So war das Panama Open Air 2023

panama open air 2023

Oh, wie schön ist Panama! Das denken sich wohl nicht nur wohlhabende Briefkastenbesitzer in dem südamerikanischen Inselstaat, sondern auch Fans elektronischer Musik, wenn sie die Instagram-Seite des Panama Open Airs besuchen. Ich habe selten ein Festival gesehen, dass sich so fantastisch in den sozialen Medien in Szene setzt. Die Kamera und Fotoaufnahmen des vergangenen Festivalwochenendes sind ganz großes Kino – es wäre wirklich traumhaft, wenn die Aufnahmen auch die Realität vor Ort widerspiegeln würden. Leider leider tun sie das nur sehr bedingt, denn das Panama Open Air war alles andere als ein gutes Festival. Genau genommen war es organisatorisch das schlechteste, dass ich in mehr als 12 Jahren je besucht habe.

Aber fangen wir ganz vorne an: Recht kurzfristig erreichte mich die Zusage der Veranstalter, dass minutenmusik vom Panama Open Air berichten könne, genau genommen exakt zwei Tage vor der Veranstaltung. An dieser Stelle hätte ich schon vermuten können, dass hier möglicherweise organisatorisch einiges nicht unbedingt so rund läuft. Aber kein Problem, ich arbeite selbt seit Jahren in der Veranstaltungsbranche, man kennt den Hustle in den Wochen vor dem Event und am Ende des Tages wollen wir uns auch nicht größer machen als wir sind. Ich freute mich also über die Bestätigung, war das Line Up der Veranstaltung doch vielversprechend, unter anderem mit den Star-DJs Martin Garrix und Skrillex, unzähligen weiteren elektronischen Künstlerinnen und Künstlern, denn hier liegt der Hauptfokus des Events sowie dazu auch Acts aus anderen Genres wie Rap und Pop. Das Panama Open Air findet bereits seit Jahren in der unfassbar schönen Rheinaue statt, auch die Location des Festivals weckte Begeisterung.

Der erste Festivaltag

Als wir am Freitag, dem ersten der beiden Festivaltage, das Gelände betraten, konnten wir noch nicht ahnen, welches organisatorische Chaos uns hier noch erwarten würde. Gemeinsam mit meiner Begleitung schlenderten wir über das Gelände und stellten zunächst einmal viele glückliche Menschen fest, ein nett gestaltetes Gelände mit großem „POA“ Schriftzug, unzähligen Essensständen mit vielfältigen, auch vegetarischen und veganen Köstlichkeiten, diverse Bar und Getränkestände weiterer Partner sowie durchaus gelungene Sponsorenstände. Am Stand der Deutschen Post konnte Festivalpost versendet werden, es gab einen Karaoke-Wagen, die Langhaarmädchen von dm sorgten für das richtige Festivalstyling und ordentlich Glitzer und vor dem Jack Daniels Stand konnten sich Festivalfans schon einmal warm zappeln. Insgesamt gab es auf dem Gelände vier wirklich liebevoll gestaltete Bühnen. Von der kleinen Bretterbude am Hang, über eine ausgefallene Elektro-Stage direkt im Eingangsbereich, ein offenes Zelt mit umfangreich verbauter Licht- und Feuertechnik sowie LEDs über den Köpfen der Besucher*innen bis hin zur im Holz-Look gestalteten Mainstage haben sich die Veranstalter des Panama Open Air hier ordentlich ins Zeug gelegt. Das sah wirklich richtig klasse aus und hier wurden definitiv weder Kosten noch Mühen gescheut. Ebenso war der Sound an den Bühnen wirklich über beide Festivaltage gut, vielleicht das eine oder andere Mal außer an der Hauptbühne etwas leise, aber ansonsten sehr gelungen.

