Die letzten Jahre waren für die Jungs von Adam Angst sehr aufregend. Nicht nur ging ihr selbstbetiteltes Debütalbum durch die Decke, sondern man spielte auch Tourneen in immer größer werdenden Clubs und durfte unter anderem die Beatsteaks, Boysetsfire oder auch die Donots supporten und etliche Festivals spielen. In letzter Zeit ist es ein wenig ruhiger um das Quintett geworden. Der ehemalige Frau Potz Sänger Felix Schönfuß schreibt momentan das zweite Album der Band, munkelt man. Klingt logisch, denn man machte vergangenes Wochenende für eine der wenigen Club-Shows diesen Frühling in Bonn Halt und spielte im Rahmen des WDR Crossroads Festivals ein ausverkauftes Konzert in der Harmonie. Dort präsentierte man dem Publikum auch gleich zwei neue Songs.
Adam Angst bestehen aus fünf charismatischen Musikern, die sich untereinander wohl nicht mehr unterscheiden könnten. Frontman Schönfuß tänzelt leichtfüßig über die Bühne und schreit dem Publikum seine ironischen Texte ins Gesicht, Gitarrist David Frings headbangt was das Leben hergibt und geht immer wieder mit einzelnen Fans in engen Kontakt, ergänzt sich dabei perfekt mit seinem Kollegen Roman Hartmann, der neben Bassist Christian Kruse zum eher zurückhaltenden Teil der Band gehört. Schlagzeuger Johannes Koster trommelt sich die Seele aus dem Leib und ist immer mal für eine lustige Grimasse zu haben. Man merkt – Adam Angst sind über die Jahre zu einem eingespielten Team geworden, das energievolle Live-Shows auf die Bühne stellt und sich perfekt ergänzt. So auch in Bonn. Im brechend vollen Raum spielte man den Zuschauern nicht nur Songs aus seinem Debütalbum und einige neue Tracks, sondern ergänzte diese oftmals auch durch längere Instrumentalparts. Schön, dass man versucht den Zuschauern auch eine schlüssigen Auftritt in passender Länge zu präsentieren. Hat das Debüt der Band gerade einmal 40 Minuten Spielzeit, schaffte man es hier eine knapp 75-minütige Show auf die Beine zu stellen. Schönfuß’ Ansagen lehnten sich an seine kritischen Texte an und leiteten schlüssig von Song zu Song ohne langweilig zu werden. Der mittlerweile ergraute Herr hat einfach eine starke Bühnenpräsenz.
Auch dem Publikum schien der Gig der Band zu gefallen. Bewegung und Beteiligung am Gesang waren hier on Top – natürlich durften dann auch keine „Adam Angst“-Chöre fehlen. Es scheint als seien Adam Angst mittlerweile in der Welt des Rockmainstreams angekommen, was überhaupt nichts schlimmes ist. Man gönnt der Band den wohlverdienten Erfolg. Bleibt nur zu hoffen, dass unser Hunger nach mehr bald belohnt wird und ein neues Album und Tourdates nicht länger auf sich warten lassen. Wir wären dann bereit.
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Foto von Jonas Horn.
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