Fake Names – Fake Names

Cover von Fake Names Debütalbum "Fake Names".

Brian Baker, der bereits bei den Hardcore-Legenden Minor Threat Gitarre spielte und heute noch mit Bands wie Bad Religion und Dag Nasty unterwegs ist, macht jetzt gemeinsame Sache mit Refused-Chef Dennis Lyxzén. Komplettiert wird das unter dem Namen Fake Names laufende Projekt mit Michael Hampton und Johnny Temple, die ihres Zeichens, wie Baker, Veteranen der legendären DC-Hardcore-Szene sind. Das klingt nicht nur beeindruckend, sondern auch sehr vielversprechend. Erwartet uns möglicherweise die bissigste Kapitalismus-Kritik des noch jungen Jahrzehnts, gehüllt in peitschende, aggressive Hardcore-Ritte? Nein. Auf dem nach der Band benannten Debüt ist eine unbekümmerte Mischung aus Power-Pop und melodischem Hardcore, die auf ganzer Linie überzeugen kann, zu hören und wider die Erwartungen alles andere als auf Krawall aus ist.

„Can I Scream?!“

Bereits zu Beginn der Platte wird klar, worum es sich hier handelt. Ungezwungene Garage-Rock-Songs mit poppigem Twist, wobei das Hauptaugenmerk auf den eingängigen Melodien liegt. Fake Names wollen niemandem etwas beweisen. Müssen sie auch gar nicht. Der Spaß an der Sache steht im Vordergrund und für Lyxzén geht mit Sicherheit ein Kindheitstraum in Erfüllung. Minor Threat haben ihm beim Heranwachsen in der schwedischen Provinz maßgeblich geprägt.

Lyxzéns Stimme auf „Fake Names“ erinnert mehr an seine Indie-Nebenprojekte Invsn oder The (International) Noise Conspiracy als an Refused. Er setzt auf Klargesang und gefühlsbetonte Melodiebögen. Jedoch kommen immer wieder Momente auf, die an die Indie-inspirierten Passagen von „War Music“, das aktuelle Album seiner Hauptband, erinnern. Hin und wieder schimmern etwas Minor Threat und Bad Religion durch die Gitarren hindurch, aber bleiben dabei stehts Randnotiz. Dafür steckt umso mehr Dag Nasty in Fake Names. Unbestreitbar werden die Stücke durch Bakers Gitarrenspiel getragen. Ebenfalls leistet der Rest der Band präzise und leidenschaftliche Arbeit.

Ansehnliches Songwriting und unzählige Einflüsse

„First Everlasting“ betritt sehr poppiges Terrain. In „Darkest Days“ ist zuversichtlicher Post-Punk zu hören und „Heavy Feather“ überrascht mit etwas Electro Po. Mit seinem Wechsel zwischen leicht melancholischen Strophen und verheißungsvollen Refrains stellt „Being Them“ ein gleichermaßen konträres und harmonierendes Juwel dar. Fake Names verarbeiten auf ihrem Debüt allerlei Einflüsse, welche die vier Musiker mitbringen. Heraus kommen Songs, die genau wissen, was sie wollen. Ob sie nun Indie-Pop, Garage-Skatepunk oder Post Hardcore spielen: Alle Elemente münden in einen energiegeladenen Strom an melodischer Ekstase. Hier sind eben Profis am Werk.

Das Album ist hier erhältlich.*

Und so hört sich das an:

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Die Rechte am Albumcover liegen bei Epitaph/Indigo.

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