We Are Scientists – Qualifying Miles

Albumcover zu We Are Scientists - Qualifying Miles

Wow, 20 Jahre schon? Noch einmal fix nachgeschaut – und ja: Seit dem Debütalbum „Of Love and Squalor“ sind tatsächlich zwei Jahrzehnte vergangen. In dieser Zeit war die Band nie wirklich weg, lief aber viel zu oft unter dem Radar. Unangenehmerweise auch bei mir, wie das neu(nt)e Album „Qualifying Miles“ beweist. Höchste Zeit also, das zu ändern! Wenn schon der Promoter von den „melancholischen Spaßvögeln aus New York“ spricht, macht das zusätzlich neugierig. Und es wird schnell klar: Keith Murray und Chris Cain sind vielleicht nicht die Lautesten im Raum, aber sie haben auch nach all den Jahren noch ein hervorragendes Gespür fürs Songwriting.

Nach dem mit Streichern und klaren Gitarren garnierten Opener „A Prelude to What“ wird man sanft, aber bestimmt ins Album geleitet, bevor „Starry-Eyed“ an zweiter Stelle die erste spürbare Begeisterung auslöst. Britpop mit Retro-Charme, eingängiger Gitarrensound wie zu besten Zeiten – und auch der viel zu oft herangezogene Shoegaze-Aspekt ist hier (wirklich!) anzutreffen. Das macht Lust auf mehr. Und genau das bekommt man – auf angenehm vielseitige Weise. Schon das folgende „Dead Letters“ schlägt einen Haken in indie-folkigere Gefilde im mittleren Tempobereich, mit einem angenehm dezenten Stampfen, Raum für Solopassagen inklusive.

Abwechslung, aber im angenehmen Rahmen. Will meinen: Es klingt abwechslungsreich, aber nicht wie ein Sampler. Die Handschrift von We Are Scientists geht an keiner Stelle verloren. Und wenn schon das hochkarätige Songwriting erwähnt wurde, so kann man es auch bei „Please Don’t Say It“ noch einmal anführen – denn hier ist völlig zurecht die Single draus geworden. Ein druckvolles Stück Indie-Rock mit Moll und Hoffnung, das davon erzählt, dass manches lieber unausgesprochen bleibt, während nebenher diskret auch mal die Talking Heads um die Ecke winken. Das kann sich hören lassen! Wie übrigens auch „What You Want Is Gone“, das hier als weiterer Beispieltrack des Albums herausgehoben sei, denn er zeigt, dass auch die breitwandige Ballade der Band steht.

Wenn dann „Promise Me“ noch einmal mit dem bereits erwähnten retrospektiven Britpop das Album beendet, hat man zwölf gelungene Nummern ohne Schwachpunkte gehört. Falls das Album jemals ein Versprechen abgegeben haben sollte: Es wurde definitiv gehalten! Diese Meilen sind nicht nur qualifiziert – dieses Album läuft definitiv in der Kategorie „Miles & More“.

Und so hört sich das an:

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Die Rechte am Albumcover liegen bei Grönland Records.

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