Interview: With Confidence, 08.03.2017

With Confidence kommen aus Australien und machen Pop-Punk. Ihre erste EP erschien bereits 2013. Nach dem Release ihres Debütalbums “Better Weather” wollten die vier Jungs letztes Jahr als Support von Real Friends auf Europa Tour gehen, doch leider mussten Real Friends die Tour absagen. Nun haben es With Confidence endlich hierher geschafft! Am 08.03.2017 spielten sie ihr allererstes Mainland Europe Konzert im MTC in Köln und waren überwältigt von der Textsicherheit ihrer deutschen Fans. Vor dem Konzert haben wir die Band getroffen und ihnen ein paar Fragen gestellt:

03-08 - With Confidence Live

 

minutenmusik: Hallo ihr Beiden! Würdet ihr euch kurz einmal vorstellen?

Luke Rockets: Hi, ich bin Luke und spiele Gitarre.

Jayden Seeley: Und ich bin Jayden und ich singe und spiele Bass bei With Confidence.

minutenmusik: Was ist die Geschichte hinter eurem Bandnamen?

Jayden: Puuh, ich glaube, als wir als Band angefangen haben, haben wir einfach viele Cover gespielt. Von Bands, die wir sehr mochten und respektiert haben. Und dann irgendwann haben wir unsere eigenen Songs geschrieben und brauchten dadurch dann einen Namen. Er kam dann durch einen Song einer unserer Lieblingsbands „The Dangerous Summer“ namens „Of Confidence“. Wir haben ein bisschen mit dem Titel herumgespielt und dann „With Confidence“ (Anm.: „mit Zuversicht“) daraus gemacht, weil wir auch mit Zuversicht als Band starten wollten.

minutenmusik: Es ist das erste Mal, dass ihr in Deutschland seid. Was habt ihr schon gesehen und wie gefällt es euch hier?

Luke: Viel Regen! (alle lachen)

Jayden: Ja, um ehrlich zu sein sind wir heute erst angekommen, sodass wir bisher noch nicht die Möglichkeit hatten, allzu viel anzusehen. Aber wir versuchen vor den Shows so viel Sightseeing wie möglich zu machen! Ich bin echt aufgeregt und wollte schon lange mal nach Deutschland.

Luke: Wir haben echt viel Gutes gehört!

minutenmusik: Ihr seid alle noch ziemlich jung. Wann habt ihr angefangen, eure eigenen Songs zu schreiben, in der Band zu spielen und seid ihr selbst auch auf Konzert gegangen?

Jayden: Ich und Luke machen das glaube ich schon am längsten. Wann hast du deine erste Show noch mal gespielt?

Luke: Ich glaube so… als ich 10 Jahre alt war. Und in Bands habe ich angefangen zu spielen, als ich so… 12 war? So richtig beschissene, kleine Pop-Punk-Lokalbands! Und Jayden hat halt lange Solomusik gemacht.

Jayden: Ja, ich habe viel Solokram gemacht als ich so… vielleicht 16 war? Wir haben dann irgendwann festgestellt dass Luke und ich sogar mal eine Show zusammen gespielt hatten, bevor wir die Band überhaupt gegründet haben. Ich war so 16 und er in einer anderen Band.

Luke: Wir kannten uns da noch gar nicht!

Jayden: Ja, nee, ich dachte einfach nur er wäre so ein richtig verrücktes Pop-Punk-Kid mit seinen blonden Haaren!

Luke: Ja, genau! Und wir sind so aufgewachsen… also auch zu lokalen Shows zu gehen, die lokale Musikszene zu unterstützen, unsere eigenen Songs zu schreiben und so weiter.

minutenmusik: Und wie wurdet ihr dann entdeckt? Kam einfach irgendjemand zur Show und hat gesagt „ihr seid cool – hier habt ihr einen Vertrag“?

Luke: (ganz ernst) Wir haben ihnen einen sehr überzeugenden Brief geschrieben, in dem wir ihnen gedroht haben, ihr Unternehmen auseinander zu nehmen. (alle lachen)

Jayden: Hey, das wäre eigentlich ne gute Idee gewesen!

Luke: Haha, nein. Hopeless Records hat sich einfach bei unserem Manager gemeldet. Ich glaube, sie hatten eines unserer Musikvideos gesehen? Ich glaube „London Lights”?

Jayden: Ja, sie haben „London Lights“ gesehen.

Luke: Sie waren ziemlich begeistert davon und haben sich gemeldet um potentielle Verträge auszuhandeln. Ab da ging eigentlich alles ziemlich schnell… vom ersten Anruf bis zum unterschriebenen Vertrag waren es gerade einmal… so 5 Monate oder so?

