Purple Souls im Interview

purple souls

Im Rahmen der Deutschlandtour der „Purple Souls“ haben wir mit dem Frontmann Jakob über die Entstehung der Band, das Debüt „Williamsburg“, die aktuelle Tour sowie zukünftige Pläne gesprochen.

minutenmusik: Wie läuft eure Tour bisher? Seid ihr zufrieden?

Purple Souls: Wir sind sehr zufrieden bisher. Es kommt natürlich auch drauf an, was man für eine Erwartungshaltung hat, bei der ersten Tour in Deutschland. Es war jetzt nicht immer total voll, aber die Läden waren gut gefüllt. Die Leute sind gut mitgegangen und wir haben ziemlich positives Feedback erhalten. Es macht einfach Spaß eine Bindung mit dem Publikum aufzubauen, was auch immer gut funktioniert hat. Gerade die kleinen Clubs, die wir jetzt gespielt haben, haben den Charme, dass man schnell mit den Leuten in Kontakt kommt, zusammen nach der Show noch Bier trinkt und vieles mehr. Es ist einfach persönlicher!

minutenmusik: Es gibt ja sogar viele große Bands, die sich zurück in die kleinen Clubs wünschen..

Purple Souls: Auf jeden Fall nachvollziehbar! Gerade bei den großen Shows hat man wirklich kaum noch Bezug zu den Leuten. Wir sind in Österreich ja auch wesentlich bekannter als hier und haben dort auch schon die eine oder andere große Show gespielt – wir haben immer das Glück gehabt, dass die Läden immer voll oder sogar ausverkauft waren. Es ist schon cool jetzt hier in Deutschland nochmal kleine Clubs zu spielen.

minutenmusik: Gibt es denn auch negative Erfahrungen auf der Tour? Habt ihr etwas zu meckern?

Purple Souls: Eigentlich nicht, wir sind wirklich sehr zufrieden. Wir haben mit Odeville auch echt einen coolen Toursupport bekommen. Wir kannten die Jungs vorher gar nicht, aber die sind total sympathisch! Es hilft auch sehr, dass wir nicht nur eine Band sind, die sich nur auf das Musikmachen beschränkt, wir sind zudem auch wirklich gute Freunde. Dazu haben wir noch unseren „lustigen Mucki“, unseren Fotografen Arne dabei, der auch für eine Menge Spaß sorgt.

minutenmusik: So viel Harmonie? Jetzt mal Butter bei die Fische: Wer nervt am meisten auf Tour?

Purple Souls: Arne! Nein quatsch. (lacht). Natürlich nervt jeder Mal, man kann nicht immer super gut gelaunt sein. Aber es hält sich wirklich in Grenzen, dafür, dass wir die ganze Zeit aufeinander hängen, läuft es wirklich harmonisch ab.

minutenmusik: Und was darf im Tourgepäck auf keinen Fall fehlen?

Purple Souls: Große Koffer! Wenn man in kleinen Clubs spielt, braucht man definitiv große Koffer. Das ist eine Demonstration der Wichtigkeit! (lacht). Mobiles W-Lan wäre super, haben wir aber nicht. Nervt ziemlich. (lacht) Außerdem unverzichtbar ist unser Navi. Wir haben uns in der Vergangenheit so oft verfahren, das kannst du dir nicht vorstellen…

minutenmusik: Das klingt nach einer stressigen Vergangenheit. (lacht) Sprechen wir doch stattdessen mal über eure Bandgründung. Wie sind die „Purple Souls“ entstanden? Wie habt ihr euch kennengelernt?

Purple Souls: Wir haben eigentlich vorher alle in anderen Projekten gespielt. Jakob und Dominik kennen sich schon aus der Schulzeit und haben damals schon zusammen Musik gemacht und dann hat es sich einfach weiterentwickelt. Zur konkreten Gründung der „Purple Souls“ kam es dann, wie glaube ich bei vielen Bands, beim Bier. Wir haben über Musik gesprochen und uns irgendwann einfach zusammengesetzt. Verschiedene Ideen wurden entwickelt, manche fallen gelassen, andere weiterverfolgt.

minutenmusik: Wart ihr euch von Anfang an einig darin, wie die Musik klingen soll, die ihr machen wollt?

Purple Souls: Hitzige Diskussionen gab es eigentlich nie. Jeder hat einen gewissen Musikgeschmack reingebracht und der Kompromiss aus allen Ideen, ist das, was man auf „Williamsburg“ hört.

minutenmusik: Welche Bands hört ihr selbst privat und beeinflussen diese euch für die Musik, die ihr selbst macht?

