Auch nach dem hundertsten Konzert ist die Vorfreude nicht ungetrübt, wenn man sich dann endlich auf den Weg macht zur Konzertlocation. Auch wenn ich mich in diesem Falle nicht sonderlich auf die Location an sich freute – das Luxor Köln gehört nicht gerade zu meinem absoluten Lieblingsläden – aber das Konzert von Don Broco stand vor der Tür und für mich hat die Band aus dem Vereinigten Königreich bis dato das eingängiste Album des Jahres veröffentlicht.
Zunächst heizten jedoch erst einmal The Lafontaines dem Publikum ein. Ganz netter Rap-Rock, mehr als ganz nett bisher aber noch nicht. Dafür erinnert das Ganze zu sehr an Limp Bizkit und hat deutlich zu wenig eigene Note, um in irgendeiner Art und Weise Begeisterungsstürme bei mir auszulösen. Das Einheizen ist in diesem Falle übrigens wörtlich zu nehmen. Das lag zwar weniger an der Band und mehr am Luxor, denn nach der Vorband beschloss man in der Pause einfach die Lüftung komplett auszumachen. Die Gratis-Sauna, die wohl im Ticketpreis mitenthalten war, wurde vom Publikum jedoch eher weniger gewürdigt und lautes Applaudieren gab es erst wieder, nachdem die Klimaanlage ein kaltes Lüftchen in die Gesichter der schwitzenden Meute geblasen hatte.
Nun jedoch zu Don Broco und ihrem absolut eingängigem und voller Hits gespickten Album „Technology“. Insgesamt konnte die Band ihre Bekanntheit weltweit mit dieser Platte steigern und ich kann mir gut vorstellen, dass da in den kommenden Jahren auch noch deutlich Luft nach oben ist. In Deutschland spielen Don Broco dennoch bisher nur im nicht einmal ausverkauften Luxor, obwohl diese Musik doch so viel mehr bietet und eigentlich eine viel größere Zielgruppe ansprechen könnte. Aber Geduld zahlt sich aus und wer hätte schon vor dem großen Metalcore oder Rap-Hype damit gerechnet, dass Acts, wie Architects oder Enter Shikari das Palladium bespielen können oder Marteria und Cro sogar die Lanxess Arena? Don Broco haben größere Bühnen verdient.
Die Setlist enthielt überwiegend Songs von „Technology“, zwar gehörte die Tour thematisch natürlich auch zum neuen Release, aber bei insgesamt 11 von 16 Songs, die live performt wurden, kann man alles andere als meckern. Doch das Publikum war auch bei den Liedern der vorherigen Releases äußerst textsicher und aktiv, trotz der hohen Temperaturen draußen und im Club wurde gemosht und mitgegröhlt. Zu den Highlights gehörten sicherlich die Opener „Pretty“ und „Everybody“ sowie die Singles „Automatic“, „Stay Ignorant“ und „T-Shirt Song“. Das Stück, welches jedoch den besten Groove hat – und das machte sich auch live bemerkbar, ist „Greatness“. So hing auch beim Verlassen der Location dem einen oder anderen Konzertbesucher noch das „Give me fuckin greatness!“ im Ohr.
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