Interview mit Billy Lockett über seine Musik, Liveshows und andere Singer/Songwriter

(English Version below) Die Musik von Billy Lockett ist geprägt von seiner markanten, dunklen Stimme und gefühlvollen Klaviermelodien. Die musikalische Entwicklung des aus Northampton stammenden Singer/Songwriters wurde vor allem geprägt von seinem Vater, nach dessen Tod Billy Lockett seinen Musikstil noch einmal genauer überdachte. Mit seinen Songs über verflossene Beziehungen und gebrochene Herzen ermuntert Billy Lockett zur ausgiebigen Selbstreflektion in einsamen Stunden, und trifft dabei genau ins Herz seiner Zuhörer. Bei seinem Konzert am 07.04.2019 im Blue Shell in Köln haben wir uns mit Billy Lockett ein wenig über seine Musik, Liveshows und andere Singer/Songwriter unterhalten:

minutenmusik: Ersteinmal: Willkommen in Deutschland! Bist du heute das erste Mal hier in Köln?

Billy Lockett: Es könnte tatsächlich das erste Mal sein, dass ich in Köln bin. Ich versuche mich gerade zu erinnern, ob wir hier mit ELO gewesen sind. Weißt du das zufällig?

minutenmusik: Ich glaube, ja. (Anm.: Nein, war er nicht.)

Billy Lockett: Na gut, dann ist es mein zweites Mal hier in Köln, denn ich war schon mit ELO hier! Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern. (lacht)

minutenmusik: Hast du irgendetwas von der Stadt sehen können?

Billy Lockett: Ja, ganz viel. Das ganze Sightseeing Programm! … Nein, absolut gar nichts. (lacht) Es ist traurig, aber auf Tour hast du nicht so richtig die Chance, überhaupt etwas zu sehen. Es läuft eigentlich so: landen, Presse, Soundcheck, Auftritt. Meistens sehe ich die Stadt nur abends nach der Show, also sehr viel Nachtleben, aber nie so richtig das Tagesgeschäft. Es ist eigentlich sehr traurig. Ich meine, ich war in Paris und habe den Eiffelturm nicht gesehen. Wobei, ich glaube, ich habe die Spitze gesehen. Im Vorbeifahren vom Auto aus, irgendwo hinter den Häuserdächern.

minutenmusik: Na immerhin!

Billy Lockett: Ja! (lacht)

minutenmusik: Nun, in deinen Songs hört man immer sehr viel Klaviermusik. Wann hast du mit dem Klavierspielen angefangen und warum?

Billy Lockett: Ich habe angefangen Klavier zu spielen als ich acht Jahre alt war, weil meine Mutter ein Klavier bekommen hat und sie eigentlich spielen lernen wollte. Nach einer Woche hat sie aber schon aufgegeben. Es war ziemlich merkwürdig, weil ich von Anfang so spielen konnte, wie ich es heute tue. Als wüsste ich schon vorher wie es funktioniert. Ich saß nicht da und dachte ‘wie spielt man Klavier?’ – ich konnte auch nicht verstehen, wieso es schwierig sein sollte. Meine Hände haben es einfach getan. Dann habe ich einige Zeit damit aufgehört und stattdessen Gitarre gespielt. Als mein Vater dann… er liebt das Klavier schon immer und für mich war das der Grund, mich wieder mehr darauf zu konzentrieren. Jetzt spiele ich nur noch Klavier. Ich glaube, ich habe auch schon komplett vergessen, wie man Gitarre spielt.

minutenmusik: Oh nein! Im Moment fühlt es sich aber auch so an, als würden es immer mehr Singer/Songwriter ins Radio und in die Charts schaffen. In deinem Pressetext stand, du seist „in der UK schon ein wichtiger Newcomer“, der jetzt bereit wäre „auch Europa zu erobern“. Was unterscheidet dich denn von anderen Singer/Songwritern?