Jayden: Ja.

minutenmusik: Letztes Jahr ist dann endlich euer erstes Album „Better Weather“ erschienen. Wie lange hat es gedauert, das Album zu schreiben und aufzunehmen?

Jayden: Ich glaube, wir haben es… in… ungefähr einem Jahr geschrieben? Glaube ich.

Luke: Ja, genau, 2015. Ich denke… wir sind als Band oft auf Tour und wir waren die letzten 2 Jahre eigentlich ununterbrochen auf Tour. Wir mussten 2015 also immer versuchen, das Schreiben irgendwo unterzubringen, wo es gerade ging. Also… ja… ein Jahr, glaub ich.

Jayden: Ja, denke ich auch. Aber als wir dann im Studio waren, waren wir auch mehrere Monate dort. Das war auch die längste Zeit, die wir je im Studio verbracht haben und das war auch gut, denn so hatten wir genug Zeit, herum zu experimentieren und die Songs so zu formen, wie wir wollten.

minutenmusik: Habt ihr denn alle Songs des Albums wirklich für die Platte geschrieben? Oder gab es auch Lieder von früher, die ihr euch für das Album aufgespart habt?

Jayden: Nee, ich glaube, es gab da echt keine Songs, die schon vorher geschrieben waren. Es war alles gezieltes Schreiben für etwas… wir wussten zu der Zeit noch nicht genau, wofür wir schreiben, aber es ging wirklich darum, Musik aus einem Grund zu schreiben. Und dann haben wir irgendwann beschlossen, dass wir genug für ein Album haben und das war’s dann!

minutenmusik: Ist das Album denn so geworden, wie ihr es euch vorgestellt habt? Habt ihr einen Lieblingssong darauf?

Jayden: Ich würde sagen, es ist viel besser geworden, als wir je erwartet hätten, weil es ein wirklich nervenaufreibender Prozess war, ein Debütalbum zu machen. Wir haben natürlich unser Bestes gegeben und versucht, die besten Resultate zu bekommen, die möglich waren. Aber das Endresultat ist noch viel besser geworden, als irgendeiner von uns je erwartet hätte!

Luke: Und Lieblingssongs… hmm…

Jayden: Ich glaube, „Voldemort“ ist mein Favorit auf dem Album!

Luke: Bei mir wechselt das ständig. Im Moment würde ich sagen „Archers”.

Jayden: Oh, den mag ich auch gerne!

minutenmusik: Wie ihr schon sagtet: einer eurer Songs heißt „Voldemort“. Hattet ihr Angst, einen Song nach du-weißt-schon-wem zu benennen?

Jayden: Nein, hat es nicht. Auf gar keinen Fall! Und genau das ist der Grund, warum wir ihn „Voldemort“ genannt haben. Der Song handelt von psychischen Erkrankungen und dass wir davor keine Angst haben sollten, weil… na ja, wenn Menschen Angst vor dem Namen haben, dann haben sie auch Angst vor der Sache an sich. Es ist also der Gedanke, dass Menschen anfangen sollten, mehr über psychische Erkrankungen zu reden. Dadurch hat es uns definitiv keine Angst gemacht, den Song „Voldemort“ zu nennen!

minutenmusik: Vielleicht ist die Antwort offensichtlich, aber… Harry Potter oder Star Wars?

Jayden: Harry Potter! Ich meine… ich liebe Star Wars und bin großer Fan von Beidem! Aber Harry Potter war einfach meine gesamte Kindheit.

Luke: Ich würde sagen, weder noch. Aber eher noch Harry Potter.

minutenmusik: (schockiert) Waaaas? O…kay…

(alle lachen)

minutenmusik: Während einer eurer letzten Shows wurde ein Fan im Moshpit verletzt. War es das erste Mal, dass ihr so etwas erlebt habt? Und was glaubt ihr, könnt ihr – als Band – tun, um so etwas künftig zu verhindern?

Luke: Ohja, das war das erste Mal, denn es war ein beabsichtigter Vorfall! Jemand hat ausgeholt und jemand anderem gegen den Kopf geschlagen! Natürlich werden Menschen bei Konzerten verletzt, aber meist ist das ein Unfall und andere Leute versuchen, ihnen dann zu helfen. Wir hatten bisher noch nie beabsichtigte Gewalt erlebt, dadurch war es schon ein Schock. Wir haben die Situation direkt angesprochen und dem Typen gesagt, er soll sich verpissen!

