Die Zeiten zu denen Pulled Apart By Horses chaotischen Riff-Rock mit Hardcore-Einfluss gespielt haben, ist schon einige Jahre her. Damals hatte man mit Songs wie „I Punched A Lion In The Throat“ oder „High Five, Swan Dive, Nose Dive“ heftige Riff-Kracher mit einfachen, aber effizienten Texten veröffentlicht. Schon das letzte Album „Blood“ des Riff-Quartettes schlug eine weniger chaotische, dafür Stoner-rockigere Richtung ein. Auch das neue bereits vierte Werk der Briten fällt geordneter aus, bringt aber schönen Alternative-Rock, der seine Wurzeln nicht vergisst, aber auch nach Vorne blickt und offen für Neues ist.
„The Haze“ heißt dieses Album, welches vergangene Woche erschienen ist. Die Liebe zu eingängigen Drop-D-Riffs haben die vier Jungs aus Leeds zum Glück immer noch nicht abgelegt – ob die Vorabsingle „The Big What If“ oder der Banger „Prince Of Meats“, hier werden dem Hörer knallige Gitarrenspielereien nur so um die Ohren geschmettert. Verpackt wird das ganze jedoch in einem melodischerem Rahmen als noch vor einigen Jahren. Schwebt der Gesang gegen Ende von „What’s Up Dude“ nur so in atmosphärischen Gitarrenwänden, zwingt einen das lässige „My Evil Twin“ förmlich zum mitsingen. Sänger Tom Hudson kreischt und schreit natürlich auch immer noch genauso rau wie damals, reduziert seine Ausbrüche aber auf ein Minimum. Das tut der Musik seiner Band jedoch überhaupt nicht schlecht. „The Haze“ klingt reif ohne dabei seinen Reiz und Spaß verloren zu haben und bringt zwölf Songs mit sich, die unterhalten.
Songs wie das eher zurückhaltende „Lamping“ sorgen für die nötige Abwechslung, kleine Intros zu einzelnen Stücken dafür, dass das Werk in sich gut fließt. Wer also mal wieder Lust auf guten handgemachten Alternative-Rock mit krachenden Gitarrensounds hat, sollte sich die aktuellste Pulled Apart By Horses Platte mal anhören. Verkehrt macht man da auf keinen Fall was.
Und so hört sich das an:
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Pulled Apart By Horses Live 2017:
11.04.2017 – Köln, MTC
12.04.2017 – Hamburg, Hafenklang
13.04.2017 – Berlin, Cassiopeia
Die Rechte für das Cover liegen bei Amplify Recordings LTD.
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