Billy Lockett: Ohje! Ich hoffe irgendetwas… Ich glaube bei mir… nun… ich sage nicht, dass andere Singer/Songwriter das nicht haben, aber für mich ist das Wichtigste das Herz und die Seele eines Songs und seine Bedeutung. Manchmal sieht mein Plattenlabel das nicht besonders gerne, weil es nicht so radiotauglich ist. Aber bei mir geht es immer mehr um die Bedeutung als um eine gute Melodie oder Textzeile. Aber ich denke zusätzlich zu meiner Musik kommen die Menschen, weil sie an das gesamte Projekt glauben. Sie wissen von meinem Vater, sie wissen, wie meine Katze heißt und manche von ihnen sind schon von Anfang an dabei, deshalb fühlt es sich so an, als wären wir eine große Familie. Sie sind nicht nur da, weil sie ein Lied von mir im Radio gehört haben. Okay, na ja, ich glaube, das ist auch das Problem: keiner meiner Songs läuft überhaupt im Radio. (lacht)

minutenmusik: Wo wir gerade von anderen Singer/Songwritern sprechen: vor ein paar Tagen waren wir bei Declan J Donovan, der mit Dean Lewis hier in Köln gespielt hat, und er hat ein Foto von deinem Tourposter in seine Instagram Story geposted!

Billy Lockett: Ja, wir sind ziemlich gute Freunde! Weißt du was? Ich habe sogar gerade erst mit ihm darüber gesprochen, eventuell gemeinsam auf Deutschlandtour zu gehen!

minutenmusik: Das wäre echt super!

Billy Lockett: Wir sind gerade Beide sehr präsent in diesem Land und ich glaube, er hat auch bei einem deutschen Plattenlabel unterschrieben. Aber ja, wir sind schon seit Jahren gute Freunde! Ich war damals bei seinem ersten Auftritt in London, als nur vierzig Menschen da gewesen sind. Und jetzt hat er Millionen Aufrufe bei Spotify, das ist wirklich großartig! Es ist schön, dass wir Beide gerade gemeinsam größer werden. Viele von uns eigentlich. Weißt du, Rhys Lewis ist auch ein guter Freund von uns, und Adam French. Es gibt im Moment eine wirklich gute Szene in London, die scheinbar vor allem aus männlichen Singer/Songwritern besteht. Scheint gerade das große Ding zu sein, was echt cool ist, aber wir machen das schon seit einer Ewigkeit und da war es irgendwie noch nie so das große Ding. Es fühlt sich an, als würde dir jemand auf die Schulter tippen und sagen ‘ey Mann, du bist jetzt cool’ und du sagst ‘aber ich habe doch gar nichts gemacht’ und er sagt ‘hinterfrag es nicht, du bist jetzt cool’! (lacht)

minutenmusik: (lacht) Du sagst, du hast nichts verändert… Gibt es denn einen bestimmten Ablauf, wie du deine Songs schreibst? Kommen die Ideen einfach nach und nach, oder schreibst du sie nach einem bestimmten Prinzip?

Billy Lockett: Ich glaube, normalerweise kommt die Musik immer zuerst. Meistens eine Idee am Klavier. Oftmals probiere ich beim Soundcheck ein bisschen herum und denke ‘oh, Moment, das klingt gut’ und dann nehme ich es mit meinem Handy auf. Das können oftmals auch nur zehn Sekunden sein. Ich habe sogar von gestern einige Sachen aufgenommen, die ganz nett waren. Die Lyrics kommen immer erst danach. Manchmal weißt du auch erst einmal gar nicht so richtig, worüber du eigentlich schreiben möchtest. Ich meine, ich hatte auch schon einige Writing Sessions in diesem Jahr, wo ich ins Studio gegangen bin und erst einmal überhaupt nicht wusste, was ich schreiben sollte. Man erzwingt es dann nicht so richtig, aber manchmal schreibt man jeden Tag einen Song und manchmal ist es ein Uhr morgens, man ist müde, und plötzlich kommt dann DIE Idee. Deshalb denke ich, dass es da nicht wirklich Regeln gibt, aber meine Regel lautet immer, zuerst die Musik zu machen.

minutenmusik: Letzten Monat hast du deine neue Single “Every Time You’re High” veröffentlicht, die sich mit dem Kampf gegen eine Suchtkrankheit befasst. Was hast du mit diesem Song verarbeitet und wie hat er dir dabei geholfen, mit der Situation umzugehen?

