Die Pixies sind, als eine der treibenden Kräfte der Alternative Szene, noch immer extrem relevant. So oder so ähnlich kann man es hier und da lesen und nachdem ich am Donnerstag das Vergnügen hatte sie live zu sehen, kann ich das nur unterschreiben. Auch wenn ihre größten Hits bereits vor fast 20 Jahren geschrieben wurden – man hört den Einfluss, den die Band auf andere Künstler noch eute hat, doch mehr als deutlich heraus und das ist, in meinen Augen, eines der besten musikalischen Gütesiegel.
Viele meiner Gespräche in der letzten Woche verliefen ungefähr so: „Hast du Lust zu den Pixies zu gehen?“ – „Hm, ich kenn nur ein Lied von denen.“ – „Egal, die sind Legenden.“ Es ist wohl so: man kennt sie, aber trotz ihres Hits „Where ist my mind“ scheinen sie nicht nachhaltig im Mainstream angekommen zu sein. Was ja grundsätzlich nicht schlecht ist – eher im Gegenteil. Ich selber war in Sachen Pixies auch nicht wirklich bewandert, aber ebenso überzeugt, dass ein Live-Auftritt auf keinen Fall enttäuschen kann. Spätestens als ich feststellen konnte, dass man Titel wie “Caribou”, “Hey” oder “Debaser” auf jeden Fall kennt – ich konnte sie bisher einfach nur nicht zuordnen.
Guter Dinge betrat ich daher am 28.11.2016 das Palladium in Köln und wurde selbstverständlich nicht enttäuscht! Bereits mit dem ersten Akkord dort wurde das Publikum genau dort abgeholt, wo sie ihren großen gemeinsamen Nenner hatte: Mit dem einprägsamen Anfangsriff und der großartigen Melodie der großen Pixies-Hymne „Where is my mind“. Ein Raunen ging durch die Menge. Schon nach wenigen Augenblicken war jeder mitten drin in der Pixies-Experience. Ein Einstieg der wohl stellvertretend für die Erfahrung und das Können der Band steht, denn nachdem alle einmal mit den Füßen in der Luft und den Händen auf dem Boden in Extase versetzt worden waren, konnte die Party richtig los gehen. Das Publikum war in Stimmung, die Band hatte „das Schlimmste“ hinter sich – denn auch wenn „Where is my Mind“ ein großartiges Stück Indie-Alt-Rockgeschichte ist, schien die Band danach doch etwas gelöster.
Was folgte waren zweieinhalb Stunden geballter Rock vom feinsten, der die Menge ebenso dazu einlud in den vorderen Reihen die Puppen tanzen zu lassen, sowie dem Treiben an der Seite in aller Ruhe zu folgen. Ein Abend, der wirklich für jeden Geschmack etwas bereit hielt – einzig ein bisschen von der, leider so häufig, mehr schlecht als recht abgemischten Soundanlage im Palladium getrübt, denn an den Seiten kam der gewaltige Sound leider selten in voller Wucht an.
Dennoch kann ich sagen: Ich habe mich nicht getäuscht, denn auch wenn man nicht jeden Song mitsingen kann, fühlt man sich bei den Pixies sofort zu Hause. Jeder Song hat so eine Note, die einem bekannt vor kommt. Ungelogen, die Pixies gehören eindeutig zu einer der einflussreichsten Bands und solche Bands sollte man in seinem Leben einfach einmal gesehen haben.
Und hands down: Wenn du so eine Band einmal live gesehen hast, bist du so angefixt, dass du es wieder und wieder tun wirst. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste Gelegenheit mit den Göttern des Indie-Alt-Rocks einen Abend zu verbringen.
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