Kirk Windstein – Dream In Motion

Seit über 30 Jahren ist Kirk Windstein als Frontmann von Crowbar unterwegs. Mehr als 20 Jahre war er als Gitarrist in der Supergroup Down aktiv. Gemeinsam mit Hatebreed-Sänger James Jasta gründete er das Projekt Kingdom Of Sorrow, mit welchem er zwei Veröffentlichungen hervorbrachte. Mittlerweile blickt Windstein auf eine lange und von zahlreichen Meilensteinen geprägte, noch anhaltende Karriere zurück. Der US-Amerikaner hat sich nun dazu entschieden sein Solo-Debüt zu veröffentlichen, in dem er unzählige Erlebnisse, Einflüsse und Erfahrungen verarbeitet, die er in einer seit drei Dekaden anhaltenden Karriere rund um den Globus gesammelt hat. „Dream In Motion“ ist in eine harte Crowbar-Schale gehüllt, während Windstein gleichzeitig so intime Einblicke in seinen weichen Kern gibt, wie er es bisher noch nicht getan hat.

Kollidierete Planeten

Von der ersten Minute des Albums an zeigt sich Windstein von seiner bekanntesten Seite: Bleischwere Riffs gepaart mit einer verrauchten Stimme und angetrieben von schwermütigen Schlagzeughieben. Im Kern der Musik stehen Gitarren mit großen Melodien, immer wieder kommt ein Hauch von Lynyrd-Skynyrd-Südstaaten-Flair rüber.

Neben schwerfälligem Southern Rock finden sich auf dem Album ebenfalls doomige Momente. Immer wieder erinnern Passagen oder ganze Songs an Bands wie Monolord oder sogar Pentagram. „Hollow Dying Man“ kombiniert erhabene Momente, wie man sie aus Warnings Szene-Klassiker „Watching from A Distance“ kennt, mit gefühlvollem Gesang, der an Ozzy Osbourne angelehnt ist. Zahlreiche Einflüsse finden auf „Dream In Motion“ zusammen und harmonieren wunderbar miteinander, das Ergebnis scheint niemals zusammengewürfelt zu sein. Viel mehr erweckt es einen sehr durchdachten Eindruck. Außerdem bringen die zehn Stücke eine gewisse Leichtigkeit mit, die einfach Spaß macht.

Der Draht zur Nostalgie

Gleichzeitig unternimmt das Album einen Blick in die Vergangenheit und stellt sich vor, was die Zukunft noch zu geben hat. Beispielsweise in dem titelgebenden Opener. Zeilen wie „A song of hope/ A burning mind, unleashing strenght/ From deep inside/ The will to fight/ To carry on/ Within my heart it’s never ever gone“ machen deutlich, dass er nach einer Jahrzehnten anhaltenden Karriere immer noch nicht satt ist und seinen inneren Tatendrang nachgehen muss. Hinzu kommt sein Talent als Lyriker, das ihm erlaubt sich sehr wortgewandt auszudrücken. Im dazugehörigen Musikvideo sind Ausschnitte aus seiner Karriere zu sehen. Beispielsweise sieht man den Musiker, wie er mit Down oder Crowbar vor tausenden von Fans auf der Bühne steht. Hinzu kommen Kneipenszene voller überlaufender Schnapsgläser.

Beschlossen wird das Album mit einer Cover-Version von Jethro Tulls Klassiker „Auqualung“, Windstein ist seines Zeichens selbst großer Fan der Gruppe. Zunächst weckt der Gedanke ein so brachiales Album mit einem der bekanntesten Prog-Rock-Stücke überhaupt zu beenden, Skepsis. Windstein weiß jedoch genau was er tut und beweist mit diesem Stück, wie wandelbar seine Stimme ist und welche Professionalität und Leidenschaft er als Musiker zusammenbringen kann. Elegant gelingt es ihm das dynamische Stück in einen schweren sludgigen Mantel zu hüllen, wobei „Auqualung“ keineswegs an Anmut verliert. „Dream In Motion“ endet mit einer charmanten Verbeugung.

Das Album ist hier erhältlich.*

Und so hört sich das an:

Die rechte am Albumcover liegen bei Eone.

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