BHZ sind eine Rapcrew aus Berlin, bestehend aus fünf Rappern und zwei Produzenten, die derzeit einen riesigen Hype in der Hip-Hop Szene erlebt. Gemeint sind hier nicht die präpubertären Capital Bra-Fans, sondern die im Schnitt 20- bis maximal 30-jährigen, die zum Teil während des vergangenen Festivalsommers auf die Gruppe aufmerksam geworden sein dürften. Vor einem Jahr spielten sie ihre erste Tour, mit Tourstop im Veedel Club vor 250 Leuten. Heute stehen sie vor 1.400 Leuten in der Live Music Hall, die schon lange im Voraus ausverkauft war.

Zahlreiche fresh gestylte Jungs und Mädels tummeln sich in oder noch vor der Halle und bauen ihre Joints, als um kurz nach Acht die Supportrapper Lugatti & 9ine die Bühne betreten. Die lokal gehypten Rapper sind, zumindest in Köln, lang kein unbeschriebenes Blatt mehr. Vor der Bühne kennt jeder ihre Lyrics, der Moshpit wird stetig neu geöffnet und geschlossen. Die beiden Newcomer drehten bereits nachmittags mit Longus Mongus von BHZ in Köln – schon bald erscheint ihr neues Mixtape mit dem gemeinsamen Song. Ob es für die beiden dann wohl noch weiter nach oben geht?

Nach dieser kurzen Aufwärmphase bleibt keine Zeit mehr für ein großes DJ-Set und so beginnen BHZ bereits wenige Minuten später ihren Auftritt. Sie spielen mehr als 90 Minuten und bieten Einblick in fast alle Releases. Das kürzlich erschienene Crewalbum „3062“ findet dabei die größte Beachtung. Immer wieder erwähnen sie, dass dies die wohl heißeste Show ihrer bisherigen Karriere sei, was das Publikum ähnlich empfindet. Von Moshpitsong zu Moshpitsong hangeln sie sich durch die Setlist, zwischendurch ist Platz für ruhigere Klänge. Das Highlight stellt hier „Der kleine Prinz“ von Dead Dawg dar, das der Rapper alleine und auf einem Hocker singt. Die Fans kennen auch hier jede Zeile. Leider werden das „Game Over“ Tape von Ion Miles & Monk, das ebenfalls in diesem Jahr erschien, sowie die EP von Big Pat live nicht beachtet. Irgendwas muss eben gestrichen werden, sonst würden Crew & Crowd noch 90 weitere Minuten in der Halle ausharren müssen – und das würde bei der Hitze wohl kaum jemand überstehen.

BHZ bieten mit ihrer Show einen sehr guten Einblick in ihr bisheriges Schaffen und liefern zu fünft mehr ab, als es ein Solokünstler könnte. Ihre attraktive Mischung aus Boombap und Trap wird die Leute wohl noch längere Zeit bei Laune halten können. Ich bin gespannt, wieviele Leute im nächsten Jahr kommen werden, wenn BHZ eine weitere Tour spielen. Die jetzige ist bereits komplett ausverkauft.

Und so hört sich das an:

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