Roo Panes, Artheater Köln, 07.02.2017

Wer kennt es nicht? Man hat einen stressigen Tag hinter sich und den Kopf noch voller Gedanken an Arbeit oder Studium. Man wünscht sich den berühmt-berüchtigten „Aus-Knopf“, um einfach mal abzuschalten und zu entspannen. Ich habe letzte Woche eine Art dieses Knopfes gefunden: Er heißt Roo Panes und spielte am Dienstag im Kölner Artheater.

Bevor allerdings der englische Singer-Songwriter die Bühne betrat, überließ er zwei Kollegen das Feld: Aus seiner Heimat hatte er Tom Hartley Booth mitgebracht, der ihn während der gesamten Tour begleitet. Bescheiden und zurückhaltend präsentierte er seine Folksongs und schaffte damit die passende Einstimmung in den Abend. Als nächstes durfte M.Borgard ran, der mit seinen eingängigen Melodien und witzigen Texten zu unterhalten wusste. Und wie es sich für einen echten „Kölsche Jung“ gehört, beendete er seinen Auftritt mit der schönen Karnevalsballade „Schnieke Prunz“.

Roo Panes konnte das Publikum vom ersten Moment an in seinen Bann ziehen. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass das an seinem Aussehen liegt, immerhin war er mal das Gesicht einer Burberry-Kampagne. Doch seine Musik und vor allem seine Stimme stehen seinem Äußeren in nichts nach. Der Wahl-Londoner befindet sich momentan auf Deutschlandtour und promotet sein Album „Paperweights“, das am 24. Februar endlich auch hierzulande offiziell releast wird. Seine Musik hat er uns letztes Jahr im Interview als „friedlich, poetisch und klassisch“ beschrieben. Während der klassische Faktor auf seinen Alben vor allem durch Streicher und orchestrale Arrangements geprägt wird, ist Roo Panes – zumindest bei der aktuellen Tour – auf der Bühne nur auf sich und seine Gitarre gestellt. Umso beeindruckender ist es, wie gut er trotzdem die Stimmung und die Dramaturgie seiner Stücke herüberbringt. Die spontan zusammengestellte Setlist beinhaltete neben älteren Songs und Titeln seines Debütalbums „Little Giant“ natürlich einige Kostproben der aktuellen Platte und sogar eine Weltpremiere: Als letztes Lied spielte Roo den Song „Peace be with you“, den er erst kürzlich geschrieben hat und der – wie es der Name schon andeutet – zu mehr Frieden in der Welt aufruft. Man könnte befürchten, dass das alles zu viel des Guten wird und in den Kitsch abdriftet, doch dank seiner sympathischen und bodenständigen Art schafft es Roo Panes, seine Musik authentisch wirken zu lassen und die Zuhörer tatsächlich aus ihrem Alltag herauszuholen – zumindest für die Dauer des Konzertes.

So hört sich das an:

 

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Fotocredit: Prime Entertainment

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