Was passt besser zu einem Bandjubiläum, als endlich wieder Konzerte geben zu können? Zwei Jahre ist es her, dass 5 Seconds Of Summer mit ihrem 2020 erschienenen viertem Studioalbum „Calm“ auf Tour gehen wollten. Corona machte der Band rund um Frontsänger Luke Hemmings allerdings einen Strich durch die Rechnung. Mit neuer Energie, neuen Songs und pünktlich zum elfjährigen Bestehen durfte die vierköpfige Band nun aber wieder die Bühnen Europas bespielen. Den ersten Halt auf ihrer „Take My Hand“-Tour machten Luke Hemmings, Michael Clifford, Calum Hood und Ashton Irwin in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.

Von Sekunde Eins an brachten die vier Musiker eine unheimlich mitreißende Energie mit auf die Bühne. Mit aufwendig produzierten Bühnenbildern wurde die Band samt Instrumenten gekonnt in Szene gesetzt. Im Fokus vor allem die Gitarren. Es wurde nur allzu deutlich, wie sehr 5 Seconds Of Summer es genossen endlich wieder auf der Bühne zu stehen und ihre Songs spielen zu dürfen. Als grandios entpuppte sich vor allem die Setlist, die jedes 5 Seconds Of Summer-Fanzherz höherschlagen ließ. Die Band performte insgesamt 26 Songs! Neben Neuveröffentlichungen, wie „Take My Hand“ oder „Complete Mess“ konzentrierten sich die Jungs vor allem auf ihre zwei letzten Alben „Calm“ und „Youngblood“. Aber auch Klassiker, wie „She Looks So Perfect“ oder „Amnesia“ fanden ihren Platz auf der Bühne.

Einmal mehr bewiesen Luke, Michael, Calum und Ashton, dass sie mittlerweile vollkommen ihren eigenen Sound gefunden haben. Rockig, ein wenig punkig und vielschichtig. Getragen wurde dieser grandiose Sound gerade durch die Stimme von Luke Hemmings. Der es spielend leicht schaffte, den Songs Leben einzuhauchen. Ihnen eine gewisse Modernität zu geben sowie Spannung und einen einzigartigen Sound. Auch das Zusammenspiel zwischen Gesang und Instrumenten entpuppte sich an diesem Abend als äußerst harmonisch.

Gerade durch die abwechslungsreiche Setlist kreierten 5 Seconds Of Summer eine unglaublich elektrisierende Atmosphäre, bei der man als Zuschauer:in gar nicht anders konnte als mitzugehen. Die Fans dankte es ihnen mit tosendem Applaus, sehr viel Gekreische und lautem Mitgesang. Als etwas störend entpuppten sich die vermehrten Fan-Aufrufe, die Band solle One Direction Songs singen. Denn wenn die Vier eines an diesem Abend bewiesen haben, dann, dass sie so gar nicht mehr dem typischen Boyband-Klischee entsprechen. Etwas zu kurz kamen die Interaktionen zwischen den einzelnen Bandmitgliedern. Zwar sprach jeder der Vier des Öfteren mal mit dem Publikum – untereinander fehlte allerdings jegliche Dynamik.

Obwohl 5 Seconds Of Summer mit ihren elf Jahren Bandgeschichte schon so einiges auf dem Buckel haben, überzeugten sie in der Mitsubishi Electric Halle vor allem durch ihre erfrischende Modernität, durch ihren Sound und eine unglaubliche Energie. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht der Band zuzuschauen, und die Lieder kamen live noch einmal deutlich besser rüber als auf den Langspielern. 5 Seconds Of Summer haben sich frei gemacht von Klischees, haben ihren einzigartigen Stil gefunden und machen Musik, die bewegt. Ein großes Ereignis auf der Bühne, dass ohne das enorme Fan-Gekreische noch einen Ticken besser gewesen wäre. Chapeau!

Und so hört sich das an:

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