Billy Lockett: Verarbeitet habe ich vor allem, dass Sucht schon lange als Albtraum ein Teil meines Lebens ist. Ich bin jetzt seit einem Monat clean, was gut ist. Es hört sich vielleicht nicht nach einer langen Zeit an, aber für mich fühlt es sich an wie Jahre. Ich habe mich gefühlt, als habe ich da noch nie so richtig drüber gesprochen und es war einfach der richtige Moment, das in einen Song zu packen. Es kam dann einfach so aus mir heraus. Ich weiß noch, ich habe den Song mit zwei Kerlen geschrieben (Anm.: Sam MacCarthy and Anouck Kranthaly Boungnang), die mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatten, deshalb machte es für uns einfach Sinn, darüber zu schreiben. Der Song wurde eigentlich aus der Sicht von jemandem geschrieben, der mit einem Suchtkranken zusammen ist. Das war ziemlich interessant, weil ich auch einen Song mit Jake Gosling (Anm.: hat auch mit Ed Sheeran, Lady Gaga, James Bay und Shawn Mendes zusammengearbeitet) geschrieben habe, der an vielen meiner Songs mitgearbeitet hat, und dieser Song handelt von mir und wie ich jemandem verspreche, dass ich gesund werde. „Every Time You’re High“ ist daher eine Antwort auf diesen Song, der sagt ‘fuck you, immer wenn du high bist, bist du ein Albtraum’. Es ist sehr interessant. Ich konnte mir direkt das passende Musikvideo vorstellen: sie ist in diesem Albtraum gefangen und ich vergesse mich dabei selbst. Ich möchte auch gerne die andere Seite zeigen, wo ich versuche, gehört zu werden, und sie genug von mir hat.

minutenmusik: Würdest du sagen, dass das bisher dein persönlichster Song ist?

Billy Lockett: Ja, ich glaube, er ist auch mein Favorit. Ich habe im letzten Jahr ziemlich viel Musik veröffentlicht, mit der ich nicht zu einhundert Prozent zufrieden gewesen bin, weil andere Menschen mir gesagt haben, ich solle das so machen. Und das ist der erste Song, der genau so klingt, wie sich meine Musik anhören soll. Um ehrlich zu sein… ich habe immer noch diese Idee im Kopf, dass ich mich mehr auf das Klavier und meine Stimme konzentrieren möchte. Zurück zu den Wurzeln. Es ist ganz witzig, denn mit dem Klavier und dem Gesang habe ich damals angefangen, aber dann kam dieser große Prozess aus Produktion und es sollte alles sehr poppig werden. Es ist interessant, denn jetzt fühle ich mich wieder wie am Anfang. Genau so soll meine Musik klingen, aber manchmal muss man auch erst einige Dinge ausprobieren um zu bemerken, dass das Klavier und der Gesang ganz offensichtlich das Richtige sind. Aber ja, „Every Time You’re High“ ist großartig und es ist sehr cool. Ich bin stolz darauf, vor allem wenn ich es höre und weiß, dass ich derjenige war, der es geschrieben hat. Ich wollte es auch unbedingt meinen Freunden zeigen und sagen ‘hey, hört euch das an’! Weißt du, das macht einen guten Song aus. Wenn du ihn unbedingt jemandem zeigen möchtest, ist das immer ein gutes Zeichen!

minutenmusik: Wo wir gerade davon sprechen, seine Musik jemand anderem zu zeigen: wir haben gelesen, dass du deine Demos auch oft deinem Kater vorspielst um zu sehen, ob er sie mag.

Billy Lockett: Meistens tut er das! Du weißt, du hast da etwas Gutes, wenn er auf deinen Schoß springt und schnurrt. Oder er ist einfach nur hungrig. (lacht) Das weiß man nie so genau. Aber ja, Barney bedeutet mir alles und ich vermisse ihn sehr. Ich habe ihn seit drei Wochen nicht gesehen, bekomme aber regelmäßig Fotos geschickt.

minutenmusik: Aww! Okay, bisher hast du in diesem Jahr sehr viele Singles veröffentlicht, aber noch kein Album. Können wir davon ausgehen, dass Ende des Jahres dann endlich ein Album erscheinen wird?

Billy Lockett: Ja. Ja. … Ja. Alle fragen mich das! Ja.

minutenmusik: (lacht) Sorry!

