Five Finger Death Punch haben sich mittlerweile zu dem Nickelback des Metal entwickelt. Doch ähnlich wie bei den Pop-Rockern stört der Belanglosigkeits-Vorwurf auch die Amerikaner von Five Finger Death Punch wenig – der Erfolg vermehrt sich von Album zu Album. Zählt man die EP und das Best-Of-Album nicht mit, handelt es sich bei “And Justice For None” um das siebte Studioalbum der Gruppe. Nur wenige Bands schaffen es, über so einen langen Zeitraum noch zu überzeugen, vor allem nicht durch Innovation. Während sich andere Bands also in Soundexperimenten verrennen, um irgendwie relevant zu bleiben, gehen FFDP den anderen Weg – und machen seit 2007 konstant die gleiche Musik.
Ein derartiger Weg hat offensichtliche Vor- und Nachteile. Fans der ersten Stunde werden kaum soundtechnische Wandlungen im neuesten Werk erkennen. Im Endeffekt bietet jedes Album der Band dieselbe Mischung – die schnellen Songs und die Balladen. Erstere pendeln zwischen nach vorne peitschenden Strophen, die teils mit Sprechgesang verziert werden, und Hau-Drauf-Refrains letztere lassen Ivan Moodys Stimme mit Akkustik-Gitarre alleine in bewegende Refrains reinrennen. In beiden Fällen werden auch gerne kleine Gitarrensoli eingebaut – fertig! So bekommt man schnell Vergleiche in den Kopf – was dieses Jahr “Sham Pain” darstellt (übrigens mit sehr merkwürdigem Video), war beim letzten Album “Jekyll and Hyde”, “When The Seasons Change” klingt nach “Wrong Side of Heaven”. Wer nun aber Spaß an dem Sound der Band hat, kommt natürlich auch hier voll auf seine Kosten: Die Deluxe-Edition bietet mit 16 Songs und einer Spielzeit von 57 Minuten eine ordentliche Portion. Moodys Stimme ist und bleibt ein großer Pluspunkt der Band – sowohl Shouts, als auch Clean Vocals sind unverkennbar und können definitiv berühren. Neben den gewöhnten Sounds fällt aber “Rock Bottom” auf, Moody bellt sich hier förmlich nach vorne und ist damit einer der härtesten FFDP-Songs überhaupt. Schade, dass solche besonderen Momente auf dem Album sonst eher rar gesät sind, trotzdem kann es ohne Unterbrechung unterhalten.
Im Großen und Ganzen ist das Album also keine Überraschung – gewohntes Five Finger Death Punch-Material. Es geht deutlich schlechter, wie unzählige Bands beweisen, aber nun mal auch besser, denn große Unterscheidungen zu den bisherigen Werken gibt es dann einfach nicht. Für Fans der Band ist somit aber noch lange kein Ende in Sicht und das ist doch immer eine gute Sache!
Und so hört sich das an:
Website / Facebook / Instagram / Twitter
Rechte am Albumcover liegen bei Eleven Seven Music.
* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.