Eine ausverkaufte Welttournee vor dem Debütalbum: für viele ein unerreichbarer Traum, für Damiano David bereits Realität. Erst im Mai veröffentlichte der ehemalige Måneskin-Frontsänger sein erstes Solo-Album „Funny Little Fears“, das seitdem über 75.000 Mal verkauft wurde. Schon Anfang des Jahres waren alle Tickets seiner 34 Shows umfassenden Tour restlos vergriffen. Mit den neuen Songs im Gepäck beehrte der Sänger auch das Kölner Palladium und bewies einmal mehr, warum sein Album zu den stärksten Veröffentlichungen des Jahres zählt.
Ganz ohne Vorband eröffnete der Sänger den Abend pünktlich mit dem Opener „Born With A Broken Heart“ und zog das Publikum sofort in den Bann. Schon zu Måneskin-Zeiten war er der geborene Frontman. Solo wirkte er noch freier und dominierte die Bühne mit seiner Ausdrucksstärke sowie seiner unverwechselbaren Stimme. Unterstützt von seiner Band, die seinen Gesang perfekt in Szene setzte, brachte er die melancholische und teils sehr persönliche Stimmung des Albums live noch einmal auf eine ganz andere Ebene.
Dabei spielte der Italiener das komplette Album, mit Songs wie „The First Time“ oder „Next Summer“. Auch die jüngst erschienenen Tracks „Cinnamon“ und „Talk To Me“ aus der Deluxe-Version des Albums fanden ihren Weg in die Setlist. Damiano David schaffte dabei spielend leicht den Spagat zwischen Up-Tempo-Nummern wie „Tango“ und emotionalen Balladen wie „Sick Of Myself“. Auch das bei jeder Show angekündigte Überraschungs-Cover entpuppte sich als Highlight: Locked Out Of Heaven von Bruno Mars. Zudem spielte er seine Version des Songs „Nothing Breaks Like A Heart“.
Zwischen den Songs gewährte Damiano David persönliche Einblicke in die Entstehungsprozesse seiner Musik. Er sprach offen über seine Suche nach sich selbst, über mentale Gesundheit und Ängste. Auch über die Zeit bei Måneskin verlor er ehrliche Worte und ließ durchblicken, dass dieser erreichte Traum irgendwann nicht mehr sein eigener gewesen sei. Fans, die auf alte Måneskin-Songs gehofft hatten, wurden leider enttäuscht. Er spielte nur seine eigenen Songs und folgte seinem ganz eigenen Sound und Weg.
Einen besonderen Wert legte er dabei auch auf seine Kleidung. Mehrmals zog er sich während der Show um, tanzte mal oberkörperfrei über die Bühne, um sich kurze Zeit später wieder neu ankleiden zu lassen. Gemeinsam mit seiner Band schien er dabei viel Spaß auf der Bühne zu haben und ließ sich selbst durch kleinere Patzer nicht aus der Ruhe bringen.
Wie auch schon bei seinem Album hat Damiano David einmal mehr gezeigt, dass der neue Weg, den er eingeschlagen hat, absolut richtig ist. Solo ist er auf der Bühne nahezu aufgeblüht und hat ein Konzert gespielt, das von vorn bis hinten grandios war. Die Tiefe und Emotionalität der Songs ist live noch einmal deutlich besser herausgestochen, der Sänger hat sich nahbar und verletzlich gezeigt und die Fans schier zum Ausrasten gebracht. Bitte mehr davon!
Review: Funny Little Fears von Damiano David
Nachlese zum Eurovision Song Contest 2021
Und so hört sich das an:
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