VNV Nation, Muffathalle München, 28.02.2025

VNV Nation in der Münchner Muffathalle

Vielleicht nicht das übliche Vorgehen, aber für einen etablierten Act wie VNV Nation weder problematisch noch außergewöhnlich: Obwohl das neue Album erst im späteren Verlauf der Tour erscheint, startete die Band bereits ihre Tour, ohne dass die Stücke dem Publikum bekannt waren. Dass die Spannung dennoch groß war, zeigte sich bereits vor der Show – die Muffathalle meldete an diesem Abend „ausverkauft“, sodass es eine Abendkasse gar nicht erst gab. Klar: Eine Band, die es schon so lange gibt, hat genug Material, das sehnlichst erwartet wird. Die Vorfreude war zudem unübersehbar, da sich bereits vor dem Einlass um 19:00 Uhr eine lange Schlange über das Gelände des Muffatwerks zog.

Drinnen angekommen, Sachen an der Garderobe verstaut und schon einmal das Merch-Angebot gecheckt, ging um 20:00 Uhr erstmals das Saallicht aus – als Support betraten Straight Razor die Bühne. Falls jemandem Omar Doom, der hier samt einem maskierten Mitstreiter auftrat, bekannt vorkam: In verschiedenen Tarantino-Filmen, u. a. in Inglourious Basterds, spielte er Nebenrollen. Heute präsentierte er mit Straight Razor seine Musik, die gut ins Ohr ging und zum Abend passte: Druckvoll treibender Elektro mit düsterer Note, hier und da etwas technoid angehaucht und repetitiv angelegt, sorgte in den vorderen Reihen bereits für Bewegung und ging gut ins Ohr. Die Stücke der aktuellen „Casualty“-EP machten durchaus Lust auf mehr, auch wenn auf der Bühne nicht allzu viel passierte. Was aber auch nicht schlimm war, denn Omar Doom hatte mit seinem zugeknöpften Mantel zweifellos Präsenz. Ein gelungener Start in den Abend!

Setlist:

01. Casualty
02. Black Smoke Rising
03. Suffering
04. Misery
05. The End
06. Black Elixir
07. The Curse

 
Eine kurze Umbaupause später war es so weit: Ronan Harris betrat mit seiner Live-Band die Bühne, und als Opener gab es direkt eines der neuen Stücke zu hören. „Save Me“ erklang, und das Publikum konnte sich mit diesem atmosphärischen Einstieg direkt „eingrooven“. Zudem wurden direkt auch – überspitzt gesagt – die Spielregeln abgesteckt: Ronan Harris ist kein großer Freund von Blitzlicht bei Handyfotos. Man habe schließlich eine eigene Lichtshow dabei. Nachvollziehbar! Also lieber auf die Musik konzentrieren und eintauchen – was nicht schwerfiel, denn der Opener und das an zweiter Stelle gespielte „Only Satellites“ zeigten viel Tanzbarkeit – und auch das darauffolgende zweite neue Stück, „Silence Speaks“, schloss sich da nahtlos an.

Apropos Lichtshow: Diese fügte sich nahtlos ins Gesamtkonzept ein und begeisterte. Neben der gelungenen Ausleuchtung untermauerten auch die Videoleinwände die Atmosphäre und sorgten für ein stimmiges Gesamtbild – passend zum nach „Silence Speaks“ eröffneten Best-Of-Teil des Abends. Dabei staunte man nicht schlecht, dass ein treibendes Stück wie „Nemesis“ bereits fast 18 Jahre auf dem Buckel hat. Doch die Vertrautheit war ihm angesichts der Publikumsreaktionen deutlich anzumerken. Auch das etwas ruhigere „When Is The Future?“ sorgte für Bewegung und Gänsehaut, während spätestens beim mittig platzierten „Honour“ kein Halten mehr war.

Generell war zu spüren, dass der Abend beiden Seiten große Freude bereitete: Nicht nur das Publikum war begeistert, auch die Band spielte diese Show sichtlich gern. So steigerte sich die Stimmung im weiteren Verlauf spürbar. Über Stücke wie „Carbon“ und „Control“ bis hin zum vermeintlichen Schluss mit dem umjubelten „Perpetual“ war es ein rundum gelungener Abend. Die Dankbarkeit, mit der die Band die Bühne verließ, wirkte ebenso authentisch wie die Begeisterung vor der Bühne. Dass die Band noch einmal zurückkommen würde, war nur logisch. Beziehungsweise: zweimal.

Im ersten Zugabenteil gab es mit „The Game“ und „Gratitude“ zwei etablierte Nummern, bevor mit „Close To Heaven“ ein weiterer Vorgeschmack aufs neue Album folgte – ein weiteres Stück, das Lust auf mehr machte. „Mehr“ im Sinne von „neues Album“, aber auch „mehr“ im Sinne von „noch eine Zugabe“. Die ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Im zweiten Zugabenblock wurde es noch einmal emotional: „Illusion“ und „Nova“ sorgten für Gänsehaut-Momente, wobei letzteres die Halle in ein Lichtermeer verwandelte, nachdem Ronan Harris darum bat, die Taschenlampen der Handys zu aktivieren. Als der Abend schließlich mit „All Our Sins“ endete, feierte das Publikum die Band euphorisch – während diese es sichtlich genoss und sich abermals sehr dankbar zeigte. Ganz klar: Das Album kann kommen! Wie auch die nächste Show…

Setlist:

01. Save Me
02. Only Satellites
03. Silence Speaks
04. Nemesis
05. Legion
06. When Is The Future?
07. Tomorrow Never Comes
08. Honour
09. The Farthest Star
10. Carbon
11. Retaliate
12. Control
13. Prophet
14. Resolution
15. Perpetual
16. The Game (Z)
17. Gratitude (Z)
18. Close To Heaven (Z)
19. Illusion (ZZ)
20. Nova (ZZ)
21. All Our Sins (ZZ)

 
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Und so hört sich das an:

Die Rechte an den Bildern liegen bei Marius Meyer.

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