Death From Above 1979 – Is 4 Lovers

Review: Das neue Death From Above 1979 Album "Is 4 Lovers" täuscht vor, eine sichere Nummer zu sein, macht dann aber in der 2. Hälfte alles anders.

Fast würde man meinen, Death From Above 1979 gingen nur bedächtige Schritte mit ihrem vierten Studioalbum „Is 4 Lovers“. Doch diese Rechnung wurde ohne die zweite Albumhälfte geschrieben.

Gerade mal eine Portion (Hüft-)Schwung. Viel mehr ist es nicht, was die erste Hälfte der zehn neuen Songs der Kanadier anders machen. Der Rest ist altbekannt. Ein kurzer Querschnitt: Die verzuckelten Bassläufe von „Modern Guy“ kuscheln zwar mit den Synthesizer-Melodien, die sie imitieren, abseits einiger Kuhglocken und gesteigerter Leichtigkeit fügt sich die Einführung in das nächste Kapitel von Death From Above 1979 jedoch schlüssig in die Diskographie. Selbiges gilt auch für „One + One“ und „N.Y.C. Power Elite Part I“, die mit den für Jesse Keeler typisch-angemuteten Stolperbässen in die Tanzflächenmitte galoppieren. Doch die Fortsetzung von letzterem kündigt es mit seinen weitläufigen Bass-Wänden schon an: Es wird Zeit für einen Aufbruch.

Diese überschwängliche Lust Neues zu erkunden, treibt auch „Totally Wiped Out“ – Blood Brothers Kopf Jordan Billie grüßt in der Screamo-Hook – und seinen antreibenden Beat an: So dynamisch hat sich die Band bislang noch nicht gezeigt. „Glass Homes“ stellt dem erkundungsfreudigen Vibe anschließend auch die richtigen Instrumente beiseite: Solche mit Tasten statt Saiten. Weniger Indie-Punk, mehr Daft Punk. Auf den Dancefloors wurden ja schon immer auch Beats neben verzerrte Gitarren gestellt. Ähnlich elektronisch mutet auch „Love Letter“ an, überlässt aber Klavier und Keys die Leitung. „Mean Streets“ wiederum führt den Viersaiter wieder ein, bringt dessen Punk-Ausbrüche aber mit kühlen Piano-Chords zusammen. 

Für „No War“ darf Keelers Knarz-Bass dann noch ein letztes Mal wüten während Grainger über Arpeggio-Synthies eine feinste Matt Bellamy Imitation abgibt. So wirklich zum Punkt kommen will der Song aber leider nicht. Ähnlich erfolglos sucht auch das Album selbst manchmal nach dem großen Höhepunkt: Einen zeitweise ersehnten Hit wie „Freeze Me“ misst „Is 4 Lovers“ leider. Die Band selber sagt, sie wolle Musik für kleine Räume schreiben und nicht für Arenen. Gelungen ist das. Ob das den beiden jedoch tatsächlich besser steht, wird die breite Rezeption zeigen.

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Mehr Death From Above 1979 gibt es hier.

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Die Rechte für das Albumcover liegen bei Universal Music.

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