Drangsal, Atomino Chemnitz, 04.03.2017

Manchmal können einen Konzerte gefühlt in eine andere Welt versetzen. Wer am 4.3. im Chemnitzer Atomino war, hatte wohl eher das Gefühl, eine Zeitreise gemacht zu haben. Max Gruber, besser bekannt als Drangsal, gab mit seiner Band ein Konzert und versetzte die Zuhörer zurück in die 80er Jahre.

Drangsal durfte sich im letzten Jahr als Support für u.a. Kraftklub und Casper einem breiten Publikum zeigen und schaffte es dabei offensichtlich, sich einige Fans zu erarbeiten. Im gut gefüllten Atomino zeigten sich besonders die vorderen Reihen schon bei den ersten Tönen begeistert. Drangsals Mischung aus Synthie-Pop und New Wave animierte zum Tanzen und Pogen – und das wiederum manch anderen dazu, sich zu beschweren. Nachdem Grubers Versuch, die Wogen selbst zu glätten, mehr oder weniger scheiterte, holte er sich kurzerhand Hilfe vom Security-Dienst. Als dieser jedoch gleich mit dem Konzertabbruch drohte, griff der Sänger selbst nochmal ein und erklärte die Unterschiede zwischen „freundlichem Pogen“ und „sinnlosem Schubsen“. Nicht nur in dieser Situation zeigte Gruber eine durchaus sympathische und unterhaltsame Art, auch wenn ihm nach eigener Aussage oft Arroganz nachgesagt wird („Ich bin nicht arrogant. Ich bin nur eine Kröte, die gestreichelt werden möchte.“) Und auch nach dem Konzert nahm sich der Wahl-Berliner jede Menge Zeit, erfüllte sämtliche Fotowünsche und quatschte mit den „mitgereisten“ Fans.

Musikalisch konnte Drangsal ebenfalls überzeugen. Dem bunt gemischten Publikum wurde eine abwechslungsreiche Setlist geboten und das lag nicht nur an den sprachlichen Wechseln zwischen deutschen und englischen Texten. Mal wurden eher düstere Stimmungen heraufbeschworen, z.B. im Song „Hinterkaifeck“, der von einem Mehrfachmord handelt. Doch auch die leichteren Töne kamen nicht zu kurz und spätestens bei „Allan Align“ stand wohl kein Fuß mehr still. Und so war es trotz – oder vielleicht auch gerade wegen – der kleineren Unstimmigkeiten ein unterhaltsamer Konzertabend. Ab Ende März sind Drangsal übrigens wieder im Studio. Wir freuen uns auf das neue Werk!

So hört sich das an:

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http://youtu.be/S1tF5sjZuKw

Photocredit: Herr Urst / KKT Berlin

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