„Nächstes Jahr machen wir den selben Dreck wie Deichkind“ rappte Panik Panzer, einer der drei Mitglieder der Düsseldorfer Polit-Rap-Gruppe Antilopen Gang, auf dem Debütalbum seiner Band im Jahr 2014. Nun erscheint das zweite Album des Trios mit dem Titel „Anarchie Und Alltag“ und ist vor allem eins nicht: Dreck.
Mit der Ausverkaufs-Thematik spielt man in der Rap-Szene gerne und viel. Vor allem auf Bands mit derart politischer Aussage wie sie die Antilopen Gang hat, scheint es aber nur schlüssig mit der Musik möglichst viele Leute erreichen zu wollen. Außerdem: Wer möchte schon sein Leben lang vor leeren Hallen und Clubs spielen? Dass man Medien wie die Tagesschau genutzt hat, um seine Meinung in die Welt heraus zu tragen, wird auch auf dem Zweitwerk der Band klargestellt („Das Trojanische Pferd“). Man nutze den Erfolg um letzten Endes das System zu stürzen. Diese Behauptung ist vielleicht ein wenig utopisch, vermutlich aber auch nicht zu ernst gemeint. Dass die Beats der Hip-Hop-Formation besser produziert sind, fetter und ausgereifter klingen als zu DIY-Zeiten, ist nur logisch. Man kann ja nicht jahrelang auf von Soundcloud geklauten Billig-Produktionen rappen. So fährt man auch auf „Anarchie Und Alltag“ wieder massig qualitative Beats auf. Musikalisch ist man erneut so vielseitig wie man es von der Antilopen Gang gewohnt ist. Von Punk-Hymnen („Baggersee“), über Songs mit Trap-Anleihen („RAF Rentner“) bis hin zu humorvollen, aber zugleich kritischen Pop-Hymnen („Pizza“) findet man jegliche Kategorie Song.
Textlich sind Panik Panzer, Koljah und Danger Dan auch nicht weniger vielseitig. Neben der bereits angesprochenen Sell-Out-Thematik drehen sich die Songs des Albums unter anderem auch um den Verbleib der RAF-Mitglieder heutzutage („RAF Rentner“) und um Depression und Selbstzweifel („Patientenkollektiv“). Natürlich ist die Antilopen Gang heutzutage bekannter als noch vor einigen Jahren, veröffentlicht aber immer noch musikalisch und thematisch relevante Songs, die Gedankengänge innerhalb der Köpfe der Hörer spinnen und Live bestimmt nicht weniger Spaß machen, als die der Vorgängerveröffentlichungen.
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Und so hört sich das an:
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Antilopen Gang Live 2017:
24.02.2017 CH-Zürich, Dynamo
25.02.2017 Wiesbaden, Schlachthof
26.02.2017 Stuttgart, Im Wizemann Club
28.02.2017 AT-Salzburg, Rockhouse
01.03.2017 AT-Wien, Flex
02.03.2017 Dresden, Alter Schlachthof
03.03.2017 Berlin, Huxleys Neue Welt (Ausverkauft)
04.03.2017 Jena, Kassablanca
06.03.2017 Marburg, KFZ
07.03.2017 Erlangen, E-Werk
08.03.2017 Köln, Live Music Hall
10.03.2017 Hamburg, Große Freiheit 36
11.03.2017 München, Technikum
14.12.2017 Berlin, Columbiahalle
Die Rechte für das Albumcover liegen bei JKP (Warner).
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