Albumcover zu Kim Wilde - Closer

Kim Wilde – Closer

Dass die erste Vorabsingle im vergangenen Jahr ausgerechnet „Trail of Destruction“ hieß, wirft gewissermaßen Fragen auf: Zum Beispiel, was genau hier eigentlich zerstört wird. Natürlich ist es das lyrische Ich, das zerstörerisch aktiv ist – und nicht Kim Wilde selbst. Denn eines steht fest: Das Gesamtbild der Künstlerin bleibt absolut intakt. Ein kleiner Spoiler sei an dieser Stelle erlaubt: Während andere Musik-Ikonen im Spätwerk oft an Strahlkraft verlieren, zeigt Kim Wilde, dass sie auch mit ihren inzwischen 64 Jahren noch … Weiterlesen

Riot Spears – Luck

Der Herzschlag von “Luck” – dem zweiten Album der Riot Spears – schlägt zwischen aufgeschürften Ellbogen und unbekümmerter Melodieverliebtheit. Auf schmalen Grat macht es sich das Trio bequem und zelebriert zum zweiten Mal ihren Grunge / Noise / Angry Pop. Dieses Mal in extra wütend.

Ooops.. They did it again

Erstmal vorweg: Mit “Luck” setzen die Riot Spears ihren Marker ganz fest unter das Wort ‘vielseitig’. Auch wenn das Wort ‘Wut’ also häufiger in diesem Text vorkommen wird, passiert hier … Weiterlesen

Albumcover von The Cure - Songs Of A Lost World

The Cure – Songs Of A Lost World

Ich gebe zu, ich bin etwas spät. Das Album ist zum Zeitpunkt, in dem diese Zeilen entstehen, bereits seit zwei Wochen veröffentlicht und hat es schon auf Platz 1 der Charts geschafft. Kurzum: Es ist längst in aller Munde, und es wurde bereits viel darüber geschrieben. Und dennoch: Auch nach dem x-ten Hören, nach der x-ten Abhandlung darüber, kann das Album einen berühren und faszinieren. Was eigentlich verwundert, wenn man bedenkt, wie lange es die Band auf der einen Seite … Weiterlesen

Amyl and the Sniffers – Cartoon Darkness

Triumph am Siedepunkt: Von der kleinen Band, die sich in der Live-Szene von Melbourne getroffen hat, sind Amyl and the Sniffers 2024 einige Lichtjahre entfernt. Und gleichzeitig nur wenige Zentimeter. Auf ihrem dritten Album “Cartoon Darkness” zelebrieren die Australier*innen den Widerspruch, den Zwiespalt, die Uneindeutigkeit. Und erschaffen dabei ganz nebenbei das Meisterwerk ihrer Diskographie – und das beste Punk-Album des Jahres.

Amy ist wütend

Wie es sich für eine Punk-Band gehört, sind Amyl and the Sniffers meist ziemlich angepisst. Auf … Weiterlesen

Albumcover zu Sophie Chassée - Attachment Theory

Sophie Chassée – Attachment Theory

Bin ich jetzt vom Mailprogramm geschädigt, wenn ich beim Albumtitel „Attachment Theory“ von Sophie Chassée als Erstes daran denke, wie oft ich vergesse, den Anhang auch wirklich anzuhängen? Wo doch eigentlich die „Attachment Theory“ die englische Entsprechung zur Bindungstheorie ist. Aber wenn man die Wörter in ihren Bedeutungen ein wenig auslegt, ist man inhaltlich vielleicht auch gar nicht so weit voneinander entfernt. Nur ist die Auswirkung bedeutsamer. Wenn man den Anhang in der E-Mail vergisst, entschuldigt man sich, jagt die … Weiterlesen

Kate Bollinger – Songs From a Thousand Frames of Mind

Kate Bollinger lügt nicht, wenn sie den Hörer*innen Songs von tausenden Gedankenfetzen verspricht. Ihr Debütalbum streicht bei all der Vielfältigkeit stets sanft über verschiedenste Einflüsse und ist im Kern ein maßgeblich zartes Werk. Aber das ganz ohne an Ausdrucksstärke und Worldbuilding missen zu lassen.

Songwriting zwischen Arthouse und Saloon

Dass Bollinger in Los Angeles lebt, ergibt Sinn. Genau so hätte es aber auch Sinn ergeben stünde beim Wohnort ein abgelegenes Waldhüttchen, ein begrünter Exoplanet oder ein Stockfoto eines Szene-Cafés mit … Weiterlesen

nelly furtado 7

Nelly Furtado – 7

Sich eine sieben Jahre andauernde Pause zu gönnen, ist mit Sicherheit äußerst heilsam, wird aber seitens der Fans nicht immer verziehen. Da muss man entweder eine derartige Größe sein, dass man auch mehrere Jahrzehnte auf sie wartet, oder man muss mit solch einem Paukenschlag zurückkommen, dass die alte Anhängerschaft sich durch neue Dazukommer*innen ergänzt. Bei Nelly Furtado sieht es gerade so aus, als ob beide Optionen nicht so funktionieren.

Zweifelsfrei zählt die 45-jährige Kanadierin zu den wohl prägnantesten 2000er-Künstler*innen. Da … Weiterlesen

london grammar the greatest love cover

London Grammar – The Greatest Love

“This is my place, my house, my rules” lautet die klare, unmissverständliche Ansage im Opening zum vierten London Grammar-Album The Greatest Love. Anderen Grenzen setzen, für sich selbst einstehen. Themen, die Menschen mit Mitte 30 eben beschäftigen. Bestimmt ist das für Hannah Reid, Dot Major und Dan Rothman wirklich wichtig, eigene Bedürfnisse auf dem Schirm zu haben und danach zu handeln. Wenn sie jetzt bei dem Übermitteln der neusten Erkenntnisse auch noch an das nötige Feingefühl und … Weiterlesen

The-Narrator_Lore

The Narrator – Lore

Die Metalcore-Band The Narrator aus dem Herzen des Ruhrgebiets liefert nach acht Jahren Bandbestehen ihr Debut Album. Ziemlich genial dieses „Lore“, was neben Überlieferungen auch so viel wie Märchen- und Sagengut bedeutet, zu nennen. Nach einer intensiven Phase des Songwritings und Headliner- sowie Support- und Festivalauftritten erzählt das Quartett nun auf dem Langspieler tiefgründige Geschichten. Diese werden dabei stets mit emotionaler, stimmungsvoller Musik untermalt.

Die Jungs können nämlich nicht nur gut Geschichten erzählen, das passende Songwriting dazu zählt zu dem … Weiterlesen

Cover von Beabadoobee - This Is How Tomorrow Moves

Beabadoobee – This Is How Tomorrow Moves

Manchmal haben Reifeprozesse, Erwachsenwerden und Ähnliches bekanntlich Auswirkungen auf das Songwriting. Da verlässt einen möglicherweise die Wut, und auf einmal fehlt der Biss. Zumindest Teil 1 davon trifft auch auf Beabadoobee zu, die auf ihrem neuen Album ein neues Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen an den Tag legt. Aber die Sache mit dem Biss? Nun, man kann auch ohne ausgeprägte Wut zubeißen. So fordert Beatrice Ilejay Laus mit dem Opener direkt auf: „Take A Bite“. Ein entspannter Einstieg ins Album, der mit … Weiterlesen