Schmutzki live in Dortmund – Festivalfeeling im Winter

Schmutzki spielen live im Dortmunder FZW

Wer in den letzten 10 Jahren irgendein Festival oder Konzert besucht hat, kennt mit ziemlich Sicherheit ihre roten Sticker. Die werden in ihrer Bekanntheit vermutlich nur getoppt von den „Nett hier…“-Aufklebern aus Baden-Württemberg. Passenderweise kommen die drei sogar genau von dort. Scheint, als läge den Baden-Württembergern das Marketing-Gen im Blut. Die Rede ist natürlich von Schmutzki, die Punkrock-Band schlechthin aus Schmutz.. äh,Stuttgart. Mir sind die drei ja eher bekannt von ihren Zeltplatzgigs, mit denen sie auf den Festivals der Republik den verkaterten Massen auch gerne mal um 12 Uhr mittags ordentlich einheizen und literweise Freibier verteilen. Letztes Wochenende waren sie aber im Rahmen ihrer „Schmutz de la Schmutz“-Tour an einem grauen, kalten Februar-Abend im Dortmunder FZW zu Gast. Ob Schmutzki auch ohne Zeltplatz, Sonnenbrand und tagelange Saufgelage funktioniert?

Den Abend eröffnet der Support-Act Drei Meter Feldweg. Die Auswahl der passenden Support-Acts ist ja nochmal eine Kunst für sich. Mit Drei Meter Feldweg hat Schmutzki da aber eindeutig den richtigen Riecher gehabt. Die kommen bei den Fans richtig gut an, und so gibt es die ersten Moshpits noch vor dem eigentlichen Konzertbeginn. Die fünf Punkrocker aus der Lüneburger Heide heizen dem Dortmunder Publikum ordentlich ein. Politisch wird es zum Abschluss auch nochmal beim „Pogo gegen Rechts“ mit jeder Menge Mittelfinger.

Kurz vor 21 ist es dann endlich so weit, das Warten hat ein Ende. Showtime für den Main-Act Schmutzki! Ein bisschen Sorge habe ich im Vorfeld ja doch gehabt. Die neuste Platte „Schmutz de la Schmutz“ finde ich etwas schwächer als ihre Vorgänger. Passenderweise bezeichnet Sänger und Gitarrist Beat sie an diesem Abend selbst als „mittelmäßige Platte einer mittelmäßigen Band“. Aber auf die Studioqualität kommt es bei Schmutzki auch gar nicht unbedingt an. Die leben von ihrer Live-Perfomance, ihrer Interaktion mit den Fans und ihrer Nahbarkeit. Und da haben die drei mal wieder ordentlich abgeliefert.

Egal ob Hey Du, Beste Bar der Stadt oder das Sauflied (das man mitsingt, wenn man Bier und Wein … verdammt, ich war den Ohrwurm gerade wieder los!) – Beat, Dany und Flo legen wieder mal eine super Show hin und das Publikum jubelt, tanzt und zerschießt sich ordentlich die Stimmbänder beim Mitgrölen. Zwischen den Songs lassen es sich die drei aber nicht nehmen, mit ihren Fans zu interagieren. Sänger Beat erzählt, dass er so erkältet ist, dass sie das Konzert heute fast abgesagt hätten. Als Dank verpasst ihm Bassist Dany kurzerhand einen Maulkorb. Singen ja, Quatschen nein. Ärztliche Anweisung. Das Publikum bestärkt ihn dabei mit lauten „Halts Maul, Beat!“-Rufen. Das muss Fanliebe sein.

Beat, Dany und Flo wissen genau, wie man ein Konzert in eine interaktive Mitmachveranstaltung verwandelt. Sie fühlen sich mit ihrem Publikum sogar so verbunden, dass sie sich für ihren wohl beliebtesten Song „Zeltplatzbaby“ mitten in die Menge stellen und von dort performen. Mein persönliches Highlight! Da die Akustik von dort allerdings nicht besonders gut ist, spielen sie den Song im Anschluss gleich nochmal, dieses Mal von Bühne aus. So können sich auch diejenigen, die weiter hinten stehen, über eine Runde „Zeltplatzbaby“ bei guter Akustik freuen.

Gut 1 1/2 Stunden Gitarrenriffs, Pogo und das große Finale mit dem Schmutzki-Mob auf der Bühne – das zweite Konzert der „Schmutz de la Schmutz“-Tour im Dortmunder FZW hat alles gehalten, was ein Schmutzki-Konzert verspricht. Da bekommt man auch bei 8 Grad, grauem Himmel und Nieselregen Bock auf die nächste Festivalsaison. Wir sehen uns im Sommer! *Blitzemoji*

Mehr Schmutzki gibt es hier.

Und so hört sich das an:

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Schmutzki live 2024:

29.02.2024 Nürnberg Hirsch
01.03.2024 München Backstage
02.03.2024 AT-Wien Flex
21.03.2024 Dresden Tante Ju
22.03.2024 Münster Sputnikhalle
23.03.2024 Wiesbaden Schlachthof
28.03.2024 Konstanz Kulturladen
29.03.2024 CH-Zürich Dynamo
30.03.2024 Stuttgart LKA Longhorn

Foto von Gina Köhler.

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