Es heißt, man solle stets seinen Horizont erweitern und auch mal etwas Neues ausprobieren. Dass das insbesondere im Hinblick auf Musik sehr richtig sein kann, hat mir meine erste richtige Metal-Konzert-Erfahrung kürzlich gezeigt. Zusammen mit zwei anderen „Metal-Jungfrauen“ und einem eingefleischten Fan durfte ich mein erstes Mal beim Konzert von Amon Amarth am 25. März im Kölner Palladium erleben.
Schon vorher stellten sich uns so einige Fragen: Werden wir gelyncht, wenn wir etwas anderes als schwarz anziehen? Muss unsere Blondine Angst haben, dass sie geopfert wird? Brauchen wir Stahlkappen in den Schuhen? Vielleicht – nein – nicht unbedingt, unser Metal-Freund versuchte alle Bedenken in Luft aufzulösen und so machten wir uns frohen Mutes auf den Weg.
Den Einstieg in den Abend durften die beiden Vorbands Omnium Gatherum und Dark Tranquillity gestalten. Sie schafften es dabei nicht nur, uns zu überzeugen, sondern brachten auch das restliche Publikum ordentlich in Stimmung. Als dann Amon Amarth die Bühne stürmten, gab es im fast ausverkauften Palladium kein Halten mehr. Spektakuläre Pyrotechnik, Wikinger auf der Bühne, äußerst textsichere Fans und jede Menge Crowdsurfer – sowohl auf als auch vor der Bühne gab wirklich jeder sein Bestes, um den Abend zu etwas Besonderem zu machen. Es war wohl fast unmöglich, sich von dieser Begeisterung nicht anstecken zu lassen, zumal es einem die melodischen und eingängigen Songs der Schweden wirklich leicht machten. Was außerdem positiv auffiel, war das Publikum im Allgemeinen: Selten habe ich bisher bei einem Konzert eine so homogene Gruppe gesehen, die gleichzeitig „Neulingen“ gegenüber so aufgeschlossen war. Selbst unsere Blondine wurde überraschenderweise nicht geopfert, als sie aus Versehen mal kurz den Hip Hop-Arm anstelle der Pommesgabel auspackte. Freundlichkeit von allen Seiten und – in der heutigen Zeit leider immer seltener – kaum filmende Handys, die die Sicht auf die Bühne versperrten, und das trotz der wirklich beeindruckenden Showelemente! Dass wir uns in diese Gruppe und ihre typischen Verhaltensformen scheinbar schneller als gedacht eingefunden hatten, zeigten uns die Nackenschmerzen am nächsten Tag. Da bleibt nur eins zu sagen: Wir würden es jederzeit wieder tun! Es lohnt sich halt wirklich, mal etwas Neues auszuprobieren.
So hört sich das an und so ähnlich sah das auch aus:
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Photocredit: Axel Jusseit
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