Diese Woche blicken wir erneut auf Tage zurück, an denen viel neue Musik erschienen ist. Diesmal sind vor allem im Rap-Bereich einige neue Veröffentlichungen dazugekommen. Aber lest am besten selber!
Fatoni – Im Modus
Fatoni ist im Modus und bringt zwei Jahre nach seinem Erfolgsalbum „Yo, Picasso“ ein neues Mixtape an den Start. Hierfür holt er sich mit Dexter, Edgar Wasser, Juse Ju und Maeckes etliche Feature-Gäste ins Boot. 15 Songs lang werden dem Hörer mal weniger, mal mehr ernste Texte über Politik, Gesellschaft und Erfolg um die Ohren geschmissen. Hierfür greift Fatoni auch mal in die Trap- und Autotune-Kiste, was dem Rap des Müncheners aber gut steht. Vor allem der Titeltrack des Tapes zusammen mit Juse Ju klingt erfrischend neu und macht Spaß. (Jonas)
Drawing Circles – Traveller Session
Drawing Circles, das 2011 gegründete Trio aus Bonn, verdient auf jeden Fall weitaus mehr Aufmerksamkeit, als man ihnen bisher schenkt. Mit ihrem Mix aus Alternative und Post-Rock ziehen sie den Hörer in ihren Bann – vor allem Dank der außergewöhnlichen Stimme ihres Sängers Vincent, die dunkel und gefühlvoll direkt unter die Haut geht. Mit der Live-EP „Traveller Session“ präsentiert die Band sechs Tracks, die sie exklusiv in der Utopiastadt Wuppertal aufgenommen haben, in einem neuen Gewand. Vor allem „Run“ erzeugt hierbei absolute Gänsehaut! Mit dabei ist außerdem auch eine Coverversion des Pop-Hits „Jungle“ der Sängerin Emma Louise. Im April sind Drawing Circles auch live wieder unterwegs. Wer die Chance hat, sollte sich einen der Auftritte in Düsseldorf (07.04.), Wuppertal (08.04.), Reichenbach (20.04.), Erfurt (21.04.) oder Berlin (22.04.) unbedingt ansehen! (Yvonne)
SDP – Die bunte Seite der Macht
SDP sind „Leider wieder da“: Am Freitag veröffentlichte das sogenannte „Allround-Musiker-Duo“ aus Berlin-Spandau sein mittlerweile achtes Studioalbum unter dem Titel „Die bunte Seite der Macht“. Der Sound von Vincent und Dag hat – wie üblich – auch diesmal Ohrwurmpotenzial und animiert – vermutlich besonders in Hinblick auf die bevorstehende Festivalsaison 2017 – schnell zum Mitsingen und -schaukeln.
Obwohl das Album auch namenhafte Gäste wie Prinz Pi oder Sido als Feature vortzuweisen hat, bleiben die textlichen Botschaften des Albums leider ziemlich auf der Strecke: Neben nicht allzu amüsanter Laien-Ironie im Grundschul-Charakter tritt – dem Sujet vieler Songs nach zu urteilen – recht häufig auch ein fragwürdiges Frauenbild zu Tage, das nicht unter dem Gesichtspunkt „Satire“ abgefrühstückt werden kann. Schade eigentlich, konnte man auf den bisherigen Alben oftmals doch noch den Humor der beiden lobend unterstreichen. Nichtsdestotrotz: Ihre Gute-Laune-Stimmungs-Musik bleibt im Ohr. Wer also nicht zu sehr auf den Text achtet oder ihn gar gänzlich ignoriert, kann sich das Album daher besten Gewissens anhören. (Anna)
Ahzumjot – Luft & Liebe
Der Wahl-Berliner Ahzumjot hat sich schon seit einigen Veröffentlichungen vom klassischen Rap ab- und dem Cloudrap inklusive atmosphärischen Trap-Beats und Auto-Tune zugewandt. Auch das neueste Tape „Luft & Liebe“ des Rappers bringt einem neun qualitative Cloud-Rap Tracks, die sich textlich schönen Metaphern und Vergleichen bedienen und musikalisch eine schöne Einheit bilden. Vor allem die Features haben es in sich: So erklärt Ahzumjot in „Limbo“ neben keinem anderen als Casper wie niedrig doch das Niveau in der Raplandschaft heutzutage liege und hat sich für „Low Key“ auch noch Chima Ede eingeladen. (Jonas)
Die Rechte für die Albencover liegen bei Berliner Plattebau, Eat The Beat Music, Ahzumjot und Fatoni.
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