Billy Lockett: Ich bin fertig, ja, ich habe das Album fertig. Ich versuche nur gerade noch herauszufinden, wie ich es am besten machen soll. Die nächsten Schritte führen aber alle dahin und ich denke, Anfang nächsten Jahres wird es soweit sein. Ich denke, es ist fertig geschrieben. Ich muss es nur noch aufnehmen und daran arbeiten, wie genau ich es machen möchte. Es fühlt sich so an, als hätte ich an diesem Album 25 Jahre lang gearbeitet. Es ist verrückt, denn ich habe hunderte und hunderte und hunderte von Songs geschrieben und manchmal fühlt es sich so an, als hätte ich in der Zeit schon fünf oder sechs Alben veröffentlichen können. Aber dieses Album soll das Beste werden, das ich je erschaffen habe. Ich möchte nicht zurückblicken und denken ‘oh Gott, wieso habe ich dieses Lied darauf gepackt?’. Aber ich verstehe, dass man sich an einem bestimmten Punkt festlegen und es einfach tun muss!

minutenmusik: (lacht) Das stimmt! Aber du verkaufst hier auf der Tour auch schon exklusive CDs am Merchandisestand…?

Billy Lockett: Das stimmt! Ich meine, ich muss ehrlich sein: auf der CD, die wir verkaufen, sind acht Songs. Zwei mehr und das wäre wohl auch schon ein Album. Aber ich meine, im Zeitalter von Spotify fragt man sich manchmal, was ein Album überhaupt genau ist. Es geht nur noch um die Singles und das ist das Problem. Aber auf der Tour habe ich gemerkt, dass es viele Fans zu schätzen wissen, etwas in der Hand zu haben. Etwas physisches zu dem man sagen kann ‘das ist das Album’. Das ist wirklich schön zu sehen, denn ich persönlich habe nicht einmal mehr einen CD Player. Nicht einmal mein Laptop hat einen! Das ist irgendwie normal in der UK, aber in Europa wird es immer noch wertgeschätzt. Und das bedeutet, dass man sich die Songs dann auch wirklich anhört; dass man sich das ganze Album anhört. Bei Spotify ist es einfach, etwas auszuwählen und dann doch weiterzuklicken.

minutenmusik: Ja, wir brauchen schließlich auch ein Booklet zum Durchblättern und um uns die Lyrics durchzulesen und das Artwork zu betrachten!

Billy Lockett: Das ist etwas Schönes, oder?

minutenmusik: Oh ja! Ebenfalls schön: du hast die O2 Shepard’s Bush Halle in London ausverkauft, oder?

Billy Lockett: Ja, fast.

minutenmusik: Auch zwei von deinen Deutschlandkonzerten sind ausverkauft gewesen. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie überwältigend ist das für dich?

Billy Lockett: Es ist verrückt. Wahrscheinlich eine elf, um ehrlich zu sein. Ja, es ist verrückt! (lacht) Es ist merkwürdig, denn ich habe nichts anderes gemacht, als in den letzten Jahren. Viele der Songs, die ich spiele, habe ich vor drei Jahrengeschrieben und seitdem regelmäßig gespielt. Es ist interessant, dass es nun Anklang findet. Ich mache das schon seit einer Ewigkeit und manchmal war es echt nicht einfach. Auch jetzt gibt es noch Momente, in denen ich mich frage, wie das alles funktionieren soll. Deshalb ist es wirklich schön, eine Show zu spielen und zu wissen, dass Zuschauer kommen werden. Das ist alles. Künstler brauchen keine ausverkaufte Halle. Sie wollen nur, dass überhaupt Leute kommen. Deshalb ist es schön, wenn… tausend Menschen erscheinen. Was echt viele sind.

minutenmusik: Wenn es keine ausverkaufte Halle ist, was ist dann das perfekte Publikum für dich? Was müssen die Zuschauer machen, damit du dich gut fühlst?

Billy Lockett: Zuhören! Weißt du, es gab so viele Jahre, in denen die Menschen einfach nicht zugehört haben. Es war einfach nie still. Du kannst nicht über die Menschen drüber singen, weißt du? Während jeder einzelnen Show dieser Tour waren alle so ruhig und sind dann abgegangen, als sie es auch sollten. Ich denke, in der UK ist das ein bisschen anders: alle schreien und rufen und schreien dir sogar eine Ballade ins Gesicht und du denkst dir ‘Alter, das ist der Moment, an dem du nur zuhören sollst!’. Die sind immer so aufgeregt und ich denke Europäer sind da eher ein bisschen… höflicher. (lacht)

minutenmusik: (lacht) Ja, das stimmt! Du warst ja auch schon auf Tour mit Lewis Capaldi und hast die Arenashows mit ELO gespielt. Gibt es irgendeinen musikalischen Traum, den du aktuell verfolgst? Zum Beispiel dass du auf einem bestimmten Festival oder in einer bestimmten Location spielen möchtest?