Wir starteten ins Festival mit dem Auftritt von SSIO, der super kurzfristig einen Tag zuvor eingesprungen war für Wiz Khalifa, der wegen gesundheitlicher Probleme sämtliche Europa Dates absagen musste. Es ist zwar nicht ganz klar, wieso das Panama Open Air die Absage des US-Rappers erst einen Tag vorher verkündete, wurde die Tour doch bereits am Anfang der Woche komplett von Seiten des Rappers abgesagt. Allerdings haben sich die Booker des POA ordentlich ins Zeug gelegt und mit SSIO einen beliebten Ersatz an den Start gebracht, was auch von den Zuschauerinnen und Zuschauern vor der Stage entsprechend gewürdigt wurde. Klar, für die Fans, die sich extra für Wiz Khalifa ein Ticket geholt haben, war das sehr ärgerlich ist. Solche Absagen können jedoch immer passieren und liegen einfach nicht in der Hand des Veranstalters, insofern finde ich, dass man dem POA Team an der Stelle eher lobend für den guten Ersatz SSIO gratulieren kann als starke Kritik zu üben. Die Stimmung vor der Bühne war ausgelassen und der Bonner Rapper genoss sein Heimspiel auf der Bühne merklich. Das ging sogar soweit, dass er die Bühne gar nicht mehr verlassen wollte. Nach dem vielfach geforderten Bonn 17 – natürlich wurden auch die anderen Bonner Hymnen gespielt – wurde der Refrain von Nuttööö als letzter Song immer wieder angestimmt. So lange bis die Technikerinnen und Techniker auf der Bühne, die mit dem Umbau für Martin Garrix beginnen wollten langsam sehr nervös wurden und sich irgendwann auch nicht mehr davon abhalten ließen die Bühne zu betreten. Noch ein letztes Mal Nuttööö mitgröhlen und tosender Applaus für SSIO. Soweit so gut, ein klasse erster Auftritt und ein wunderbarer Start in ein gutes Festival.

SSIO beim Panama Open AIr

In der Umbaupause zwischen SSIO und Martin Garrix fielen uns dann direkt zwei Dinge auf: Erstens gab es wirklich wenige Toiletten auf dem Gelände, viel zu wenig für die größte Ausgabe des Panama Open Airs, die es je gegeben hat. Zweitens ging es an den Getränkeständen nur sehr schleppend voran, die Mitarbeitenden mussten immer wieder Beträge neu in die Kartengeräte eintippen, da sie kaum Internet hatten und die Abbuchung nicht vorgenommen werden konnte. Bargeld stellte keine Option dar, denn –  wie viele Festivals inzwischen – war auch das Panama Open Air cashless. Im Endeffekt war die Toilettennutzung dann doch recht schnell möglich (ich betone explizit als Mann schnell möglich. Für Frauen sah das schon an Tag 1 katastrophal aus) und auch Getränke haben wir bekommen. Und mit den ersten Tönen von Martin Garrix waren die organisatorischen Probleme dann schnell vergessen.

Bereits seit mehreren Jahren steht Martin Garrix ganz oben auf meiner Must See-Liste, da mir sein Sound von allen weltweit erfolgreichen DJs am meisten zusagt. Und das in allen Phasen seiner Karriere. Viele Jahre haben ich immer wieder begeistert in seine Ultra Miami oder Tomorrowland-Sets reingeschaut, ihn selbst einmal live zu sehen geriet aber irgendwann etwas in Vergessenheit. Umso erfreuter war ich, dass ich das jetzt mal abhaken konnte. Ab den ersten Tönen war die Menge komplett da und das sollte sich auch für die laufenden zwei Stunden nicht ändern. Genau, ganze zwei Stunden spielte Martin Garrix, denn auch hier war es den Veranstaltern gelungen das ursprünglich für 90 Minuten geplante Set wegen des Ausfalls von Wiz Khalifa noch einmal zu erweitern. So gab es für die Fans vor Ort noch mehr Martin Garrix und für den DJ die Chance aus allen Phasen seines Schaffens etwas im Set unterzubringen. Neben der inzwischen sehr ordentlichen Anzahl eigener Hits (Lions in the Wild, Scared to be Lonely, Animals, Turn Up The Speakers, In The Name Of Love usw.) spielte Martin Garrix unter anderem auch Mixes von Aviciis Waiting for Love sowie Lewis Capaldis Charterfolg Someone You Loved. Selbstverständlich gab es dazu Feuerwerk en masse, Feuereffekte, Nebel und eine ansprechende Lichtshow. Gerade das Feuerwerk ist bei vielen Electroacts – und so auch bei Martin Garrix – nicht einfach nur einfach ein Feuerwerk, sondern eine perfekt auf die Musik abgestimmte minutenlange Feuer- und Lichtshow, die noch einmal so richtig die Emotionen aus den Zuschauenden vor Ort herauskitzelt. Im Publikum nur glückliche Gesichter, dazu ein glücklicher Martin Garrix auf der Bühne. Das war ein genialer Auftritt. Beseelt und vollends zufrieden brachen wir auf in Richtung Parkplatz – es hätte ein wunderbares Fazit eines ersten Tages werden können. Martin Garrix beim Panama Open AIr