Purple Souls: Ja, da bin ich mir sogar sehr sicher, dass die uns sehr beeinflussen! Das heißt nicht, dass wir versuchen andere Bands zu kopieren oder genau das Gleiche zu machen, natürlich versuchen wir individuell unser eigenes Ding durchzuziehen. Das man sich jedoch auch mit der Musik auseinandersetzt, die man selbst mag, ist ja selbstverständlich und auch gar nicht zu vermeiden. Bands wie Maximo Park, Editors und Bloc Party waren früher wichtige Einflüsse für uns, dann sind wir auf ein Coldplay Konzert gegangen und da ist der Funke für poppige Sachen übergesprungen. Ein toller Act ist auch Julia Stone!

minutenmusik: Ihr habt einen relativ ungewöhnlichen Location-Wechsel hingelegt, um euer erstes Album „Williamsburg“ aufzunehmen. Wie kommt man, wenn man in den ländlichen Regionen Österreichs aufgewachsen ist, auf die Idee, nach New York zu fliegen, um dort ein Album zu schreiben?

Purple Souls: Prinzipiell war das gar kein Konzept, dass wir bewusst gesagt haben: „Wir fliegen nach New York und schreiben dort das Album“. Es war eher einfach ein Umstand, dass wir zu der Zeit in der Stadt waren. Ich habe dort eineinhalb Jahre gelebt und mit meiner Akustikgitarre, die ich sowieso immer dabei habe, zahlreiche Songs geschrieben. Am Ende war dann ein Album fertig. Gerade in den ersten Tagen in New York bin ich sehr viel rausgegangen und habe viel gefeiert, viele Menschen kennengelernt und dann versucht meine Erlebnisse zu vertonen.

minutenmusik: Es zeigt sich eine gewisse „Doppeldeutigkeit“, wenn man „Williamsburg“ hört. Einerseits habt ihr die Platte in einer riesigen, lebendigen Metropole aufgenommen und brauchtet, wie du sagst, auch viele Einflüsse, um Ideen zu sammeln. Andererseits las ich, dass es euch dann doch wichtig war, in Ruhe zu arbeiten, was sich ja auch in den Songs abzeichnet. Was ist denn nun wichtiger? Die laute Großstadt oder doch die nachdenkliche Ruhe?

Purple Souls: Ich glaube es braucht einfach Reflexion. In New York ist alles sehr schnelllebig und intensiv. Nach einem halben Jahr dort kommt man sich vor als wäre man von einem Auto überfahren worden, vor lauter Eindrücken. Dementsprechend ist es schon wichtig, sich danach eher mal zurück zu ziehen, um überhaupt zu verarbeiten, was man alles erlebt hat. Das war auch für die Produktion von „Williamsburg“ sehr wichtig.

minutenmusik: Eure Platte ist bei euren Fans gut angekommen und hat euch zudem viele weitere Zuhörer beschert. Wie geht es nun weiter? Was ist geplant für die nächsten Wochen und Monate oder auch für die Zukunft?

Purple Souls: Wir spielen im Sommer einige Festivals in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Und unsere nächste Platte wird zwar erst 2017 erscheinen, wir haben jedoch schon mit den Aufnahmen begonnen und in groben Zügen ist das neue Album schon im Kasten!

minutenmusik: Das sind ja großartige Neuigkeiten! Wie kommt es, dass ihr schon so weit seid mit der nächsten CD?

Purple Souls: Wir hatten einfach viele Ideen und haben zum ersten Mal mit einem professionellen Team im Studio gearbeitet. Die haben uns wirklich toll unterstützt und uns viele Vorschläge gemacht, wenn wir nicht mehr weiter wussten. Das war eine grandiose Erfahrung und gleichzeitig etwas völlig Neues für uns!

minutenmusik: Das klingt super. Was können wir von der neuen CD erwarten?

Purple Souls: Ich möchte natürlich noch nicht zu viel verraten, aber wir haben im letzten Jahr Shows in Österreich gespielt, unter anderem als Support für ACDC, die von der Größe der Bühne und der Anzahl des Publikums weit über unserer normalen Größe liegen. Wenn man vor so einem vollen Stadion spielt, nimmt man viele Erfahrungen mit und eine gewisse Vorstellung von Sound und Melodien. Das Album wird also definitiv breiter produziert sein.

minutenmusik: Dann sind wir mal gespannt. Danke dir für das Gespräch!

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