Billy Lockett: Ich glaube, mein Ziel ist es momentan einfach nur, das Album anständig fertig zu bekommen. Was auch immer ‘anständig’ in dem Fall bedeutet. (lacht) Wenn das Album dann fertig und veröffentlicht ist, werden Menschen es hören und hoffentlich mögen sie es. Alles weitere wird dann folgen! Ich war immer sehr darauf fokussiert, in einer bestimmten Halle zu stehen oder es in eine bestimmte Playlist zu schaffen. Aber all das wird nur dann passieren, wenn die Songs stimmen. Deshalb ist das mein Ziel und alles andere eine Art Bonus. Ich konzentriere mich darauf, dass das Album fertig wird, ich es hören, und sagen kann: ‘Yeah, das ist genau das, was ich für den Rest meines Lebens tun möchte und das ist mein erstes Album’!

minutenmusik: Wir können es ebenfalls kaum erwarten, das Ganze zu hören! Bis dahin: Danke für deine Zeit und viel Spaß heute mit dem Publikum hier in Köln.

Billy Lockett: Cheers!

Und so hört sich das an:

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Die Bildrechte liegen bei (c) Patrick Schulze.

English Version:

minutenmusik: First of all: welcome to Germany! Is it your first time here in Cologne?

Billy Lockett: It actually might be the first time I’m in Cologne. I’m just trying to think whether I did it with ELO. Do you know if I did?

minutenmusik: I think you did. (note: No, he didn’t.)

Billy Lockett: Well, then it’s my second time in Cologne because I did it with ELO. That’s great! I remember it vividly! (laughs)

minutenmusik: Did you get to see any of the city?

Billy Lockett: Yeah, loads of it, all the sightseeing… No, none of it. (laughs) Sadly, when you’re on tour, you don’t really get a chance to see much at all. It’s kind of: land, press, soundcheck, gig. The only times I actually get to see the city is in the evening after the show, so I see a lot of nightlife of it but never really the daytime. It’s just kind of sad actually, I mean, I’ve been to Paris and didn’t see the Eiffel tower. I think I saw it in the car, like the top of it from over a building.

minutenmusik: At least that’s something.

Billy Lockett: Yeah! (laughs)

minutenmusik: In your songs, there is always a lot of piano music. When did you start playing the piano and why did you start?

Billy Lockett: I started playing the piano when I was eight years old because my Mum actually got a piano because she wanted to learn. And then she kind of gave up after about a week. It was really strange actually, I’ve been able to play piano the same way that I do now since I first started. It was really strange. It was almost like I knew how to play it before. It was not like ‘how should I play the piano?’ – I didn’t understand why it was hard basically which is really strange but my hands just did it. And then I actually had a break from playing it for a bit when I played guitar. And then my Dad… he always loved the piano so that’s why I kind of focused back on that now. And now I only play piano. I think I’ve actually forgotten how to play guitar completely.

minutenmusik: Oh no! At the moment, it feels like more and more singer/songwriter make it back to the radio and in the charts. In your press text, it said that you’re already “an important newcomer in the UK” and that you’re “ready to conquer Europe as well”. What makes you different from other singer/songwriters?

Billy Lockett: Gosh! I hope something… I think with me… uhm… I don’t say that other singer/songwriters don’t have this but with me, the most important thing completely is the heart and soul of a song and the meaning behind it. Sometimes my record label don’t like that because it’s not as mainstream. It’s sometimes more about the meaning rather than having a good hook. But I think as well with my music, a lot of the people are coming because they invested in the whole project. They know about my Dad, they know about what my cat’s name is and some of them have been there from the beginning and so it feels more like we’re all a big family rather than it’s just one song from the radio so they came to the gig. Okay, well I think that’s the problem: none of my songs are on the radio, so it has to be this way for now. (laughs)

minutenmusik: Speaking of other singer/songwriters, a few days ago we watched Declan J Donovan supporting Dean Lewis here in Cologne and he posted a picture of your tour poster in his Instagram story.

Billy Lockett: Yeah, we’re good mates actually. You know what? I’ve literally just been talking to him about potentially doing a tour together around Germany.

minutenmusik: That would be great!