Mit Blick auf die ersten beiden Shows, die wir an Tag 1 gesehen haben, gab es auch nichts zu meckern. Aber leider durften wir auf dem Rückweg noch das „Pfandsystem“ des Panama Open Airs kennenlernen. Für knapp 20.000 Festivalbesucher gab es genau ein Zelt zur Pfandrückgabe. Nur dort konnte Pfand abgegeben werden – an allen anderen Getränkeständen nur gegen den Erwerb eines neuen Getränks. Pardon my french – aber wer denkt sich so einen Murks aus? Bereits am Abend konnten wir verfolgen, wie die ersten kritischen Kommentare auf den Social Media Plattformen des POA eintrudelten. Und das völlig zurecht – das System war kompletter Schwachsinn. Die Organisation war am Pfandzelt ziemlich schlecht und die Schlangen entsprechend lang, so dass auf Social Media der Vorwurf aufkam, die Veranstalter kalkulierten hier fest auf Mehreinnahmen durch nicht zurückgegebenen Pfand. Unseren haben sie jedenfalls bekommen – ich habe nämlich nachts gegen 0:30 Uhr Besseres zu tun als mich stundenlang anzustellen. Ich hätte mich sehr über eine Mülltonne von Viva Con Agua gefreut oder irgendeine andere Möglichkeit mein Pfand wenigstens zu spenden.

Im Laufe des Samstags war dann bereits viel Kritik in den sozialen Netzwerken zu finden und über die Seiten der Künstlerinnen und Künstler des zweiten Festivaltages konnten wir bereits verfolgen, dass es wohl auch beim Timetable chaotisch läuft. Sehr kurzfristig gab es zahlreiche Verschiebungen, einzelne DJs, die zunächst auf der Mainstage auflegen sollten, wurden auf eine andere Bühne geschoben und auch der Auftritt von Rapper Marteria wurde noch einmal verlegt. Das ist natürlich besonders ärgerlich für alle, die bereits am frühen Nachmittag auf dem Gelände waren – die hatten nämlich bei dem permanent fehlenden Internet auf dem Gelände wenig Chance von den Verschiebungen mitzubekommen. Allen, die noch Zuhause waren, erging es allerdings sehr ähnlich, denn das Festival kommunizierte stundenlang überhaupt nicht. Fans mussten über die Accounts der einzelnen Acts und deren Instagram Stories herausfinden, wer wann spielt und konnten sich so den Timetable selbst zusammenbasteln. Erst sehr spät am Nachmittag reagierte das Festival dann mit einem eigenen Update. Diese mangelhafte Kommunikationspolitik wurde völlig zurecht in den sozialen Netzwerken kritisiert. Durch die Verschiebungen im Timetable wurden zudem dem Headliner Skrillex 15 Minuten seines Sets gekürzt, was auch noch einmal für Verstimmung bei einigen Fans sorgte.

