Holy Moly & The Crackers – Take A Bite

Der April macht ja bekanntlich was er will. Wer jetzt dennoch schon Lust auf Sommer hat, könnte mit dem dritten Werk der Folk-Rocker Holy Moly & The Crackers sein Glück finden. Diesen Monat ist die Band mit Skinny Lister auf Deutschland-Tour, Holy Moly & The Crackers jetzt aber mit diesen artverwandten Musiker*innen in eine Schublade zu stecken, wäre sehr falsch. Denn auch wenn „Take A Bit“ beliebte Folk-Elemente integriert, schiebt sich vor allem der Rock-Aspekt immer wieder in den Vordergrund.

Mit der Vorab-Single „All I Got Is You“ wurde dem Publikum zunächst eine falsche Fährte gelegt. Dank des bunten Videos und den lebensbejahenden Feel-Good-Vibes könnte man Holy Moly & The Crackers nämlich glatt als stumpfe Gute-Laune-Band abstempeln. Wer also nicht schon seit den ersten beiden Alben der Band dabei ist, wird mit dem restlichen Werk überrascht. Schon beim zweiten Song „Upside Down“ klingen die Gitarren unweigerlich nicht mehr ganz so freundlich, Sängerin Ruth Patterson wechselt passend vom fröhlichen Sing-Sang zum abgeklärten Rock-Timbre. Genau zwischen diesen beiden Polen spielen sich auch die restlichen Songs des Albums ab. Besonders folkig geht es in „Sister“ zu, der von Bläsern getragen wird, besonders rockig hingegen in „Through With Walking“, in dem die verzerrten Gitarren für eine mitreißende Dynamik sorgen. Für ein weiteres Maß an Variation sorgen die beiden Gesangsstimmen von Patterson und ihrem Counterpart Conrad Bird wie vor allem „Kiss Me Before You Go“ in gekonnter Call-And-Response-Manier beweist. Im von Folk-Geigen unterlegten „Naked In Budapest“ übernimmt Bird dann sogar den Hauptgesang. „Take A Bit“ lebt von der schier unerschöpflichen Energie der jungen Band, die sich in stets erfrischendem und kreativen Songwriting zeigt. Vor allem im Titelsong entlädt sich die geballte musikalische Finesse: Da treffen orientalische Melodien auf Geigen und Bläser; der Breitwand-Folk will zum Tanzen einladen, aber so ganz lässt es Pattersons zärtlicher Gesang zunächst nicht zu, denn erst die „Let Lose“-Männerchöre steigern den Song schließlich ins furiose Finale, bei dem auch die Sängerin ihr gesamtes Gesangsvolumen ausschöpft.

Wie es sich so gehört, schließt „Litte Light“ das Album mit einem ruhigen Rausschmeißer ab. Eine Ballade ist der Song dennoch nicht geworden, die wurde mit „I’d Give It All“ schon abgehakt. Stattdessen verspricht der Singalong-Closer, dass da immer jemand ist, wenn mal alles düster erscheint. Und wenn dieser Jemand Holy Moly & The Cracker sind, kann der Sommer doch gar nicht mehr so weit entfernt sein.

Und so hört sich das an:

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https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=gXMcPyOxhNY

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Holy Moly & The Crackers live 2019:

  • 10.09.2019 Musik & Frieden Berlin
  • 11.09.2019 Prinzenbar Hamburg
  • 12.09.2019 Artheater Köln
  • 14.09.2019 Milla Live-Club München
  • 15.09.2019 Nachtleben Frankfurt am Main

Rechte am Albumcover liegen bei Pink Lane Records.

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