“Revival”. Ein Album, mit dem Selena Gomez im Jahr 2015 endgültig den Sprung vom Disney-Sternchen zur ernst zu nehmenden Pop-Sängerin schaffte. Angefangen als Schauspielerin in der Disney Serie Barney und seine Freunde oder Die Zauberer vom Waverly Place veröffentlichte die Amerikanerin im Jahr 2009 mit ihrer Band Selena Gomez and the Scene ihr erstes Album “Kiss &Tell”. Nach der Auflösung der Band im Jahr 2012 folgte Selena Gomez erstmals ihren Solo-Pfaden und publizierte ihr Debütalbum “Stars Dance”. In den vergangenen Jahren ist es ruhig um die musikalischen Ergüsse der Sängerin geworden. Der eine oder andere Skandal um ihre damalige Beziehung zu Justin Bieber, Krankheiten, Depressionen und Angstzustände haben es Selena Gomez schwer gemacht im Rampenlicht zu stehen. Knapp fünf Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums ist sie nun mit Studioalbum Nummer 3 “Rare” zurück.
Wie Selena Gomez bereits vor der Veröffentlichung des Albums bekannt gab, sind die dreizehn Songs des Albums wie ihr persönliches Tagebuch der letzten Jahre anzusehen. Lyrisch öffnet sich die Sängerin darauf des Öfteren, war bei den meisten Songs am Songwriting Prozess beteiligt und schafft damit vielerlei persönliche Momente. Glücken vermag ihr das aber nicht auf jedem Track. “Dance Again” beispielweise beinhaltet wahrlich keine großen persönlichen Momente. Anders ist dies beispielsweise bei “Loose You To Love Me”, das sehr tiefgründig, emotional und intim insziniert ist. Was grundlegend auffällt, ist die Tatsache, dass Selena Gomez nach wie vor nicht die beste Sängerin ist. Ihre Stimme kommt wahnsinnig monoton daher. Sie schwächelt vor allem, wenn es an die hohen und tiefen Töne geht und ihre Atemtechnik während des Singens ist weniger optimal. Eine Tatsache, die Selena Gomez gerne durch Flüstertöne überspielt. Bei alten Songs wie “Hands To Myself” mag dies geradezu grandios klingen, das Konzept geht aber nicht immer auf. Das beste Beispiel ist dafür der Song “Crowded Room”, der sehr viele hohe Töne beinhaltet, denen die Sängerin nicht gewachsen ist.
Mit ihren ersten beiden Singles des Albums “Loose You To Love Me” und “Look At Me Now” konnte sie bereits vor der Albumveröffentlichung brillieren. Die Songs sind sehr gut produziert und folgen stringent dem Stil von Selena Gomez. Und auch die anderen Songs auf “Rare” sind durchweg gut produzierte Pop-Nummern. Viele Beats mischen sich zu sanften Klängen, machen das Album deutlich ruhiger als den Vorgänger. Was fehlt, ist die gewisse Leichtigkeit, die “Revival” mit sich brachte. Zudem klingt vieles sehr gleich. Selena Gomez schafft es nicht etwas Neuartiges hervorzubringen, weswegen sich nach einigen Songs eine gewisse Eintönigkeit breitmacht. Auffällig sind ebenfalls Songs, bei deren Musikarrangements sich die Sängerin bei anderen Songs bedient hat. So könnte man meinen, dass gerade der Beginn „Ring“ sich der Melodie von Gotyes „Somebody That I Used To Know“ bedient. Und auch „Cut You Off“ erinnert vom Gesang her an einigen Stellen an Taylor Swifts „Me“.
Mit „Rare“ macht Selena Gomez dort weiter, wo sie bei „Revival“ aufgehört hat. Allerdings mit angezogener Notbremse. Sie kreiert wahrlich nichts Neues, schafft es aber, gut produzierte Pop-Songs abzuliefern. Nicht immer vermag sie es dabei den Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken und bleibt damit im absoluten Mainstream hängen. Radio Hits halt. Lyrisch hat sich allerdings sehr weiterentwickelt, was an einigen Stellen wirklich gut wirkt. An anderen Stellen schafft sie es allerdings nicht ihr größtes Manko zu übertönen: ihre Stimme.
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