Mit dem Debütalbum muss sich eine Band erstmal einen eigenen Platz erkämpfen. Vizediktator bezeichnen ihre Musik selbst als “Straßen-Pop”, aber wenn man mal ganz ehrlich ist, ist das Punk. Schon der Albumtitel spricht die für dieses Genre bekannte Sprache, wie erwartet haben es auch viele gesellschaftskritische Texte auf das Album geschafft. Wie im Vorboten “Halleluja” stellen sich die Musiker manchmal auf die Seite der Hoffnungsvollen: denn “wir sind immer noch viele”, manchmal jedoch auch resignierend, denn “Der Traum ist aus” (“Hamburg Schmerzt!”).
Dabei verläuft das Debüt-Album im positiven Sinne musikalisch sehr homogen ab, den eigenen Sound scheint die Band schon gefunden zu haben. Klarer Referenzpunkt ist dabei wohl eine Band, die selbst letztes Jahr ihren großen Durchbruch feiern durfte: Milliarden. Sowohl die Texte, als auch die Stimme, als auch die instrumentalen Parts könnten kaum perfekter in das Vorprogramm eines Milliarden-Konzerts passen. Herausragend gut gelungen, weil sehr abwechslungsreich, ist dabei die Riff-Arbeit gestaltet. Immer wieder ergänzt sie die Textzeilen und ermutigt zum Mithüpfen. Überhaupt: “Kinder der Revolution” ist kein Album zum Nachdenken geworden, sondern scheint nahezu für die Bühne gemacht zu sein. Jedes Lied lädt zum Springen, Mitgrölen und Spaß haben ein. Dazu trägt wohl auch bei, dass von den zwölf Songs gerade ein Mal 2 knapp die drei Minuten-Marke überschreiten! Besonders schön ist dann natürlich die Verbindung aus bedeutenden Themen und kurzen Liedern, denn die prägen sich nun mal schnell ein und geben dem ganzen Spaß ein durchdachtes Fundament!
Klar, mit diesem Album wird Vizediktator keinen Innovationspreis gewinnen, aber so herrlich unkompliziert und spaßig dürfen Platten doch auch immer gerne sein! Wenn dann auch noch der Abschluss so gut gelingt, wie im Closer “Stadt aus Gold” mit dem klaren Statement “Tod denen, die versuchen, sich zu bereichern an den ander’n.”, kann man der Band einfach mal zum gelungenen Debüt gratulieren. Danke dafür, Vizediktator!
Und so hört sich das an:
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Vizediktator live 2018:
- 21.02.2018 Hafenklang Hamburg
- 22.02.2018 Pumpe Kiel
- 23.02.2018 The Tube Düsseldorf
- 24.02.2018 Kufa Krefeld
- 27.02.2018 Sonic Ballroom Köln
- 28.02.2018 Mauerpfeiffer Saarbrücken
- 01.03.2018 The Great Räng Teng Teng Freiburg
- 03.03.2018 Alte Hackerei Karlsruhe
- 05.03.2018 franz. K Reutlingen
- 06.03.2018 Backstage München
- 07.03.2018 Z-Bau Nürnberg
- 13.03.2018 Cafe Glocksee Hannover
- 14.03.2018 Naumanns Leipzig
- 15.03.2018 Ostpol Dresden
- 16.03.2018 Bebel Cottbus
- 17.03.2018 Cafe Wagner Jena
- 23.03.2018 Monarch Berlin (ausverkauft)
Coverrechte liegen bei Sportklub Rotter Damm.
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