Die Begrifflichkeit „Deutsch-Pop“ sorgt in der Musikwelt mittlerweile für eben so viel Augenrollen und Gejammer, wie die altbekannten Schlagerlieder. Egal ob Mark Forster, Max Giesinger, Joris, Clueso, Wincent Weiss und wie sie sonst noch alle heißen – ihr Ruf vermag inzwischen fast schlechter sein, als die eigentliche Qualität ihrer Songs und Liveauftritte. Als einer dieser Künstler darf sich höchstwahrscheinlich auch Andreas Bourani bezeichnen, der beim Zeltfestival Ruhr erneut das absolute Gegenteil bewies!
Seit seinem phänomenalen Erfolg mit dem Album „Hey“ im Jahr 2014, seiner Teilnahme als Coach bei The Voice of Germany in den Jahren 2015 und 2016 sowie seiner „Die Welt von oben“-Tour im Jahr 2017 ist es ruhig um Andreas Bourani geworden. Kein neues Album, keine neue Single. Und doch läuft sein bisher größter Hit „Auf Uns“ nach wie vor in den Radios rauf und runter. Wahrscheinlich begleitet dieser Song ebenfalls noch mindestens jeden zweiten Abiturjahrgang zum Abschluss. Dass Andreas Bourani in der letzten Zeit nicht so publik war, wie in den vergangenen Jahren, merkte man ihm beim Zeltfestival Ruhr doch deutlich an. Er wirkte anfänglich nicht nur nervös, sondern auch super überwältigt von den Menschenmassen, die noch immer zu seinen Konzerten wollten.
Dennoch schaffte er es das Publikum im Handumdrehen für sich zu gewinnen und kreierte so eine tolle Atmosphäre. Das Schöne bei der Musik von Andreas Bourani sind zum einen die sehr philosophischen Texte und zum anderen seine Stimme. Diese besitzt einen absoluten Wiedererkennungswert, bringt Emotionalität mit sich, ist gleichzeitig rau und charmant. Er schafft es damit einen augenblicklich für sich einzunehmen. Auch seine Texte beinhalten sehr viel Wiedererkennungswert, denn Andreas Bourani bringt in diese sehr viele eigene Gedanken mit ein, viel Tiefe und Glaubwürdigkeit. So schaffte er es beim wunderschönen „Hey“ Mut zu verbreiten, bei „Auf anderen Wegen“ zu Tränen zu rühren und bei „Astronaut“ die Halle zum Beben zu bringen. Gerade die Intensität seiner Songs machte diese dabei noch einmal mehr besonders.
Das Publikum dankte es ihm mit viel Applaus und einer großen Bereitschaft zum Mittanzen oder Mitsingen. Andreas Bourani merkte man, vom Anfang abgesehen, zudem an, dass er sich auf der Bühne wahnsinnig wohlfühlt. Auch seine Band bestätigte dieses Gefühl, schaffte eine schöne Stimmung auf der Bühne und viele glückliche Gesichter. Als störend entpuppte sich an diesem Abend einzig die viel zu laute Akustik im Zelt, bei der man teilweise bereits beim Sprechgesang von Andreas Bourani zusammenzucken musste. Ebenfalls ein wenig enttäuschend wirkte der einzig neue Song, den er präsentierte. Dieser klang zu ähnlich zu den Stücken von „Hey“, besaß aber trotzdem den altbekannten Touch eines Andreas Bourani Songs.
Andreas Bourani schafft es immer wieder mit seiner Musik zu begeistern. Die Leidenschaft und Tiefgründigkeit, die er mitbringt, sind zugleich ansteckend und inspirierend. Er zeigt damit auch immer wieder auf, dass er auf die Bühne gehört! Er schreibt seine Texte mit viel Bedacht und Kreativität, was sich auf der Bühne noch einmal viel mehr entfaltet. Darüber hinaus hat er es alle Male geschafft, das gesamte Zelt zum Beben zu bringen und eine gute Kombination aus traurigen, ruhigen, lustigen und freudigen Momenten geschaffen!
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