Liam Payne – LP1

One Direction. Eine Band, die wahrlich einen ebenso bemerkenswerten Aufstieg genießen durfte, wie die Backstreet Boys oder andere Boybands zur Jahrtausendwende. Im Jahr 2010 nahmen Liam Payne, Harry Styles, Zayn Malik, Louis Tomlinson und Niall Horan bei der britischen Castingshow The X Factor als Einzelkandidaten teil und wurden in Folge dessen zu der Band One Direction formiert. Gewinnen konnten die Fünf zwar nicht, einen Plattenvertrag hielten sie nach der Show als Drittplatzierte aber dennoch in den Händen. Es folgte eine beeindruckende Erfolgswelle, in der die fünf Mitglieder zu waschechten Superstars avancierten. Knapp fünf Jahre nach der Gründung der Band, verließ Zayn Malik One Direction. Im Jahr 2016 legten auch die anderen vier Mitglieder eine Pause ein, die bis heute andauert. Nachdem bereits drei seiner ehemaligen Bandkollegen eigene Solo Werke veröffentlicht haben, ist nun auch Liam Payne mit seinem Debütalbum „LP1“ als Solokünstler zurück.

Siebzehn Songs beinhaltet das Album. Viele davon liefen in den letzten zwei Jahren allerdings des Öfteren in den Radios. „Strip That Down“, die erste Single des Sängers beispielsweise. Mit dieser hat Liam Payne die erfolgreichste Solo-Single eines One Direction Mitgliedes veröffentlicht. Auch die  Fifty Shades Of Grey Ballade „For You“ featuring Rita Ora, oder der Jonas Blue Song „Polaroid“ sollte den meisten bekannt sein. Die anderen Songs des Albums entsprechen einer abwechslungsreichen Mischung aus R&B Klängen, Pop und Dance Elementen. Bereits der Opener „Stack It Up“ ist gefüllt mit allen drei Stilrichtungen, schafft es aber nicht wirklich zu überzeugen. Der Song ist austauschbar, kommt belanglos daher und schafft es nicht Liam Payne als Solo-Künstler zu repräsentieren. Ebenso verhält sich dies bei Songs wie „Heart Meet Break“. Tracks, wie „Remember“ hingegen, schaffen es deutlich mehr Harmonien und Charakter aufzuweisen. Liam Payne stand bei One Direction immer im Schatten von Zayn Malik und Harry Styles, hat aber dennoch eine gute Stimme. Diese kommt hier deutlich mehr zum Scheinen und hat einige schöne Momente. Absolute Ohrwürmer sind Liam Paynes Charterfolge „Polaroid“ und „Strip That Down“, die tanzbar und zugleich schön eingängig sind.

Was allerdings deutlich auffällt, ist die Tatsache, dass die Songs auf „LP1“ wenig Tiefe besitzen. Liam Payne hat nur an wenigen Songs mitgewirkt und das merkt man. Sie kommen ausdruckslos daher, da sie jeder x-beliebige Sänger singen könnte. Die Frage, wer Liam Payne ist und was seine Musik ausmacht, bleibt ungeklärt. Es fehlt an Persönlichkeit, an Ecken und Kanten und ja, irgendwie auch am Besonderen. „LP1“ mag ein „nettes“ Pop-Album sein, das sich sehr gut fürs Radio eignet. Allerdings kann Liam Payne hier nicht zeigen, was er drauf hat und seine Stimme kommt nur selten zum Vorschein.

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Und so hört sich das an:

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Die Rechte des Covers liegen bei Capitol Records / Universal Music.

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