Ben Howard, E-Werk Köln, 01.06.2018

Ben Howard_E-Werk Köln_01.06.2018

Was ist besser als die Veröffentlichung eines Albums, an dem man ewig lange kreativ dran gearbeitet hat? Richtig – direkt einmal ausprobieren, ob das Meisterwerk auch Live so bombastisch klingt, wie man sich dies vorstellt. Vergangenen Freitag hat Ben Howard sein drittes Studioalbum „Noonday Dream“ veröffentlicht, auf dem er zehn sehr ruhige und eingängige Songs präsentiert. Mit eben diesen Songs beehrte der Brite am gleichen Tag das E-Werk in Köln und sorgte für leicht enttäuschte Gesichter.

Ben Howard ist Musiker durch und durch. Das merkte man an der Art, wie er seine Instrumente spielte, wie sich sein Gesichtsausdruck bei jedem neuen Ton veränderte und wie liebevoll er seine Songs arrangierte. Bereits von Minute eins an zeigt er im E-Werk in Köln eine unfassbare Hingabe zur Musik und bewies großes Talent. Auch seine Band wirkte sehr fokussiert und befasste sich mit sehr geübten Handgriffen mit den Instrumenten. Das Gesamtbild wirkte sehr kreativ, sehr filigran und absolut eindrucksvoll. Sowohl bei Stimme, Text und Melodie stimmte alles von vorne bis hinten.

Leider fehlte aber wie schon bei seinem Album „Noonday Dream“ ein wenig die Abwechslung, sowie das gewisse Etwas. Ben Howard spielte an diesem Abend sehr ruhige, düstere Songs, die ihre Wirkung nicht ganz entfalten konnten. Dies merkte man vor allem am Publikum, das zuweilen sehr unruhig wirkte. Zudem entpuppten sich die Songs als sehr lange Stücke, gingen oftmals über sechs Minuten und zogen sich daher des öfteren. Weitergehend fehlte jegliche Interaktion zwischen Ben Howard, Band und dem Publikum. Der Sänger redete kaum, hielt seine Augen bei den meisten Stücken vollends geschlossen und blieb den Zuschauern in den hinteren Reihen oftmals vollkommen verborgen. Dies machte es schwer sich auf die Musik einzulassen, deren größter Teil vom neuen Album gespielt wurde. Für viel Enttäuschung sorgte Ben Howard mit seiner Setliste, die wie bereits erwähnt viele neue Stücke enthielt, Klassiker wie „Keep Your Head Up“ aber schmerzlich missachtete.

Vom Musikalischen her hat Ben Howard absolutes Feingefühl bewiesen und eine wahnsinnig gute Kombination aus wohlklingenden Instrumenten und einfühlsamer Stimme geschaffen. Leider fehlte bedingt durch wenig, bis gar keine Interaktion mit dem Publikum und sehr lange Songs der rote Faden an diesem Konzertabend. Gekrönt wurde dies durch das Fehlen vieler alter Songs, die die Setlist bestimmt noch einmal aufgepeppt hätten. Vielleicht wird es ja beim nächsten Mal besser!

So hört sich das an:

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