Bon Iver – „22, A Million“

Bon Iver

Nach einer längeren Auszeit veröffentlichte Bon Iver Anfang Oktober sein drittes Album „22, A Million“. Die Zahl des Titels wurde nicht zufällig gewählt, im Gegenteil. Die 22 steht für die Dualität der Dinge und in Justin Vernon´s Fall für die Beziehung zu sich selbst und zum Rest der Welt. A Million steht für die 8 Milliarden Menschen auf unseren Planeten, denen wir wohl niemals begegnen werden, die aber dennoch unser Dasein beeinflussen.

„22, A Million ist daher zum Teil eine Liebeserklärung, zum Teil eine lang ersehnte Oase nach einer zwei Jahrzehnte währenden Suche nach sich selbst, die fast religiöse Formen angenommen hatte.“ (Trever Hagen)

Eines muss man wissen bevor man sich das Album anhört, Justin Vernon hat in den letzten vier Jahren eine sehr schwere Zeit durchlebt. Ihn haben Selbstzweifel geplagt und er litt unter Angstzuständen. Erst mit diesem Wissen kann man die 10 Songs des Albums aus einem anderen Blickwinkel betrachten und es macht die Musik zugänglicher.

„22, A Million“ unterscheidet sich musikalisch von den vorherigen Alben. Das Album wirkte auf mich zunächst befremdend, eben nicht das was ich bis jetzt von Bon Iver, der für seine melancholischen, ruhigen Songs bekannt ist, gewohnt war. Es werden Klänge erzeugt die zunächst fremdartig wirkten, aber gleichzeitig vertraut klingen. So findet man die Dualität auch in den Songs wieder, die Musik ist roh gleichzeitig melodisch, grob und feinfühlig zur selben Zeit. Schlussendlich und das hat auch das neue Album mit den vorherigen gemein, wird ein harmonisches Bild erzeugt. „22, A Million“ ist kein Album, welches man mal kurz nebenher hören kann. Man muss sich Zeit dafür nehmen, um in die Atmosphäre einzutauchen welche geschaffen wird.

Falls ihr die Musik live auf Euch wirken lassen wollt, könnt Ihr das Anfang nächsten Jahres. Bon Iver gibt drei Konzerte in Deutschland:

Frankfurt – 24.01.2017

Hamburg – 05.02.2016

Berlin – 06.02.2017

Bon Iver bedeutet übrigens so viel wie „guter Winter“ und mit seinem neuen Album an der Seite kann es eigentlich nur ein guter Winter werden. Ich bin überzeugt und zutiefst beeindruckt!

Und so hört sich das an:

 

 

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