Elf Monate ist es schon her, dass While She Sleeps „So What?“ veröffentlichten. Fast ein Jahr ist das aktuelle Album der Metalcore-Band also erhältlich. Leider kam es damals zu einer Verzögerung des Releases, sodass die eigentliche Tour zum Album bereits vorher stattfand. Die Platte landete gewiss in etlichen Jahresbestenlisten. Doch haben die Fans noch Bock auch nach einem Jahr die „neuen“ Songs live präsentiert zu bekommen, oder sind aktuellere Erscheinungen gerade viel interessanter?
Vielleicht haben sich das die fünf Jungs aus Sheffield auch gefragt. Anfang Dezember brachten While She Sleeps jedenfalls einen neuen Song heraus. „Fakers Plague“ heißt das gute Stück. Es gab dazu Release-Events im bandeigenen Studio und sogar eine 3D-Hologramm Version des Videos. Erfolgreiche Aktionen, um wieder brandaktuell und in aller Munde zu sein. Kein Wunder also, dass die meisten Konzerte der Tour ausverkauft sind oder hochverlegt worden.
Ein ungewöhnlich früher Auftritt
So zierte auch ein „ausverkauft“ das Plakat für das Konzert in Köln. Es gestaltete sich dank Großbaustelle schwierig, pünktlich in der Live Music Hall zu sein. Außerdem wurde der Beginn wegen einer 90er Party um 23 Uhr zweimal vorverlegt, was definitiv nicht jeder mitbekommen hatte. Als gegen 20 Uhr die Bühne ausgiebig umgebaut wurde, kam die Vermutung auf, dass alle Vorbands bereits gespielt hatten und nun direkt der Headliner startete. Und so war es schließlich auch. Um halb neun traten While She Sleeps auf die Bühne, sodass der Auftritt bereits um zehn Uhr zu Ende war. Schade, dass man Konzert und Party nicht von Anfang an vernünftig abstimmen konnte. Dann hätten weniger Zuschauer die Supportacts Vain und Everytime I Die verpasst.
Insgesamt ging der Abend extrem schnell vorbei. Alles passierte wie von selbst. Gerade noch grübelte man darüber, ob man tatsächlich alle Vorbands verpasst hatte, da hörte man schon das prägnante Intro von „Anti-Social“: Von 0 auf 100 sozusagen. Besonders war das in der Stimmung der Fans zu spüren. Sie hatten definitiv Bock: Die ganze Menge sprang und feierte ausgiebig. Die intensive Bass-Drum schien das Publikum zu leiten. Schon beim dritten Song öffnete sich bereits ein Pit über die gesamte Hallenbreite und wirklich nur vereinzelte Personen hielt es am Rand.
Die Fans wissen, wie der Hase läuft
Der Redeanteil der Band beschränkte sich auf kurze Ansagen und Animationen. Es wirkte allerdings so, als wüssten die Fans eh ganz genau, was bei welchem Song zu tun sei. Ob Circle Pits, Crowdsurfing oder Wall of Death, alles verlief reibungslos und ganz von alleine. Während While She Sleeps zwei Lieder vom Album „Brainwashed“ spielten, leuchtete die Halle ganz wie das Albumcover in einem aggressiven Rot, was die Stimmung noch etwas hitziger machte. Frontmann Lawrence ‘Loz’ Taylor forderte alle Stimmen bei „Empire of Silence“ vereint zu hören. Er wurde natürlich nicht enttäuscht. Selbst nach Ende des Songs hörten die Woohoo-Chöre vorerst nicht auf. Auch die angestrebte Festival-Stimmung bei „Four Walls“ wurde mit Feuerzeugen, Handy-Lichtern und Freunden auf Schultern entsprechend umgesetzt.
Insgesamt spielte die Band 16 Songs. Den Großteil machten die „So What?“-Lieder aus und „Fakers Plague“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Aufgefallen ist, dass die Songs live sowohl noch mitreißender als auch noch emotionaler daher kommen. Noch während der Zugabe wurde „Silence Speaks“ vom Vorgänger-Album am meisten gefeiert wurde. Dieses Lied brachte den Jungs durch den Gastauftritt von Oliver Sykes (Bring Me The Horizon) enormen Erfolg. Natürlich übertönte das Publikum die Band also beim Feature-Part förmlich. Anschließend bedankten sich While She Sleeps für den jahrelangen Support und beenden das Set passend mit dem Titeltrack ihres Albums „You Are We“. Auf jeden Fall war das Interesse an den neueren (aber auch älteren Songs) noch so groß, dass sich While She Sleeps sicherlich auch bei der nächsten Tour übere ausverkaufte Shows freuen dürfen.
Tickets für das Konzert in Wiesbaden kannst Du noch hier kaufen.*
Und So hört sich das an:
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While She Sleeps live 2020:
21.01. – Kulturfabrik Kofmehl, Solothurn (CH)
22.01. – Schlachthof, Wiesbaden
23.01. – Melkweg, Amsterdam (NL)
Die Rechte für das Foto liegen bei Lucie.
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