Der zweite Festivaltag

Mit den Erfahrungen vom Vortag und der Kritik auf Social Media im Hinterkopf betraten wir dann das Gelände für Festivaltag Nummer 2 und waren gespannt, ob vielleicht bereits einige Lehren aus dem Vortag gezogen wurden. Kaum zu glauben – genau das Gegenteil war der Fall. Man kann es leider wirklich nicht anders bezeichnen, aber gerade während des zweiten Festivaltages wurden Probleme des Vortages noch deutlicher sichtbar und es kamen sogar noch weitere dazu. Spätestens ab 20:30 Uhr – ab dem Zeitpunkt haben wir von dem Problem mitbekommen – bis mindestens 22:30 Uhr gab es auf dem gesamten Festivalgelände keine Getränke zu kaufen. Die Kartengeräte, die nur mit Mühe am ersten Tag betrieben werden konnten, da keine Internetverbindung hergestellt werden konnte, liefen jetzt gar nicht mehr. Irgendwann kam die Information vom Barpersonal, dass ein Neustart des Internets durchgeführt wird. Der hat sich aber wohl sehr lange gezogen und auch danach hat das System kaum besser funktioniert. Wir sind in diesem Zeitraum während der Bands jeden einzelnen Getränkestand abgelaufen – es gab nirgendwo etwas zu trinken. Mir ist völlig schleierhaft, wie man als Veranstalter, wenn es bereits an Tag 1 massive Probleme mit dem Bezahlsystem gibt, keinen Plan B in der Hinterhand haben kann. Natürlich ist es schwierig in kürzester Zeit Barkassen zu organisieren oder für besseres Internet zu sorgen. Zu keinem Zeitpunkt hat man als Besucher aber überhaupt mitbekommen, dass der Veranstalter in irgendeiner Art und Weise versucht etwas an der Situation zu verbessern. Das ist am Ende des Tages auch eine Frage der Kommunikation während der Veranstaltung.

Die Situation an den Getränkeständen war bereits ein Supergau – es wurde jedoch noch schlimmer. Irgendwann gab es – auf einer Großveranstaltung mit mehr als 20.000 Besucherinnen und Besuchern nicht einmal mehr die Möglichkeit an kostenloses Trinkwasser zu kommen. Denn die wenigen kostenlosen Wasserstellen, die es auf dem Gelände gab, mussten abgestellt werden, da es Probleme mit den Wasserressourcen in der Rheinaue gab. Das erklärt auch wieso es bei den Toiletten immer wieder Probleme mit der Spülung gab und die Toilettensituation den gesamten Samstag eine Katastrophe darstellte. Ich habe inzwischen sicherlich mehr als 30 Festivals besucht und wirklich schon viele ekelhafte Festivaltoiletten von innen und außen gesehen. Ich habe aber noch nie so viele Frauen beobachtet, die Toilettentüren geöffnet haben und sich gleich wieder mit ekelverzogenem Gesicht weggedreht haben. Das war absolut nicht zumutbar und es war auch wirklich nicht in Ordnung, dass unter der Situation in besonderem Maße wieder nur Frauen gelitten haben. Für Männer waren wenigstens reichlich mobile Urinale aufgestellt, hier musste meist nicht einmal gewartet werden. Allerdings kam es auch hier zu Situationen mit überlaufenden Becken.

Das organisatorische Chaos war dermaßen bizarr, dass uns fast zum Lachen zu Mute war. Allerdings war ich gleichzeitig auch besorgt, dass die Stimmung der Festivalbesucherinnen und -besucher irgendwann umschlagen könnte. Natürlich gab es gereizte Festivalbesucherinnen und -besucher an den Getränkeständen, insgesamt verhielt sich das Publikum aber weiter friedlich und ließ sich die Feierlaune nicht nehmen. Das lag auch ganz eindeutig an den grandiosen Künstlerinnen und Künstler, die im Gegensatz zum Veranstalter eine schnörkellose Performance hinlegten.

Cascada beim Panam Open Air

Auch am zweiten Festivaltag haben wir nicht einen schlechten Auftritt gesehen. Zunächst begeisterte Marteria an der Hauptbühne, bevor mit Cascada ein absolutes Highlight im Line Up für eine sehr volle Heat-Stage sorgte. Cascada musste als Bonnerin auf der Bühne zunächst einmal zugeben, dass sie das letzte Mal wohl vor 12 Jahren in ihrer Heimatstadt aufgetreten ist. Es wurde also dringend mal wieder Zeit. Was dann folgte war ein Hit-Feuerwerk, dass auf der wunderschönen Stage mit Feuereffekten, ordentlich Nebel und zusätzlich noch zwei Tänzern, die sich neben Cascada auf der kleinen Bühne tummelten, ordentlich in Szene gesetzt wurde. Mir war vor dem Auftritt gar nicht bewusst, dass ich so viele Songs von Cascada kenne. Aber neben Everytime we Touch, Evacuate the Dancefloor und Because The Night sind auch Bad Boy und Miracle den meisten bekannt. Alle bekannten Hits wurden gespielt, zusätzlich gab es natürlich auch neue Songs zu hören. Cascadas erfolgreichste Zeit ist wohl schon lange vorbei, aber sie muss sich überhaupt nicht hinter anderen Künstlerinnen und Künstlern im Bereich Electro/Pop verstecken. Das macht immer noch Laune und ich könnte mir das durchaus auch wunderbar auf anderen Festivals in Deutschland vorstellen.

