Biffy Clyro, Lanxess Arena Köln, 11.11.2016

Der 11.11. in Köln: Betrunkene, verkleidete Menschen, Konfetti, kölsche Lieder. Oder die diesjährige Alternative: Drei halbnackte Schotten, verschwitzte Körper im Moshpit, feinste Rockmusik. Für mich persönlich stand die Entscheidung schnell fest: Ich nehme Biffy Clyro! Das dachten sich außer mir wohl auch ein paar Tausend andere Musikbegeisterte, die am Freitagabend zum Gastspiel der Schotten in die Lanxess Arena kamen.

Als Vorband hatten Biffy Clyro Lonely the Brave mitgebracht. Die Briten lieferten zwar eine musikalisch einwandfreie Leistung ab, konnten aber mit der sehr introvertierten Art des Sängers leider nicht alle Zuschauer von sich überzeugen. Das war bei Biffy Clyro natürlich ganz anders. Nach einem recht langen Intro mit Frauenchoreinlage vom Band setzte der Opener „Wolves Of Winter“ ein und riss direkt alle mit. Simon Neil und die Zwillinge Ben und James Johnston legten gewohnt energiegeladen los und konnten dieses Niveau auch die ganze Show über halten. Der Fokus der Setlist lag klar auf dem aktuellen Album „Ellipsis“, doch auch die älteren Werke kamen nicht zu kurz. Mit „Wave Upon Wave Upon Wave“ war sogar ein Stück aus dem 2004 erschienen „Infinity Land“ vertreten. Neben der erstklassigen musikalischen Performance konnten Biffy Clyro dabei mit einer imposanten Lichtshow beeindrucken, die in wirklich jedem Moment genau die richtigen Akzente setzte. Highlight der Lichtshow war eindeutig der Titel „Re-Arrange“ von der aktuellen Platte. Sich auf einen musikalischen Höhepunkt festzulegen ist dagegen so gut wie unmöglich. Dafür gab es einfach zu viele Hits, zu viele Wow-Effekte und zu wenig bzw. schlicht und ergreifend gar keine Kritikpunkte. Stattdessen wurde den Fans in gut zwei Stunden Spielzeit die Möglichkeit geboten, nach Herzenslust zu hüpfen, zu tanzen und zu pogen. Es gab wohl kaum jemanden, der von dieser Show nicht von den Stühlen gerissen wurde. Selbst die Zebras, Clowns und Mankini-Träger im Pubikum kamen auf ihre Kosten, als im zweiten Stück „Living Is A Problem Because Everything Dies“ kurz „Viva Colonia“ eingebaut wurde und bei einigen Ansagen ein schottisch angehauchtes „Kölle Alaaf“ nicht fehlen durfte. Kleine Verschnaufpausen gab es nur bei den beiden Songs „Medicine“ und „Machines“, bei denen Simon alleine im Lichtkegel stand und das Publikum mit seiner Akustikgitarre verzauberte. Kurz gesagt: Bei diesem Konzert gab es einfach alles, was das Rock-Fan-Herz begehrt!

Wer das selbst miterleben möchte, hat im Februar nochmal die Gelegenheit dazu. Hier gibt es Tickets für die drei Termine:

03.02.2017: Stuttgart, Porsche-Arena
09.02.2017: Bochum, RuhrCongress
11.02.2017: Hannover, Swiss Life Hall

So hört sich das an:

 

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Foto: Alexander Middel

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