Manche Sachen ändern sich einfach nie! Auf ihrem mittlerweile achten (!) Album bleiben die Kanadier von Silverstein ihrem Emo treu. Wer mit dieser Musikrichtung im Allgemeinen und Silverstein im Speziellen nichts anfangen kann, wird dieses Album daher wahrscheinlich gar nicht erst anhören. Wenn man jedoch beidem durchaus etwas abgewinnen kann, lohnt sich das Reinhören auf jeden Fall.
Schon einige Monate vor Veröffentlichung des Albums wurden zwei Single-Auskopplungen als erste Vorboten ans Publikum gebracht – “Ghost” und “Retrograde”. Beide konnten überzeugen, insbesondere “Ghost” bietet einen extrem ansteckenden Refrain, der sich schnell im Ohr festsetzt. Bei einem derartig hohen Niveau an ersten Eindrücken ist die große Herausforderung, eine Spannung über die ganze Albumlänge aufrechtzuerhalten. Tatsächlich fällt das der Band auch etwas schwer, abgesehen von den beiden genannten Singles bleiben die meisten Lieder nicht wirklich hängen, einzig die neueste Single “Whiplash” bietet ein ähnlich hohes Hit-Potenzial wie die zuvor genannten Songs.
Außerdem fällt auf: es fällt nichts auf! Das gesamte Album gestaltet sich sowohl gesanglich, als auch musikalisch sehr homogen. Während einige der ehemaligen Emo-Bands mittlerweile in den Mainstream gerutscht sind, viele andere Vertreter sich aufgelöst haben und wiederum andere das Genre weitergedacht haben, bleiben Silverstein dem alten Stil treu. Äußerst mutig, noch so zu klingen, wie vor 10 Jahren! Im Großen und Ganzen gelingt es den Musikern dabei aber, nicht peinlich zu werden. Die Refrains gehen ins Ohr, die gescreamten Abschnitte der Lieder sind präzise ausgewählt, werden weder zu viel, noch zu wenig eingesetzt. Für alle, die die alten Alben mochten, wird daher auch dieses Album nicht enttäuschen. Im Gegenteil, ganze 12 Emo-Lieder werden hier angeboten, jedes einzelne mit melancholischem klarem Gesang, Screams und Gitarrenriffs ausgestattet!
Wer Silverstein schon einmal live erlebt hat, weiß, dass diese die hohe Emotionalität bei der Performance auf der Bühne noch ein zusätzliches Maß an Tiefgang erfährt. Im Herbst kommt die Band auf eine sehr ausgedehnte Deutschland-Tour mit dem Titel “For the Fans”, da kann man sicherlich auf einige Überraschungen gespannt sein und die neuen Songs live noch ein mal neu bewerten. Zusammenfassend kann “Dead Reflection” als konstantes Emo-Album eingeordnet werden, das wohl kein Album des Jahres ist, aber den Fans von Silverstein und Emo wohl auf jeden Fall viele schöne Stunden bescheren wird!
Silverstein live:
- 29.09.2017 Gebäude 9 Köln (ausverkauft)
- 30.09.2017 Gleis 22 Münster (ausverkauft)
- 01.10.2017 Tower Bremen
- 02.10.2017 Logo Hamburg
- 04.10.2017 Ché Heinz Hanover
- 05.10.2017 Cassiopeia Berlin
- 06.10.2017 Naumanns Leipzig
- 07.10.2017 Puschkin Dresden
- 08.10.2017 FZW Dortmund (ausverkauft)
- 10.10.2017 Schlachthof Wiesbaden (ausverkauft)
- 11.10.2017 Mergener Hof Trier
- 12.10.2017 Café Cairo Würzburg
- 13.10.2017 E Werk Erlangen
- 14.10.2017 Kranhalle München (ausverkauft)
Und so hört sich das an:
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