anderen Gottheit gewidmet. Scheinbar haben diese sakralen Wesen ganz unterschiedliche Vorlieben: Einer möchte am liebsten ausgelassen vor immer lauteren Beats tanzen („Giving In to the Love“), ein anderer vor kantigem Folklore-Prunk in abstrakte Welten schreiten („Artemis“) und natürlich haben auch einige ein Herz für die sanfte Akustik-Blaupause mit Chor-Schichten (z.B. „Heathens“), die Aurora schon in ihrer früheren Diskografie perfektionierte.

Im richtigen Takt

„The Gods We Can Touch“ schwebt weit über dem Erdboden, an der Schwelle zwischen Eingängigkeit und purer Exzentrik. Gerade dieses Wechselspiel bereichert den Hörfluss jedoch immens. Für Ohrwürmer, Tanzen und Kopfnicken ist im Aurora-Universum genau so Platz für überraschende Wendungen, mehrschichtige Arrangements und für das Pop-Ohr ungewohnte Harmonien. Trotz einer Tracklist aus 14,5 Songs ist dieses Album somit ein sehr früher, sehr großer Anwärter für die Jahresbestenliste bei allen Fans von Pop mit Faible für Ecken und Kanten.

Das Album „The Gods We Can Touch“ kannst du hier (Vinyl) oder hier (digital) kaufen.*

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Die Rechte am Albumcover liegen bei Universal.

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