PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project

pj harvey the hope six demolition project

Nach „Let England Shake“ folgte kürzlich das nächste hochpolitische Album der britischen Ausnahme-Songwriterin Polly Jean Harvey. Die Erwartungen waren natürlich immens hoch, schuf sie doch vor fünf Jahren eines der besten Alben der aktuellen Dekade. Leider bleibt „The Hope Six Demolition Project“ hinter diesen Erwartungen zurück. Nicht unbedingt musikalisch, aber vor allem lyrisch. Die Musik ist ähnlich wunderbar, wie sie es schon beim Vorgänger war. Jedoch waren gerade die inhaltlich brutalen Texte verbunden mit Harveys zarter Stimme -die große Stärke des Albums von 2011. Das fehlt hier nahezu gänzlich. „I took the plane to a foreign land and said I’ll write down what I find“ droht sie in „The Orange Monkey“ zwar vielversprechend, so als habe sie vieles vor. Für das Album bereiste sie zuvor die USA, Afghanistan und den Kosovo. Es werden Geschichten und Anekdoten erzählt, wie die eines afghanischen Jungen, der sie um Geld bittet. Bei all der Hoffnungslosigkeit der Situation bleibt es jedoch nur bei der reinen Beschreibung der Situation. Was fehlt sind Lösungsansätze oder Kritik an denen, die für die Missstände verantwortlich sind, was äußerst schade ist, kann sie es doch so viel besser. So hat Harveys ganze Reise durch die Welt den faden Beigeschmack des Armutstourismus. Daher hatte ich auch nur so lange Freude an dem Album, bis ich mir die Lyrics genauer angeschaut habe.

So hört sich das an:

https://www.youtube.com/watch?v=salBSTHwdtA

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