Asher Roth, YUCA Köln, 13.05.2019

Mit Songs wie “I love College“, „She Don’t Wanna Man“, “La Di Da“ und “Be by Myself“ feierte er im Jahr 2009 erstmalig große Erfogle: Asher Roth. Nachdem es längere Zeit still um den US-amerikanische Rapper geworden war, der seit seinem Karrierebeginn immer wieder aufgrund seines Rap-Stils sowie seiner Klangfarbe mit Rap-Kollegen Eminem verglichen wurde, tourt er nun – 10 Jahre nach seinem ersten großen Albumerfolg – endlich wieder durch Europa. Grund dafür ist diesmal aber nicht etwa ein neu-veröffentlichtes Album oder möglicherweise eine private Finanzkrise: Nein, Asher hat – wie er im Laufe des Konzertabends glaubwürdig beteuerte – einfach Bock, wieder auf der Bühne zu stehen und zu performen. Denn: Er möchte in kleinen Hallen wieder große Emotionen erleben dürfen. Am vergangenen Montag haben wir Asher bei seinem Kölner Tourstop seiner Europatour “10 Years of Bread“ besucht – und durften einen intimen Hip-Hop-Abend der Spitzenklasse erleben.

Sieben Tage nach Bekanntgabe der Tour waren die Tickets des Konzertabends bereits restlos ausverkauft gewesen. An der Abendkasse vor dem Kölner Club YUCA prangte deshalb in großen Lettern ein „SOLD OUT“-Schild. Nachdem bxris bekka, zwei junge sympathische Herren und Beatschmiede aus dem Norden Deutschlands, den Abend mit ihrer elektronisch-funkigen Clubheimromantischen Musik eröffneten, betrat ein unscheinbarer, langhaariger Mann, der seine Zottelmähne zum Zopf gebunden hatte, die Bühne. Mit einem Kölsch in der Hand bewaffnet (Applaus hagelte es allein schon hierfür!), begab sich der 33-jährige Rapper aus Philadelphia langsamen Schrittes zur Technik, um zu checken, ob auf der Bühne alles seine Richtigkeit habe.

Während die ersten Zuschauer des Saals aufgrund des fast schon unspektakulären Auftritts des Rappers noch davon ausgingen, dass es sich hier um einen gewöhnlichen Tontechniker handele, applaudierten andere bereits lauthals los, da sie den bodenständigen Star des Abends als solchen erkannt hatten. „Wait, let me check: Does this work?“, fragte Asher schließlich unbekümmert das Publikum, während er einige Kabel selbst umsteckte und für Ordnung sorgte – einen realeren Auftritt eines US-amerikanischen Rappers hätte es wohl nicht geben können. Nach einer kurzen, sympatischen Vorstellung seiner Person, seiner Herkunft und seiner bislang veröffentlichten Werke, legte Asher Roth schließlich los und brachte die Konzertbesucher zum feuchtfröhlichen Ausrasten. Dabei präsentierte er eine bunte Mischung seiner bisherigen Alben und Mixtapes und gab sogar wenige bislang unveröffentlichte Songs zum Besten.

Während Asher das Publikum nach und nach (nicht nur in Erzählform, sondern durchaus auch musikalisch) durch die Stationen seines Lebens, seine veröffentlichten Alben und Mixtapes sowie seine bislang durchreisten Wohnorte in den USA führte, präsentierte er sich so publikumsnah und authentisch wie kaum ein anderer: Er schlug mit Fans ein, badete und performte in der Menge, setzte sich Kappen von Hardcore-Fans aus der ersten Reihe auf und betrieb Crowdsurfing – sogar mit Schnur-Mikrofon – durch die gesamte Halle. Ein jeder Zuschauer sollte in den Konzertabend eingebunden werden. In Anspielung an sein Debütalbum „Asleep in the Bread Aisle“, das er vor ziemlich genau 10 Jahren veröffentlicht und diesem Jubiläum nun extra eine Tour gewidmet hatte, brachte Asher sogar – in altbewährter Deutscher Brotzeit-Kultur – eine Packung Schwarzbrot mit, die er zelebrierend in die Luft hielt, um vom Publikum laute „When I say ‚Get this‘, you say ‚bread‘. Get this – bread! Get this – bread!“-Shouts zu erhalten.

Im Laufe des Konzertabends präsentierte Asher die volle Bandbreite eines legendären, oldschool-lastigen Hip-Hop-Abends: Neben einer lupenreinen Rap-Performance ließ er dabei beispielsweise auch eine waschechte Cypher bilden, damit Publikumsgäste ausgelassen ihre Tanzkünste präsentieren konnten. Zudem suchte er, während er unbekümmert seine Songs rappte, immer wieder die Nähe zum Publikum, um sich nicht als „einer von oben“, sondern viel eher als Teil einer großen Gemeinschaft zu verstehen. Dabei forderte er die Gäste des Abends oftmals auf, sich zu umarmen und Liebe zu verbreiten. Was an dieser Stelle möglicherweise sehr esoterisch klingen mag, gelang an dem Konzertabend aber mit Bravour und lockerte die Stimmung in dem kleinen, familiären Saal sehr auf.

Nach gleich mehreren Zugaben verkündete Asher schließlich, an einem neuen Album zu arbeiten – zur großen Freude seiner Fans. Anschließend sprang er locker – wie der freundlichste, auf dem Boden gebliebenste Junge von nebenan – von der Stage auf den Boden und ging gemütlichen Schrittes Richtung Merchandise-Stand, um mit jedem Publikumsgast nach absolvierter Show noch völlig durchnässt und durchgeschwitzt einen kurzen Plausch zu halten und fleißig Fotos zu machen. Ein Konzertabend der absoluten Meisterklasse, mit Spitzenstimmung, einmaliger Performance und reinstem, authentischsten Hip-Hop. Asher Roth, die Vorfreude auf dein neues Album und deine nächste Tour steigt ins Unermessliche. Danke!

Und so hört sich das an:

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Live 2019

  • 20.05. Hamburg – KNUST
  • 22.05. Amsterdam (NL) – Melkweg
  • 24.05. Paris (FR) – La Bellevilloise
  • 25.05. Toulouse (FR) – Le Rex

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