Wenn eine Band international ist, dann sind es wohl die Mighty Oaks: Ian Hooper kommt aus den USA, Craig Saunders aus England und Claudio Donzelli aus Italien, kennengelernt haben sich die drei jedoch in Deutschland. Mit ihrem Debütalbum „Howl“ und vor allem dem Hit „Brother“ wurden die Newcomer vor drei Jahren von heute auf morgen bekannt, stiegen sofort in die Top 10 der Albumcharts ein und liefen im Radio rauf und runter. Nun erscheint ihr zweites Album „Dreamers“, mit dem die drei Jungs versuchen an diesen Erfolg anzuknüpfen.
Viele Gitarrenklänge, viele eingängige „Uuuhh“ und „Aaahh“ Chöre und allgemein sehr klassischer und gewöhnlicher Folk mit Indie-Touch, wie man ihn von den Mighty Oaks eben kennt: So lässt sich „Dreamers“ nach dem ersten Höreindruck beschreiben und dieser Eindruck wird sich wohl bei den meisten auch nach mehrmaligem Hören nicht großartig verändern. Mit ihrer neuen Platte knüpft die Band quasi nahtlos an ihr letztes Album an und zeigt sich leider eher wenig experimentierfreudig, so dass man bei jedem Song irgendwie das Gefühl hat, ihn so oder so ähnlich schon mal gehört zu haben und es kaum Überraschungen gibt.
Doch auch wenn das sehr schade ist, kann man den Jungs keinesfalls vorwerfen, das Album sei langweilig oder eintönig. Denn obwohl die Songs sich stark ähneln und eben alle diesen typischen Folk-Charakter, wie man ihn unter anderem auch von Mumford and Sons kennt, haben, ist die Platte als Ganzes eine wirklich runde Sache geworden. Zwölf neue, sehr folk-lastige Songs mit Ohrwurmpotenzial und nachdenklichen Texten über Aufbruch, Wandel und Vergänglichkeit, von denen man am liebsten jede einzelne Zeile zitieren möchte. Darunter finden sich sowohl melancholische Balladen wie „Don’t lie to me“, als auch epische, hymnenartige Songs wie „The Great Unknown“ oder Nummern mit Pop-Anleihen wie „Be with you always“, was das Album nochmals etwas vielseitiger gestaltet. Den Entstehungsprozess ihrer neuen Platte und einige weitere Einblicke in ihr Leben haben die Jungs übrigens in der sehr sehenswerten Doku “Horsehead Bay” festgehalten, die es auf vevo kostenlos zu sehen gibt.
Mit „Dreamers“ haben die Mighty Oaks also erneut ein solides Indie-Folk Album geschaffen, dessen Songs sofort ins Ohr gehen und dort auch bleiben. Vor allem Fans des ersten Albums der Band dürften begeistert sein, aber auch die eine oder andere Hipster-Szene könnte bald ein neues Lieblingsalbum haben.
Und so hört sich das an:
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Mighty Oaks live 2017:
12.04.2017 Hamburg – Große Freiheit
25.04.2017 München – Muffathalle
28.04.2017 Frankfurt – Batschkapp
29.04.2017 Köln – Live Music Halle
30.04. 2017 Stuttgart – Wizemann
02.05.2017 Leipzig – Felsenkeller
03.05.2017 Berlin – Astra
Die Rechte für das Albumcover liegen bei Universal Music.
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