Das letzte Weihnachtsessen gerade so verdaut, einen Tag lang im irgendwie-nicht-so-richtigen Alltag unterwegs gewesen, und schon stand am 27. Dezember die nächste Feierlichkeit an. Zwar kein gesetzlicher Feiertag, aber dennoch ein freudiges Ereignis: Covenant luden zur Show im Kulttempel Oberhausen ein und boten die perfekte Gelegenheit, die angefutterten Weihnachtskilos tanzenderweise wieder loszuwerden. Eine Gelegenheit, die sich viele nicht entgehen lassen wollten: Der Kulttempel war an diesem Abend ausverkauft – sehr zur Freude der Band und des Support-Acts Ultra Sunn.
Dass die Vorfreude groß war, zeigte sich schnell nach Einlassbeginn, als es nicht lange dauerte, bis gefühlt alle Anwesenden den Raum betreten hatten. Berührungsängste gab es bei Ultra Sunn wenige: Der melodiöse elektronische Sound mit einem kühlen Touch, der gut zum später folgenden Hauptact passte, aber gleichermaßen auch individuell und eigenständig klang, führte schnell zu viel Bewegung. Ultra Sunn präsentierten sich dabei nicht unbedingt als die Freunde großer Worte, sondern ließen die Stücke häufig ineinander übergehen und nutzten die ihnen zur Verfügung stehende Zeit lieber voll aus. Zum Ende hin, mit Stücken wie „Keep Your Eyes Peeled“, merkte man, dass mancher Besucher mit den Stücken bereits wissentlich oder unwissentlich durch diverse Club-Besuche vertraut war. Ein schöner Auftritt und ein gut gewählter Support!
Setlist:
00. Intro
01. Some Ghost Could Follow
02. Young Foxes
03. The Speed
04. Broken Monsters
05. Lost and Found
06. Out Of The Cage
07. Can You Believe It
08. Keep Your Eyes Peeled
09. Night Is Mine
Nachdem Eskil, wie er das gerne schon mal bei Covenant-Support-Acts macht, bei Ultra Sunn noch selbst im Publikum stand, sollte es bald soweit sein: Den Becher noch einmal auffüllen lassen, zurück zum angestammten Platz, und das Licht ging wieder aus – um dann eher langsam wieder anzugehen. Covenant bewegen sich schließlich gern mal im dunklen Blau, um zwischenzeitlich dann im grellen LED-Strobo-Licht zu stehen. Aber egal, wie das Licht ist: Die Band hat Präsenz, wie man auch hier wieder gut merkte. In rund zwei Stunden Set spielten sie auf der einen Seite eine Menge ihrer Klassiker, auf der anderen Seite aber auch einige Raritäten, die quasi „on demand“ den Weg in die Setlist fanden: Vor der Show fragte die Band via Social Media nach Songwünschen.
So kam es, dass nach Stücken wie „I Close My Eyes“ und Klassikern wie „Dead Stars“ auch mal eine selten gespielte Ballade wie „Not to Be Here“ ihren Weg in die Playlist fand. Etwas, das gut ankam. Deutlich war: Wer hier heute Abend anwesend war, war offensichtlich gut mit dem Werk von Covenant vertraut und nicht nur wegen der „Hits“ vor Ort. Die aber natürlich auch kamen. Mit Stücken wie „Bullet“ und „Go Film“ ging man durch all die Jahre, die es Covenant inzwischen gibt, und als dann später mit „Ritual Noise“ das Konzert bereits zu Ende sein sollte, wollte niemand so wirklich glauben. Es stimmte ja auch nicht: Die Band kam für zwei Zugabenblöcke zurück auf die Bühne.
Stücke wie „Der Leiermann“ und „Call the Ships to Port“ waren wenig überraschend Selbstläufer. Besonders hervorzuheben ist die Eröffnung der zweiten Zugabe, als Eskil „Happy Man“ mit seiner Stimme als einzigem Instrument performte und sich dabei auch vom sich recht laut unterhaltenden Publikum in den hinteren Reihen nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sehr stark! Wie auch die gesamte Show, die mit „Happy Man“ dann ihr Ende fand. Ein schöner Konzertabend zwischen Feiertagen. Oder wahlweise auch ein inoffizieller dritter Weihnachtsfeiertag.
Setlist:
01. Monochrome
02. I Close My Eyes
03. Brave New World
04. Dead Stars
05. Thy Kingdom Come
06. Leviathan
07. No Man’s Land
08. Not to Be Here
09. Phoenix
10. Bullet
11. Go Film
12. Last Dance
13. Edge of Dawn
14. Ritual Noise
15. Invisible & Silent (Z)
16. Der Leiermann (Z)
17. Voices (Z)
18. Call the Ships to Port (Z)
19. Happy Man (A capella) (ZZ)
20. We Stand Alone (ZZ)
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Und so hört sich das an:
Die Rechte an den Bildern liegen bei Marius Meyer.
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