So war das Green Juice Festival 2017!

Das Wetter meint es aber auch einfach nicht gut mit dem Festivalsommer in Deutschland. Nach vielen anderen Veranstaltungen stand auch der Freitag des Green Juice-Festivals in Bonn unter keinem guten Stern – enorme Regenfälle verhinderten den geplanten Ablauf. Zum 10-jährigen Jubiläum sollte das Event erstmalig an zwei Tagen, am 18. und 19. August, stattfinden. Mit einem Line-Up, das sich sehen lassen kann: alleine die Headliner Madsen und Royal Republic versprachen musikalischen Genuss. Nachdem Freitag auf Grund des Starkregens der Einlass zunächst auf 17.30 verschoben wurde, machten weitere verregnete Stunden schließlich den gesamten ersten Tag unmöglich.

Für viele der Ticketkäufer*innen war das natürlich eine sehr traurige Nachricht, da mit Royal Republic, Adam Angst und den Blackout Problems gleich drei der bekanntesten Bands nicht auftreten konnten. Was dann aber folgte, war von Seiten der zahlreichen Helfer*innen und den Veranstaltern eine unglaubliche Leistung: innerhalb kürzester Zeit verwandelten diese das Brückenforum in Bonn in ein Indoor-Festival. Dort boten dann eben diese drei Bands und The Prosecution den zahlreich erscheinenden Festivalbesucher*innen doch noch einen wunderschönen Abend voll mit guter Musik. Royal Republic traten hier unter dem Synonym The Nosebreakers auf und zeigten mit einem Acoustic-Set mal eine andere Seite von sich. Von allen Anwesenden konnte man die Begeisterung spüren und was hier unter diesen plötzlich veränderten Bedingungen geboten wurde war wirklich der Wahnsinn!

Am nächsten Tag wurde schließlich das Gelände mit vielen helfenden Händen begehbar gemacht. Zwar waren einige Stellen weiterhin sehr matschig, aber das Wetter versprach heute nur Gutes und sollte das auch halten! Als die erste Band Millenia auftrat, war der Bereich vor dem ersten Wellenbrecher noch nicht begehbar, aber auch hinter diesem feierten die bereits Anwesenden diesen Auftakt. Im Anschluss betraten Betamensch die Bühne und überzeugten mit ihrem deutschsprachigen Rock. Nun trauten sich schon einige Leute in den frei gegebenen vordersten Bereich, bei der nächsten Band Emma6 (Bild) war dieser schließlich schon sehr gut besucht. Viele, die sich der Bühne näherten trugen Shirts der Band und dementsprechend hoch war hier auch schon der Mitsingpegel. Aber auch Leute, denen die ruhige Indie-Musik bisher unbekannt war, schienen begeistert: für viele war dies sicherlich ein Highlight des Tages!

Langsam hatten sich die Leute also eingestimmt und die Alex Mofa Gang brachte die Massen dann erst richtig zum Tanzen. Sänger Sascha traute sich sogar einen kurzen Surfritt auf einem Plakat in Stagedive-Manier zu. Diese präsentierten neue Songs aus dem kommenden Album „Perspektiven“ (VÖ: 06.10.2017), aber auch bereits bekannte Lieder. Beide brachten das Publikum mit Punkrock zum Hüpfen. Im krassen Kontrast dazu stand dann die nächste Band Le Fly mit ihrem Ska. Eigentlich sollten an dieser Stelle Captain Planet auftreten, das wurde aber durch eine Verletzung eines Bandmitglieds verhindert, was auch der Veranstalter sehr bedauerte. Le Fly sprangen also kurzfristig ein und hoben sich musikalisch wohl am meisten von den restlichen Bands ab. Mit zwei Sängern/Rappern und einer vollständigen Band samt Trompete brachten die St. Pauli-Fans das Festival zum Tanzen und verwandelten die Bühne in eine Party. Wahrscheinlich ist das nicht unbedingt für jeden etwas, aber an diesem Tag schien die Band ein sehr würdiger Vertreter.

 

Den letzten Teil des Tages läuteten dann wieder Punkrocker ein: Smile and Burn (Bild). Mit ihrem aktuellen Album „Get Better, Get Worse“ (Rezension hier) konnte die Band sehr viele Erfolge einfahren und live hoben sie sich vor allem durch ihre Mehrstimmigkeit ab. Vor allem Sänger Philipp tobte dabei so voller Energie über die Bühne, dass das Publikum direkt angesteckt wurde. Nachdem bereits erste Moshpits zu sehen waren, konnten nun also schließlich mit Itchy die zweit größte Band des Tages auftreten. Auch diese haben ein kürzlich erschienenes, erfolgreiches Album im Gepäck: „All We Know“ (Rezension hier). Sowohl die alten, als auch diese neuen Songs wurden permanent mitgeschrieen, die Moshpits waren konstant und Sänger Sibbi stieg auf seinem Gitarrenkoffer ins Publikum, um auf diesem weiterzuspielen. Von einer Band, die seit so langer Zeit erfolgreich ist und sicherlich zu den beliebtesten Livebands gehört, hat man wohl auch nicht weniger erwartet! Man merkt von beiden Seiten, wie gerne alle gerade hier sind. Als schließlich noch Sebastian von Madsen und Tommy von der Alex Mofa Gang zur Unterstützung auf die Bühne kommen, ist endgültig klar, wie grandios dieser Auftritt war!

Im Anschluss bedankten sich die Veranstalter ausführlich bei allen Sponsoren und vor allem den Helfer*innen. Madsen (Beitragsbild) sei seit Jahren die Lieblingsband der Veranstalter und daher freuen sie sich sehr, dass diese nun bei ihrem eigenen Festival auftreten. Nach so vielen großartigen Auftritten waren die Ansprüche sehr hoch, aber für Madsen schien das kein Problem zu sein. Mit dem ersten Takt von „Sirenen“ begann die pure Euphorie seitens des Publikums. Die Brüder Madsen wechselten sich dabei auch des Öfteren ab, so sang Sascha Madsen die erste Strophe von „Die Perfektion“, Johannes Madsen durfte auch ein eigenes Ständchen singen und Sebastian Madsen ging auch mal ans Schlagzeug. Die Band führte durch ihren gesamten Katalog und präsentierte dabei alle Hits, von „Du schreibst Geschichte“ über „Nachtbaden“ zu „Lass die Musik an“. Letzterer diente als Abschluss und wurde von einem großen Feuerwerk begleitet. Keine der heutigen Bands enttäuschte und auch die großen Bemühungen seitens der Veranstalter war ein großer Pluspunkt für dieses wirklich tolle Festival. Wir hoffen sehr, dass das nächste Jahr wieder stattfinden wird und ein ähnlich grandioses Line-Up auf die Beine stellt!

Und so sah das aus:

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https://youtu.be/DWiJSv1Bui8

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