Billy Lockett: We both seem to be quite buzzy in this country at the moment and I think he signed a record deal in Germany. But yeah, we’ve been mates for ages now! I went to his first ever gig in London and it was like forty people there. All the way to him now having millions of plays on Spotify is great. It’s nice that we get to sort of getting bigger together. That’s a lot of us actually. You know, Rhys Lewis is another good friend of ours and Adam French. There’s a good scene in London at the moment which seems to be working male singer/songwriters. Seems to be THE THING at the moment, which is great. I mean, we’ve been doing this forever when it wasn’t a thing so it’s like someone taps on your shoulder and says ‘man, you’re cool now!’ and you’re like ‘great, but I haven’t done a thing’ and he’s like ‘don’t question it! You’re cool!’ (laughs)

minutenmusik: (laughs) You’re saying you haven’t changed… did you always have a specific way of writing your songs? Or do the ideas just come and go and you write them down just wherever you are?

Billy Lockett: I think normally the music comes first, so you got something like a piano idea. A lot of the time at soundcheck I’m just fiddling around and be like ‘oh, that’s nice’ and then I’ll record it on my phone; this can only be ten seconds of something. I actually got a couple of things that I’ve got yesterday which we’re kind of nice and then the lyrics always come after. Sometimes you can’t really work out what you wanna write about. I mean, I’ve done a lot of writing sessions this year, which is basically where you turn up to a studio and it’s completely blank and then you kind of… yeah, not really force it, but you write a song every day whenever you feel like it or not, and sometimes that’s been the best songs I’ve ever written and sometimes, you know, it’s been one in the morning and I’m tired and then I come up with something within ten minutes and THAT’S great. So I think there’s not really any rules to it, but for me, the one rule is to do the music first.

minutenmusik: Last month, you released your new single “Every Time You’re High” which deals with battling addiction. What did you process with that song and how did it help you being able to write about it?

Billy Lockett: The process was that addiction was just something in my life which has been a nightmare for a long time. I’m actually a month clean now, which is good. It doesn’t sound like a lot but that’s like years for me. I just felt like I hadn’t really talked about it at all, and this was the time to actually put it in a song. It kind of just fell out of me as well. I remember, I wrote it with two guys (note: Sam MacCarthy and Anouck Kranthaly Boungnang) and they both suffered with the same problem, so it just made perfect sense for us to write about this. And it’s actually written in the eyes of someone else being with a drug addict. So that was quite interesting because I got another song that I wrote with a guy called Jake Gosling (note: who also worked with Ed Sheeran, Lady Gaga, James Bay and Shawn Mendes) who did a lot of my tunes and that song is actually about me saying to somebody ‘I’m gonna get better’. A promise, that I’m gonna quit. So “Every Time You’re High” was the answer to that song, saying ‘fuck you! Every time you’re high you’re a nightmare’. It is interesting, I could see the music video idea being all about her being this crazy nightmare and me being oblivious to it. I wanna do the other side where I’m desperately trying to get heard and she’s having enough of me.

minutenmusik: Would you say that this song is your most personal so far?

Billy Lockett: Yeah, I think it’s actually my favorite. I’ve put out quite a bit of music in the past year that I wasn’t a hundred percent happy with because of various people telling me to put it on the album. And now this is the first song that is exactly what I wanna sound like. Well, to be honest… I still got the idea in my head that I’m even gonna go more back to piano and vocal and almost go back to basics. It’s funny because I started on just piano and vocal and then I went on this big round circle of notes and production and make it really poppy. It’s interesting because now I feel like I’m going back in the beginning which is actually what I really liked in the first place, but sometimes you just have to try everything to know that the piano and singing is the most obvious thing that I do. But yeah, “Every Time You’re High” is great and it’s cool. I’m proud of it, like when I listen to it, I think I’m the one who wrote this. I really wanted to play it to my friends and be like ‘oh, listen to this!’. You know when you got a good song. When you want to show it to someone, that’s a really good sign.

minutenmusik: Speaking of showing your music to other people… we’ve read that you’re playing your demo songs also to your cat to see if he approves.

Billy Lockett: He normally does! You know you’ve got a good one when he jumps on your lap and purrs. Or he could just be hungry. (laughs) You never know. But yeah, Barney is my life actually. I really miss him. I haven’t seen him in three weeks now but I keep getting sent some pictures.

minutenmusik: Aww! Well, so far, you’ve released a lot of singles but no album yet. Can we expect one to be released later this year?