Jayden: Wir haben aufgehört. Wir haben die Show unterbrochen. Das war unsere erste Reaktion. Wie er schon gesagt hat: Shows sind gefährlich, jeder bewegt sich, Leute werden verletzt – das ist klar, aber es ist halt eine Show. Aber das war beabsichtigt und deshalb haben wir das Konzert unterbrochen. Das ist nicht okay, so etwas wollen wir bei unseren Shows nicht sehen. Alle sollen sich gegenseitig unterstützen und wir sind alle hier, um eine gute Zeit zu haben! Falls es noch einmal passieren sollte, werden wir es wieder so machen. Die Person direkt darauf ansprechen. Wir haben auch mit der Security gesprochen und sichergestellt, dass jemand der anfängt, andere zu verletzten, direkt rausgeworfen wird.

minutenmusik: Ein paar Shows später wurdet ihr ausgeraubt. (Alle lachen – schön zu hören, dass sie ihre Tourpannen mit Humor nehmen!) Was ist da passiert und habt ihr eure Gitarren wiederbekommen?

Luke: Nein. Unglücklicherweise sind die Gitarren verloren. Meine Gitarre und ein Bass von unserer Supportband Milestones. Die Hintertür der Konzertlocation hatte einen ziemlich ungesicherten Durchgang und jemand, den wir auf CCTV haben, ist hinten rein, hat zwei Gitarrenkoffer mitgenommen und ist damit weggerannt. Ich glaube, viele Menschen verstehen nicht, wie schwierig so eine Situation für eine Band ist, die gerade auf Tour ist. Es ist echt teuer, die Instrumente zu ersetzen.

Jayden: Es ist teuer und es ist auch einfach traurig! Es gab Gründe, weshalb ihm die Gitarre so viel bedeutet hat und er hat Songs damit geschrieben. Es ist mehr als nur ein paar tausend Dollar – es ist SEINE Gitarre.

Luke: Wir hoffen immer noch, dass wir sie zurückbekommen, aber bisher noch kein Update dazu.

Quelle: Facebook
Quelle: With Confidence Facebook

minutenmusik: Denkt man an andere junge Pop-Punk Bands, kommt man um AS IT IS und ROAM nicht umher. Letztes Jahr wart ihr mit ROAM in Australien auf Tour und ich glaube, gestern waren AS IT IS bei eurer Show im Publikum?

Jayden: Andersherum! Wir haben uns gestern AS IT IS als Support von State Champs in Antwerpen angesehen. Wir waren mit AS IT IS auf Australien-Tour. Wir waren mit ROAM auf Australien-Tour. Wir waren mit ihnen in Japan und Nordamerika und beim Slam Dunk Festival in der UK.

Luke: Wir waren mit ROAM mehr auf Tour, als mit jeder anderen Band! Und AS IT IS sind einige unserer besten Freunde.

minutenmusik: Ihr kommt ja aus Australien und soweit ich weiß, gibt es kaum australische Bands, die hierzulande bekannt sind. Könnt ihr uns da irgendjemanden empfehlen, den wir uns dringend mal anhören sollten?

Jayden: Hmm, im Moment gibt es auf jeden Fall einige gute Bands in Australien!

Luke: Um eine größere Band zu nennen: vielleicht Trophy Eyes? Trophy Eyes sind wirklich großartig – kennt ihr die?

minutenmusik: Ja, die kennen wir! 🙂

Luke: Sehr gut! Die kommen auch so aus unserer Ecke. Newcastle, gleicher Staat in der Nähe von Sydney! Ansonsten… wer ist sonst noch gut?

Jayden: Ich würde noch sagen… Columbus! Wir waren mit ihnen in einigen Städten auch gemeinsam auf Tour und die haben gerader erst ihr Album veröffentlicht. Etwas pop-punky, aber eher noch in die Alternative-Richung. Super coole Band, da solltet ihr definitiv mal reinhören!

minutenmusik: Vielen Dank!

Wer sich With Confidence noch ansehen möchte, hat noch die folgenden Termine zur Auswahl:

09.03.2017 – Hamburg
10.03.2017 – Frankfurt am Main
11.03.2017 – Berlin
12.03.2017 – Leipzig
13.03.2017 – Wien (Österreich)
15.03.2017 – Luzern (Schweiz)
17.03.2017 – Gent (Belgien)
18.03.2017 – Eindhoven (Niederlande)

Und so hört sich das an:

Website / Facebook / Instagram

* Affiliate-Link: Du unterstützt minutenmusik über deinen Einkauf. Der Artikel wird für dich dadurch nicht teurer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert