Elif, zakk Düsseldorf, 10.03.2018

Endlich scheint sich der gefühlt endlose Winter einem Ende zuzuneigen. Was könnte zu diesem Frühlingsbeginn also besser passen als ein gemütliches Singer-Songwriter-Konzert? Mit ihren beiden Alben „Unter meiner Haut“ und „Doppelleben“ konnte sich Elif konstant eine immer größere Fangemeinschaft erarbeiten, so war auch das zakk an diesem Abend sehr gut gefüllt.

Zum Einstieg des Konzerts begrüßt Elif selbst den Support-Act Fayzen, die beiden sind auch fernab der Bühne Freunde. Der unglaublich sympathische Musiker überzeugt im Laufe seines Sets mit gefühlvollen Songs mit ordentlichem Poetry Slam-Flair. Kleine Anekdoten über das Entstehen der Songs und der Abkehr von Majorlabels sorgen nochmal für ordentliche Sympathiepunkte für den Sänger. Als zwei Publikumsgäste zum Mitsingen auf die Bühne geholt werden, nimmt Fayzen diese direkt in den Arm und bei so viel Liebe ist der Begeisterungssturm des Publikums komplett nachvollziehbar!

Den Hauptact leitet zunächst Elifs Band alleine ein, die an dieser Stelle schon ein Mal besonders hervorgehoben werden kann. Mit ganz viel Herz und Können geben die fünf Musiker*innen jedem Song einen anderen Zugang als auf der Platte. Insbesondere die Multiinstrumentalistin Anna verzaubert den ganzen Abend über – ob mit Geige, Cello, Mundharmonika, Trompete oder am Gesang. Aber auch Elif selbst zeigt sich als unglaublich gereifte und authentische Künstlerin, die sich auf der Bühne sichtlich wohl fühlt. Dass sie die letzten drei Tage krank war, merkt man zu keinem Zeitpunkt, jeder Ton sitzt und auch kleine Tanzeinlagen sind immer wieder drin. Klar, die Lyrics sind an einigen Stellen schon etwas kitschig, aber durch die ehrliche Darbietung der Lieder schafft es Elif immer wieder zu berühren – die Taschentücher sind stets in Greifweite. Zwischen den Songs nimmt Elif mit ihrer sympathisch-witzigen Art dem Konzert immer wieder eine erzwungene Ernsthaftigkeit.  Uns gefallen an diesem Abend die flotteren Songs wie „Fort Knox“ oder „200 Tage Sommer“ am besten, das Publikum zeigt sich sehr tanz- und singfreudig, so dass die Stimmung hier manchmal richtig sommerlich wird. Fernab davon, dass also eigentlich alle Songs durchgehend überzeugen können, beweist Elif auch immer wieder ihre Einzigartigkeit. „Regenstadt“ hatten bei der letzten Tour viele Fans vermisst, so dass Elif den Song wieder in die Setlist integriert hat – in einer ganz besonderen Version. Von ihrem Istanbul-Urlaub hat sie einen Regenmacher und ein Saz, ein türkisches Saiteninstrument, mitgebracht. Diese werden nun zu orientalischen Klängen vereint, die dem Song einen ganz neuen Anstrich verleihen.

Zur Zugabe holt Elif nochmal alles raus – angefangen mit einem sehr unterhaltsamen Cover des Marlene Dietrich-Songs „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“. Mit dem anschließenden Duett „Rosarot“ mit Fayzen entsteht der wohl größte Gänsehautmoment des ganzen Sets. Zum Abschluss dann der Hit „Unter meiner Haut“, der das knapp 2 stündige (!) Set perfekt abrundet. Wer es bei so einer langen Spielzeit schafft, nie langweilig zu werden und mit so einer Fannähe und Sympathie punktet, hat wohl das Singer/Songwriter-Konzert perfektioniert. Falls ihr also die Möglichkeit habt, die Musikerin ein Mal live zu erleben, solltet ihr euch das auf keinen Fall entgehen lassen!

Und so hört sich das an:

https://www.vevo.com/watch/elif/auf-halber-strecke/DEUV71800132

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Elif live 2018

  • 11.03.2018 Luxor Köln
  • 13.03.2018 Tollhaus Karlsruhe
  • 14.03.2018 Centralstation Darmstadt
  • 15.03.2018 Lagerhalle Osnabrück
  • 17.03.2018 franz. K Reutlingen
  • 18.03.2018 Kulturhaus Karlstorbahnhof Heidelberg
  • 20.03.2018 Freiheiz München
  • 21.03.2018 E-Werk Erlangen
  • 22.03.2018 beatpol Dresden
  • 23.03.2018 Mojo Club Hamburg (ausverkauft)

Rechte am Beitragsbild liegen bei Julia Köhler.

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