Billy Lockett: Yeah. Yeah. … Yeah. Everyone keeps asking me this! Yeah.

minutenmusik: (laughs) Sorry!

Billy Lockett: I am ready, yeah. I’ve got the album ready. I’m just trying to work out how to make it, but yeah… the next thing is all leading up to that and I think it will be early next year. I think I’ve written it, I just need to record it and work out how I’m gonna do it because I just feel like I’ve been writing this album for 25 years and it’s crazy cause I’ve got hundreds and hundreds and hundreds of songs and I feel like sometimes maybe I could have released five or six albums by now. But I just want this album to be the best thing I’ve ever done. I never wanna look back and go ‘oh God, why did I put this song on it?’. But I do understand that at some point you have to commit and just do it!

minutenmusik: (laughs) True! But you’re already selling some special CDs at the merch table on this tour?

Billy Lockett: Exactly! I mean, I need to be honest, the CD we’re selling is eight songs. Two more and that would be an album I guess. But I mean, in the days of Spotify you sometimes think ‘what even is an album nowadays?’. It’s all about singles and that’s the problem with albums… Then again, what I’ve realized with this tour is that a lot of my fans just do appreciate A THING, like a physical thing to go like ‘this is the album’ which is nice to see cause I don’t even have a CD player anymore. Not even my laptop has a CD player, so that’s kind of normal in the UK. But in Europe, it’s been amazing. It’s really nice. And it means that you’re actually listening to the songs. You listen to them as an album! Because on Spotify it’s so easy to listen and then just go ‘nah’ and click off.

minutenmusik: Yeah and we also need a booklet to read the lyrics and look at the artwork!

Billy Lockett: Yeah, that’s nice, isn’t it?

minutenmusik: Oh yes! Well, I think you sold out the O2 Shepard’s Bush in London, I think?

Billy Lockett: Yeah, nearly.

minutenmusik: Also two of your German shows have been sold out. On a scale from one to ten, how overwhelming was that for you?

Billy Lockett: It’s crazy. Probably eleven, to be honest! Yeah, really, it’s mad! (laughs) It’s strange because I haven’t even been doing anything differently for quite a long time now. A lot of these songs I’m playing on this set I wrote three years ago and was playing regularly. So it’s just interesting how it takes a while for people to just catch up. But it’s so nice! I’ve been doing this for ages and sometimes it’s just really hard. Even now, I sometimes have these moments where I’m just like ‘is this gonna work?’. So it’s nice to know that you’re doing a show and you know it’s gonna be busy. That’s all. Artists don’t need it to be sold out. They just want there to be people. So it’s really nice, yeah. So it’s nice if there’s… a thousand people. Which is a mad number of people.

minutenmusik: If it’s not a sold-out venue, what makes a perfect crowd for you? What is it the audience has to do to make you feel good?

Billy Lockett: Listen! You know, there’s been so many years of people not listening, that’s the hard thing. It’s not quiet. You can’t sing over people, you know? On every single show of this tour, everyone has been silent and then going crazy when they should. I think in the UK it’s a little bit different: everyone just screams and shouts and just screams a ballad at you and you’re like ‘man, this is the bit where you need to listen!’. They’re just so excited there but I think Europeans are a lot more… polite. (laughs)

minutenmusik: (laughs) Yeah! You’ve also done a tour with Lewis Capaldi and the arena shows with ELO. Is there any goal you have at the moment? Like playing a certain festival or venue or anything?

Billy Lockett: I think my goal now is just to get the album finished well. Whatever ‘well’ means. (laughs) Yeah, I just want to get the album finished and get it out and have people listen to it and like it. Because I think everything else will come with that! I’ve always got bumped down about ‘I really wanna play this venue. I really wanna get on that playlist.’ and all this stuff. But now I think all of this will happen when I get my songs right. So that’s the goal and everything else should be a bonus, so that’s what I’m focusing on; just being able to listen to the album from beginning to end and then go: ‘Yeah, that’s what I want for the rest of my life. That’s my first album’!

minutenmusik: We can’t wait to hear that! So, yeah, thank you for your time and have fun with the audience here in Cologne.

Billy Lockett: Cheers!

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