Das Vainstream 2025 startete am Freitag mit eher ungewohntem Wetter: überraschend kühl und stellenweise leicht nass. Matsch auf dem Vainstream ist ein seltener Anblick, aber diesmal war er tatsächlich da (ok, wenn wir ehrlich sind habe ich exakt eine kleine Pfütze gesehen, aber immerhin!). Und so konnten an diesem Wochenende knapp 18.000 Besucher, die 51 Bands aus dem Metal, Punk und Rockgenres auf vier verschiedenen Bühnen genießen.
Eine der positivsten Überraschungen des ersten Tages: A Day to Remember. Nach teils durchwachsenen Auftritten in der Vergangenheit war die Band dieses Mal deutlich besser drauf. Sicherlich lag dieses auch daran, dass sie zu 90 % alte Songs gespielt haben. Und die kamen richtig gut an. Schon mit „Downfall of us all“ einzusteigen, war ein starker Move und hat die Menge direkt abgeholt. Danach ging es unter anderem mit „All My Friends“ und dem etwas metalligeren „Miracle“ weiter. Das hat richtig Spaß gemacht. Auch wieder erwähnenswert: die Sicherheitskräfte vor der Bühne. Wie in den letzten Jahren war der Umgang mit Crowdsurfern und Zwischenfällen einfach vorbildlich. Niemand wurde fallen gelassen, es wird aktiv geholfen, freundlich kommuniziert und sofort eingegriffen, wenn’s irgendwo kritisch wird. Das fiel nicht nur den Besucher*innen auf, sondern auch Bands wie A Day To Remember lobten die Securitys auch direkt von der Bühne aus. Motionless in White lieferten ebenfalls ein starkes Set ab und passten mit ihrem düsteren Sound gut in den ersten Festivaltag. Ein Highlight für viele war es sicherlich anschließend: “Tears Don’t Fall” und “Your Betrayal” von Bullet For My Valentine endlich mal wieder live zu hören. Ein wahrer Gänsehautmoment!
Eine große Neuerung gab es dieses Jahr: Die leidigen Drink Tickets, die schon Bestandteil endloser Diskussionen waren, wurden abgeschafft und das Bezahlsystem auf Cashless mit einem Chip am Festivalbändchen umgestellt. Das wurde super angenommen und lief auch reibungslos ab. An Essen und Getränkestanden gab es es eine riesige Auswahl. Aber wie auch in den letzten Jahren haben wir es wieder nicht einmal ansatzweise geschafft in die Nähe der Green Hell Club Stage, die in der Sputnikhalle ist, oder zum HeavenBeach zu kommen. Wahrscheinlich ist es da super – aber auch ohne kommt man auf seine Kosten.
Am zweiten Tag hatte sich das Wetter gefangen und ist so wie man es beim Vainstteam gewohnt ist: Heiß und die Sonne brennt auf den Asphalt. Perfekte Festivalbedingungen also.Musikalisch zog es uns am Samstag viel zur kleineren Bühne, der MoreCore Stage, die dieses Jahr mit besprühten Containern an der Seite ein Design Upgrade bekommen hatte. Und mit Creeper konnten wir hier unser persönliches Highlight des ganzen Wochnendes sehen. Die britische Band, überzeugt mit düster, stimmigen Songs, großen Gesten und auch im Publikum sieht man einige Fans, die sich der Schminke der Band angeschlossen haben. Ebenso wussten 100 Kilo Herz und Zebrahead mit guten Shows hier das Publikum zu überzeugten, was bei Zebrahead sogar zu einem Einlassstopp führte.
Auf den großen Bühnen sorgten besonders Hatebreed mit ihrem Set für massive Energie und ließen den „Ball of Death“ aufs Publikum los. Landmvrks lieferten eine der stärksten Shows des Wochenendes. Druckvoll, präzise, emotional. Einfach brutal gut. Und Yellowcard versprühten mit “Only One” und “Ocean Avenue” ordentlich Nostalgie.Für alle, die es noch ein bisschen härter mögen, gab Heaven Shall Burn noch einmal Vollgas. Und bevor der letzte Headliner auf die Bühne kam, gab es noch eine große Ankündigung: Rise Against werden 2026 zum 20-jährigen Jubiläum des Vainstreams spielen! Und wie gut das klappen kann, haben wir vor einigen Wochen nur wenige Meter entfernt in der Halle Münsterland gesehen.
Als letztes Highlight des Abends waren schließlich Feine Sahne Fischfilet dran. Einfach eine Band, die Festival kann. Pyro, leuchtende Bengalos, Crowdsurfing ohne Pause und bei „Komplett im Arsch“ wurde gefühlt das ganze Gelände auseinandergenommen. Feine Sahne Fischfilet haben das Festivalgame schon längst durchgespielt und gerade nach einem langen, heißen Tag ist das genau die Musik, die nochmal alle mitnimmt.
Und so sah das (2024) aus:
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Fotos von Marie H. / @marie_.fotografie
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