Simple Creatures – Strange Love

In this photo I look like the terrible divorced father browsing Tinder while my forlorn son Alex just wants me to go outside and play some catch with him, after all this is the one weekend a month he has to stay at my apartment.“ So beschreibt blink-182-Sänger Mark Hoppus eines der Simple Creatures Promofotos, auf denen er neben dem über 15 Jahre jüngeren All Time Low-Frontmann Alex Gaskarth abgebildet ist. Trotz ihres Altersunterschiedes haben die beiden Musiker sich für ein interessantes Nebenprojekt zusammengetan und am 29.03.2019 ihre EP „Strange Love“ veröffentlicht.

Doch Alex Gaskarth ist trotz seiner jungen Jahre schon lange kein Neuling mehr in der Musikbranche. Die Pop-Einflüsse seiner 2003 gegründeten Band All Time Low vereinigt er deshalb hervorragend mit den Ideen seines nahezu legendären, musikalischen Partners. Das Ergebnis: sechs frische Songs, die sie selbst als „Trash Pop“ bezeichnen.

Bereits die Vorab-Single „Drug“ bewies jedoch, dass es sich bei Simple Creatures nicht nur um den musikalischen Abfall von Gaskarth und Hoppus handelt. Der Song, der mit seinem NaNaNaNaNa-Part stark an „So What“ von P!nk erinnert, lässt die Stimmen der zwei Sänger harmonieren, ohne dass einer der Beiden in den Hintergrund gerät. „Drug“ geht ins Ohr und klingt ein bisschen wie ein auf Mainstream getrimmter blink-182 Track. Das ist wohl auch genau das, was Simple Creatures so interessant macht: Pop-Punk Urgestein Mark Hoppus wird die Möglichkeit geboten, neuartige Features wie Autotune für sich zu testen, ohne dabei seine eigentliche Band dem Gespött der Fans auszuliefern. Und irgendwie ist es auch putzig anzusehen, wie der in die Jahre geratene Mark Hoppus gemeinsam mit Alex Garskarth im Video zu „Strange Love“ durch verzerrte Farbeffekte tanzt.

Zum Song „Adrenaline„, der eher in die musikalische Richtung von All Time Low geht, veröffentlichten Simple Creatures vergangene Woche ebenfalls ein Musikvideo. Schaut man sich nur die veröffentlichten Videos an, zeigt sich hier aber bereits, dass die sechs Songs der EP zwar alle nett anzuhören sind, sich aber kaum voneinander unterscheiden. Zum Ende der Platte plätschern Tracks wie „Ether“ und „Lucy“ daher nur noch bedeutunglos vor sich hin.

Bei zwei solch erfolgreichen Pop-Punk-Helden hätte man sich von Alex Gaskarth und Mark Hoppus insgesamt doch ein wenig mehr erhofft. Simple Creatures ist ein interessantes Nebenprojekt mit viel Luft nach oben. Die Wartezeit auf neue All Time Low und blink-182 Platten kann „Strange Love“ jedoch nur bedingt verkürzen.

So hört sich das an:

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