Bleached – Don’t You Think You’ve Had Enough?

Vom Riot-Grrrl-Punk zum Pop und wieder zurück in 12 Songs. Auf diesem wilden Ritt kann man gar nicht ahnen, für welchen Sound sich die beiden Calvin-Schwestern als nächstes entscheiden. Das Ergebnis klingt bewusst eingängiger und weniger schmutzig als zuvor. Auf diesem Weg gehen schleifen sich einige Ecken und Kanten zur glatten Oberfläche ab.

“Welcome The Worms” war vor knapp 3 Jahren noch ein  ziemliches Brett, flirtete aber teils schon mit Pop-Punk. Nachdem Bassistin Micayla Grace Jennifer und Jessica Calvin zu einem Duo schrumpfen ließ, stehen nun alle Zeichen auf Pop. Wo “Heartbeat Away” aber noch über eine sonnige Indie-Pop-Wiese hüpft, wechselt “Hard To Kill” in eine schwarz-weiße-Szene, in der Cowbells und Pfeifen zu einem waschechten Retro-Rock-Sound beitragen. Aber erst “Daydream” zeigt Bleached, wie wir sie kennen – mit Handclaps, kleinen Gesangsharmonien und einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein. Irgendwo zwischen diesen Referenzpunkten hangeln sich auch die weiteren Songs des Albums entlang: Wo “Awkward Phase” mit Polyrythmie spielt und “Rebound City” endgültig in Garage-Krach abdriftet, setzen “Somebody Dial 911” und “Kiss You Goodbye” auf 80-er Hall und Disco-Funk. Der besondere Verdienst des Duos bleibt es, dass “Don’t You Think You’ve Had Enough” trotzdem wie aus einem Guss klingt.

Die neueste Reinkarnation des Duos spielt so sehr mit Konventionen, dass sich gleichzeitig alle und keiner angesprochen fühlen könnte. Wer das mit den Genres nicht ganz so eng sieht, kann hier durchaus Spaß haben, alle anderen greifen wohl lieber zu den älteren Werken der Band.

Das Album “Don’t You Think You’ve Had Enough” kannst du hier kaufen. *

Und so hört sich das an:

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Rechte am Albumcover liegen bei Dead Oceans.

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