Tigercub, Underground Köln, 18.02.2017

Tigercub, Underground Köln, 18.02.2017

„Abstract Figures In The Dark“ heißt das erste Album der britischen Grunge-Rock-Band Tigercub. Aktuell tourt das Trio mit seinem Debüt durch Europa und spielte unter anderem auch eine Show im gut gefüllten kleinen Raum des Underground in Köln.

Hier bewies die Band, dass es weder hunderte von Zuschauern braucht um eine stimmungsvolle Show auf die Beine zu stellen, noch etliche Musiker auf der Bühne um einen brachialen Sound zu kreieren – mit dem richtigen Songwriting und einem gekonnten Umgang mit Distortion, Looper, Reverb und co reichen eben auch eine Gitarre, ein Bass und Schlagzeug um den Zuschauern gehörig die Ohren wegzublasen. Eine gute Stunde tischte man dem überschaubaren, aber durchaus energievollem Publikum Songs aus Debütalbum und zuvor veröffentlichten EPs auf, lies die Songs teilweise fließend ineinander übergehen und erweiterte diese nach Lust und Laune. Vor allem der Jam vor der aktuellen Single „Control“ und der fließende Übergang von diesem in den Song zeigte wie gut die Musiker ihre Instrumente und Effekte beherrschen. Das Schlagzeug ist bei Tigercub selten unkompliziert, oft variantenreich und vertrackt, genauso spielt der Bass oft heftige Lines und übernimmt auch gerne mal den Part der Gitarre während diese in den hohen Lagen herumdudelt. Umso erstaunlicher ist die Leichtigkeit, mit der der große dünne Mann, der auf den Namen Jamie Hall hört und für die Gitarre und den Gesang zuständig ist, seine beiden Aufgaben übernimmt – er singt und spielt dabei komplizierte Melodielinien auf seinem Instrument als ob es das Normalste auf der Welt wäre.

Dass Tigercub neben der genialen Instrumentation noch politisch äußerst relevante Texte schreiben, rückte hier fast in den Hintergrund. Eine kurze Ansage hierzu gab es nur vor „Memory Boy“, einem Track über die „Flüchtlings-Krise“ wie Sänger Jamie Hall erklärte. Zeilen wie „You’re maybe living and loving, but they’re all dying for nothing“ sind leider immer noch sehr aktuell. In Köln hat das britische Trio bewiesen, warum sie in der UK schon viel größer sind und etliche Support-Slots abfangen können – Tigercub sind nämlich einfach eine grandiose Live-Band.

Und so hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?v=kmQ-aq-rmi4

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Foto von Jonas Horn.

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