Es mag eine Bandgeschichte wie aus dem Bilderbuch sein. Im Jahr 2010 schließen sich Michael Goldsworthy und Emre Turkmen zu einer Band zusammen, lernen Olly Alexander auf einer Party kennen und komplementieren durch ihn die Band. Der Startschuss für Years & Years. Es folgen ein Plattenvertrag, zwei herausragende Singles in den Charts und das erste Album, das den Erfolg noch einmal krönt. Und was kommt dann?
Drei Jahre nach ihrem riesen Erfolg mit den Textzeilen „And oh, oh, oh I was a king under your control. And oh, oh, oh I wanna feel like you’ve let me go. So let me go“ meldet sich die britische Elektropop Band Years & Years mit ihrem zweiten Studioalbum „Palo Santo“ zurück, welches so einige Erwartungen zu erfüllen hat.
Auffallend gut auf dem Album ist die Entwicklung von Sänger Olly Alexander. Dessen Stimme ist mehr als klasse, absolut mitreißend und super einprägsam. Seine Klangfarbe und die verschiedenen Tonvariationen haben sich seit dem Debütalbum „Communion“ noch einmal deutlich gesteigert, sind harmonisch und wohlklingend. Auch merkt man, dass Olly Alexander in den Songtexten vollkommen aufgeht und mit viel Herzblut dabei ist. Die Kombination aus seiner Stimme und den Lyrics des Albums ist schon ein Highlight für sich. Thematisch behandelt „Palo Santo“ vor allem Erfahrungen Olly Alexanders, sprich die Themen Homosexualität, Sex und Liebe dominieren mehr als deutlich.
Bis man allerdings die wohlklingende Stimme Alexanders, sowie die Lyrics so wirklich wahrnehmen darf, muss man auf dem Album erst einmal an den Elektro Beats vorbei. Denn Years & Years sind immer noch eine Elektropop Band, oder? Oftmals klingen diese Beats leider gar nicht so toll. Sie wirken etwas fehl am Platz, wahllos eingesetzt und dominieren bei einigen Songs viel zu viel. So ist es schwierig sich bei Tracks wie „Hallelujah“ auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Alles andere rückt einfach in den Hintergrund und macht es fast schon anstrengend zuzuhören.
Mit Songs wie „If You’re Over Me“ lassen Years & Years allerdings ganz andere Töne anklingen und begeben sich in die guten alten Zeiten der 90er zurück, weswegen die Musik hier deutlich wohlklingender daherkommt.
Years & Years haben mit „Palo Santo“ ein Album veröffentlicht, dass neben dem großartigen Debütalbum der Band leider etwas enttäuschend klingt. Zu groß sind auf dem Album die Variationen zwischen Dance Tracks, eingängigen Pop Songs und neumodischen Beats. Zudem fehlt der eine Song, der sich vom Rest des Albums abhebt. Absolut überragend kommt dennoch Olly Alexander dar, dessen Stimme viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Daher sind die vierzehn Tracks des Albums auf keinen Fall schlecht, es fehlt eher ein wenig die Konstante, die durch das Album führt!
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