Rüfüs Du Sol beim Panama Open Air

Weiter ging es mit den atmosphärischen Klängen von Rüfüs Du Sol. Das australische Elektro-Trio erfreut sich immer größerer Beliebtheit und hat sich dementsprechend bereits den Co-Headline-Slot auf dem Panama Open Air 2023 erarbeitet. Neben vielen Acts die schon mehrheitlich darauf ausgelegt waren, Party zu machen, boten Rüfüs Du Sol eine gute abwechslungsreiche Show zum Durchatmen. Dafür wurde man hier aber emotional komplett mitgerissen. Was nach außen hin entspannter wirkte, war einfach auf eine andere Art und Weise mitreißend. Wesentlich dazu beigetragen hat neben der Musik der sympathischen Australier auch die atemberaubende Lasershow und das perfekt abgestimmte Feuerwerk.

In der kurzen Pause zum Durchschnaufen nach Rüfüs Du Sol konnten wir tatsächlich am ganz vorderen Getränkestand am Eingang des Geländes Getränke erwerben. Unfassbar! Das war gut, um noch einmal Energie aufzutanken für den Abschlussheadliner Skrillex. Was soll man dazu eigentlich noch sagen? Das war ein Abriss vom Allerfeinsten. Zuletzt habe ich Skrillex 2014 gesehen – damals war das Set noch deutlich Dubstep-lastiger als heute und von einem enormen Energielevel geprägt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob mich Skrillex ganze 9 Jahre später immer noch so mitreißen würde wie damals. Aber ab den ersten Tönen war total klar – hier wird wieder durchgetanzt. Inzwischen deckt Skrillex mit seinen eigenen Songs auch eine enorme Bandbreite an Genres ab, so dass die Sets vielfältiger als noch vor zehn Jahren sind, aber nichts an Energie eingebüßt haben.

Das Fazit zum Panama Open Air 2023

Kritik am Panama Open Air

Ich habe lange überlegt, welches abschließende Urteil über das Panama Open Air 2023 angemessen ist. Leider bleibt mir nichts anderes übrig als sehr harte Worte zu wählen. In mehr als zwölf Jahren Festivals war das organisatorisch das schlechteste Festival, dass ich bisher besucht habe. Wer es nicht einmal schafft die grundlegenden Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher zu befriedigen, der hat kein anderes Urteil verdient. Zu Gute halten muss man dem Veranstalter, dass nach dem Festival mit einem Statement reagiert wurde, in dem nicht nur Entschuldigungen und Wortphrasen enthalten sind – wie es leider häufiger mal der Fall ist – sondern bereits sehr konkrete Ankündigungen für das kommende Jahr gemacht werden. So sollen Besucherinnen und Besucher aus 2023 rabattierte Tickets erwerben können. Die Toilettensituation soll durch die Aufstellung von Dixi-Toiletten statt Spültoiletten verbessert werden.

Das Panama Open Air ist ein Festival mit großem Potenzial. Es gibt eine besondere Atmosphäre vor Ort, die unter anderem auch durch das tolle Rheinaue-Gelände zustande kommt, aber auch durch die liebevolle Gestaltung der Bühnen sowie ein abwechslungsreiches Booking. Gerade deshalb hat das POA in meinen Augen auch im nächsten Jahr wieder eine Chance verdient. Die harte und in meinen Augen angemessene Kritik an der Performance des Veranstalters scheint angekommen zu sein. Nun liegt es in den Händen des Veranstalters die versprochenen Verbesserungen umzusetzen.

Beitragsbild von Melvin.

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