James Arthur, Palladium – Köln, 06.06.2017

James Arthur_Palladium_06.06.17

Dass Castingshows in England, anders als in Deutschland, durchaus noch ernst zu nehmende Künstler hervorbringen, sollte kein Geheimnis mehr sein. 2012 gewann James Arthur die britische Version von The X Factor, womit ihm der Durchbruch zum internationalen Musiker gelang. Bereits mit seiner ersten Single „Impossible“ konnte er enorme Erfolge feiern. Ende letzten Jahres veröffentlichte James Arthur nach einer längeren Auszeit sein zweites Studioalbum „Back From The Edge“. Im ausverkauften Palladium in Köln präsentierte er dieses zum ersten Mal live in Deutschland und bezauberte mit seiner wahnsinnig guten Stimme.

James Arthur ist nicht der Typ, der sich selber ins Rampenlicht stellt. Er lässt stattdessen seine Musik für sich sprechen. Dies wurde im Palladium bereits mit dem ersten Song des Abends „Back From The Edge“ deutlich und änderte sich den Abend über nicht. Nicht nur die Geste, dass er sich seinem Publikum zunächst einmal als James Arthur vorstellen musste, unterstütze dies. Denn sein zweites Album „Back From The Edge“ enthält viele autobiografische Stellen, an denen James Arthur auf eine sehr ehrliche, mitfühlende und bewegende Weise über eine Zeit spricht, in der er es selber nicht leicht hatte. Stimmlich brillant führte er so auf eine sehr emotionale und intime Weise durch die Songs seiner beiden Alben. Die Setlist entpuppte sich dabei als sehr geschickt gewählt, denn selbst der größte Fan kam bei der Auswahl definitiv auf seine Kosten. Egal ob Rap, Pop oder Hip-Hop – James Arthur mischte spielend leicht die Genres. Highlights mögen wohl die Performances von „Impossible“, „I am“ und seiner aktuellen Single „Can I be him“ gewesen sein.

Der Spaß am Musik machen und live auftreten war sowohl James Arthur als auch seiner Band anzumerken. Äußerst authentisch und charmant führten sie durch den Abend, witzelten herum und genossen das große Ganze in vollen Zügen. In diesem Zusammenhang fehlten aber die, für James Arthur so berüchtigten Acoustic Momente. Nur er und seine Gitarre, wie man es vielleicht noch aus X Factor Zeiten kennt. Die Gänsehautmomente und die Bindung zu den Songs ging durch das Band Ensemble leider verloren. Vielleicht mag an dieser Stelle auch das Palladium als Location einfach zu groß gewesen sein, um das Publikum wirklich zu berühren und das stimmliche Potenzial vollkommen auszuschöpfen.

James Arthur hat im Palladium mit seiner Stimme brilliert, das Publikum zum Toben gebracht und einen bewegenden Live Auftritt hingelegt. Im Vordergrund stehen seine Songs, die durch die autobiografischen Einschläge absolut emotional sind. Nicht ohne Grund hat er damals The X Factor gewonnen und fernab von all den persönlichen Tiefschlägen, die in der Presse doch im letzten Jahr dominierten, werden wir wohl auch in Zukunft noch so einiges von James Arthur hören.

So hört sich das an:

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