Maeckes, Gloria Köln, 13.12.2016

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Ich gebe zu, manchmal muss ich mich ein bisschen zwingen, vor allem wenn es um Hypes geht. Und ich muss zugeben, Maeckes war so ein Phänomen, zu dem ich mich zwingen musste. Aber nachdem ich für minutenmusik am 13.12. im Gloria in Köln war, hat sich eine ganz neue Welt für mich eröffnet.

„Wer von euch hat unser Album Tilt gehört?“ hat Maeckes das Publikum gefragt. „Ok, also immerhin 55% von euch haben das Album schon gehört.“ Scherzte er nach einer mittelmäßigen Reaktion des Publikums und schloss dann mit den Worten, dass sich der Rest von uns dann ja nach dem Abend auf ein ganz frisches, neues Album neuer Musik freuen könne. Der perfekte Aufhänger für alles, was ich über diesen Abend im Gloria zu berichten habe. Denn zunächst einmal war ich vor allem da, weil die charmante Art des Stuttgarters immer überzeugen konnte, was ich vom Album leider nicht so sagen konnte.
Vielleicht weil die Musik trotz ihrer augenscheinlichen Leichtigkeit so viel tiefgang und schwere hat, die sich im Studio irgendwie nicht einfangen lässt. Nicht weil es ein schlechtes Album ist, oder weil es gar wenig durchdacht oder schlecht produziert wirkt. Eher im Gegenteil. Was der Studioplatte fehlt ist einfach nur das verschmitzte Lächeln mit dem Maeckes an diesem Abend das Publikum anstrahlte, die Verbissenheit mit der Gitarrist Tristan Brusch seine Parts sang und seine Soli spielte und die Leichtigkeit mit der Produzent und Tausendsassa Äh, Dings so vielseitig und mysteriös ist, dass es einen leicht verstörte.

Kurzum, was dem Tonträger fehlt ist das visuelle der Bühne und die Stimmung einer ganzen Crowd. Denn genau das hat das Maeckeskonzert im Gloria in Köln für mich so einzigartig und großartig gemacht. Mir geht das Herz auf, wenn ich diese Leidenschaft sehe und, noch viel mehr, wenn ich den Menschen auf der Bühne ansehe, dass sie der festen Überzeugung ist den besten Job der Welt zu haben. Wenn da oben jemand auf der Bühne steht, breit grinst und dir das Gefühl gibt dankbar zu sein, dass jeder einzelne den Weg zum Veranstaltungsort gefunden hat. Denn sein wir mal ehrlich: Wenn die Band Spaß hat, dann geht auch das Publikum ab. Und an diesem Band hat das Gloria gekocht. Von der ersten bis zur letzten Sekunde an. Mit Gänsehautmomenten, als die Menge in einer Endlosschleife weiter und weiter und weiter sang. Oder die absoluten Eskalation in der die Menge zur Partyküche wurde. Oder Nachdenklichkeit, in den besonders ruhigen und den besonders lauten Momenten. Maeckes macht irgendwie Musik zum Anfassen – und ich muss sagen, live kann ich davon gar nicht mehr genug bekommen.

Als ich jedoch zuhause angekommen war und einen erneuten Versuch startete Tilt zu hören, kam ich da immer noch nicht so ganz ran. Es gibt einfach Bands und Künstler und Songs, die hörst du live ganz anders und auch wenn ich Songs wie „Atomkraftwerke am Strand“ und “Urlaubsfotograf“ jetzt auf jeden Fall richtig hart feiern kann, so gehört der Gesamteindruck einfach auf die Bühne. Auf jede noch so kleine und jede noch so große! Einfach nur ein Meister der da am Rappen ist und mit seiner Band eine Familie bildet. So fühlt es sich an. ABSOLUT GROßARTIG!

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