Ein großer Tag für Umme Block war er, der 09. Mai 2025, fielen doch die Veröffentlichung des neuen Albums und das Heimspiel-Release-Konzert an diesem Tag zusammen. Oder sollen wir besser sagen: In dieser Nacht? Schließlich heißt das Album „Nächte“ und die beiden Freundinnen Leoni Klinger und Klara Rebers betonten augenzwinkernd mit Verweis auf das „Tagsüber-Angestelltendasein“ an diesem Abend, dass Umme Block nachts stattfänden. Und auch, wenn die im Albumtitel angesprochenen „Nächte“ keine bestimmte Nacht meinen, so war an diesem Abend doch klar, dass diese Nacht eine besondere werden sollte. Ein neues Album, ein Konzert quasi unter dem Proberaum, in dem das Album erdacht wurde, viele Freunde, Bekannte und Wegbegleiter im Publikum… Es war also alles angerichtet für einen denkwürdigen Abend.
Wie das neue Album, so öffnete auch der Abend mit „Nachtbruch“, dem atmosphärischen Einstieg in die Nacht inkl. der Neuerung, dass die neuen Stücke teilweise auf Deutsch geschrieben sind. Dass atmosphärisch verdichtete Momente auf tanzbare Stücke treffen, ist bei Umme Block nicht neu und wird auch hier von Beginn an gelebt: Im folgenden „Rage“ treffen Momente in Moll auf Tanzbarkeit und man merkt bereits, dass auch die neuen Stücke im Live-Kontext gut funktionieren. Auch dann, wenn man sie neben frühere Stücke wie „Phoenix“ setzt, das vom Vorgänger „State of Limbo“ kommt und an dritter Stelle begegnet. Der Einstieg ist gelungen, die Atmosphäre im Club ist harmonisch und von gegenseitiger Dankbarkeit geprägt.
Was sich an diesem Abend auch zeigt, und das nicht nur in der Musik: Umme Block sind authentisch. Wenn sie erzählen, dass sie keine Lust auf Social Media-Strategien haben, sondern lieber den menschlichen Kontakt wie hier im Club suchen oder über Hintergründe der Stücke sprechen, wie beispielsweise dem scheinbar einfachen, aber doch so schwierigen Herangehen, einfach über Dinge zu reden, wie es in „Du sagst“ behandelt wird. Oder auch, wenn sie vor „Breathe“ einfach mal ein Video zeigen, das den Proberaum-Wahnsinn zusammenfasst, in dem dieses Stück entstanden ist, das nach einem kurzen Verlassen der Bühne (während das Video lief) direkt gespielt wurde.
Mit Spielfreude und einer ehrlichen Dankbarkeit präsentierte die Band hier ein abwechslungsreiches Konzert, Klara wechselte dabei auch vom Synthesizer mal an die Saiten, um zum Beispiel in „Shut Up“ Melodielinien beizusteuern, die in ihrer Harmonie vermeintlich im Widerspruch zum Songtitel stehen und ein atmosphärischer Elektropop-Abend nahm seinen Lauf. Natürlich nicht ohne Zugabe, denn das Songtrio, das auch das Album beendet, beendete auch die Show: Mit „Leise“, „Still“ und „Frühlicht“ inkl. Samples des anbrechenden Tages endete das Konzert. Ein starker Abend, der die Band sichtlich berührte, als sie nach den letzten Tönen gerührt auf der Bühne standen, einander umarmten und vermutlich erst langsam das Erlebte zu verarbeiten begannen.
Ganz klar: Umme Block sind live definitiv eine Empfehlung! Im Oktober geht es für vier Clubshows auf Tour, bevor im Dezember der Jahresabschluss in München begangen wird. Die Daten findet ihr unter den Bildern.
Setlist:
01. Nachtbruch
02. Rage
03. Phoenix
04. Hope
05. YDWD
06. Du sagst
07. Humble
08. Shut Up
09. Blue Hour
10. 25 Hours
11. Pictures
12. Breathe
13. Nächte
14. Leise (Z)
15. Still (Z)
16. Frühlicht (Z)
Und so hört sich das an:
Website / Facebook / Instagram
Umme Block auf Tour:
13.10.2025 Köln, Tsunami Club
14.10.2025 Hamburg, Hebebühne
15.10.2025 Berlin, Kantine am Berghain
16.10.2025 Leipzig, Moritzbastei
13.12.2025 München, Ampere
Die Rechte an den Bildern liegen bei Marius Meyer.
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